Top-Performer unter den Altcoins: Weshalb die Bitcoin-Hardforks steigen
Der Bitcoin hat in den letzten Monaten eine beeindruckende Rally an den Tag gelegt. Doch nicht nur die Ur-Cyberdevise konnte zuletzt ein deutliches Plus verbuchen. Schaut man sich die Entwicklung unterschiedlicher Kryptowährungen in den letzten Wochen an, fällt allen voran auf, dass zahlreiche Bitcoin-Hardforks ebenfalls deutlich steigen konnten. Das könnte dahinter stecken.
Werte in diesem Artikel
• Bitcoin und Bitcoin-Hardforks mit Kurszuwächsen
• US-Regulierer verschärfen Krypto-Regeln
• Bitcoin nicht als unbesichertes Wertpapier eingestuft
Obwohl der Kryptosektor in den letzten Wochen und Monaten immer wieder vermehrt ins Visier von US-Regulierern geriet und sich aufgrund dessen ein veritabler Krypto-Exodus aus den USA eingestellt hat, ist beim Bitcoin davon kaum etwas zu merken. Im Gegenteil, hat sich der Bitcoin doch erst jüngst wieder über der runde Marke von 30.000 US-Dollar positioniert, nachdem er im Tief in den letzten 30 Tagen laut CoinMarketCap noch bei 24.797,17 US-Dollar gehandelt wurde.
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Bitcoin-Hardforks weit im Plus
Auffällig bei Betrachtung der Entwicklung unterschiedlicher Kryptowährungen ist, dass zahlreiche Bitcoin-Hardforks in den letzten Wochen ebenfalls beachtliche Kurszuwächse verzeichnen konnten. So zum Beispiel Litecoin, Bitcoin Cash, Ethereum Classic oder auch Bitcoin SV. Alle dieser Altcoins konnten in den letzten sieben Tagen ein zweistelliges Kurswachstum verzeichnen, während andere Cyberdevisen wie Ethereum, Ripple oder Cardano, um nur einige zu nennen, hinter dieser Kursentwicklung deutlich hinterher hinken.
Wie BTC-Echo erklärt, ist diese Kurskorrelation zwischen diesen Altcoins, die als Bitcoin-Hardforks hervorgingen, und der Ur-Digitalwährung Bitcoin jedoch schon länger gefestigt und besteht bereits seit mehreren Jahren. Dennoch scheint die aktuelle Aufwärtstendenz nicht nur von diesem Zusammenhang herzurühren.
SEC verschärft Gangart gegenüber Kryptofirmen
Denn aktuell gibt es in den USA in puncto Regulierung von Kryptowährungen einige Neuerungen, die sich bislang negativ auf den US-Kryptosektor auswirkten. So hat der Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, jüngst eine härtere Gangart gegenüber Kryptofirmen eingelegt. Anfang Juni reichte die Securities and Exchange Commission (SEC) Klage gegen Binance und Coinbase aufgrund von Verstößen gegenüber den Wertpapiergesetzen ein. Der Knackpunkt liegt dabei darin, wie Kryptowährungen von der SEC eingestuft werden. Um hier Klarheit zu schaffen, hat die SEC eine Liste herausgegeben mit den Cyberdevisen, die sie als unbesicherte Wertpapiere einstuft. Auffällig hierbei: Die Aufzählung von mehr als 100 Kryptowährungen umfasst ausschließlich solche, die nach dem Proof-of-Stake-Verfahren funktionieren. Digitalwährungen, die wie Bitcoin und die genannten Bitcoin-Hardforks, nach dem Proof-of-Work-Verfahren gesichert werden, sucht man auf der Liste jedoch vergeblich.
Beim Proof-of-Work-Prozess validieren die Netzwerk-Nutzer durch das Lösen komplizierter Rechenaufgaben die Blöcke und setzen die Blockchain somit fort. Dafür erhalten sie neue Token der zur Blockchain gehörigen Kryptowährung als Belohnung. Hierbei spricht man auch vom Schürfen oder Mining von Kryptowährungen. Dabei sind für das Schürfen eine eigene technische Ausstattung sowie große Energiemengen nötig, weshalb das Verfahren als wenig umweltfreundlich gilt.
Swan Bitcoin-Managing Director Steven Lubka vermutete gegenüber Decrypt, dass die SEC PoW-Kryptowährungen deshalb außen vor lasse "weil es keinen zentralen Herausgeber" gäbe: "Im Allgemeinen ist PoW ein offener Mechanismus und verfügt nicht über einen zentralen Herausgeber, wie es bei PoS-Coins der Fall ist."
Bitcoin nicht als unbesichertes Wertpapier eingestuft
Statt als unbesichertes Wertpapier scheinen PoW-Kryptowährungen wie Bitcoin stattdessen als "Commodity", also Rohstoff/Ware, behandelt zu werden. So erklärte zumindest CFTC-Chef Rostin Benham im Zuge einer Veranstaltung Ende letzten Jahres, dass er lediglich den Bitcoin als Commodity einschätzen würde, wie Fortune berichtete. Die Hoffnung von Krypto-Anlegern scheint nun darin zu liegen, dass auch andere Bitcoin-Hardforks von der gleichen Einschätzung werden profitieren können. Im Übrigen revidierte Benham damit seine Meinung, denn noch im Herbst letzten Jahres hatte er auch Ethereum als Commodity eingeschätzt. Ethereum wurde mittels Hardfork im September 2022 jedoch vom Proof-of-Work- auf das Proof-of-Stake-Verfahren umgestellt.
Auch wenn die SEC mit ihren Klagen gegen die Kryptobörsen Binance und Coinbase vorgeht, gibt es bislang noch keine klaren Richtlinien und Gesetze zur Regulierung von Kryptowährungen. Es bleibt also abzuwarten, ob die strenge Regulierung des US-Kryptosektors letztlich nicht auch noch Bitcoin & Co. einholen wird.
Redaktion finanzen.net
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