Börse Frankfurt: DAX schließt nahe 15.500er-Marke - US-Notenbank & Jobdaten drücken Stimmung
Am deutschen Aktienmarkt ging es am Donnerstag kräftig abwärts. "Per saldo haben Anleger seit 2 Monaten mit DAX-Aktien kein Geld mehr verdient", so ein Experte von QC Partners.
Zum Start der Donnerstagssitzung lag der DAX in Frankfurt im Minus. Im weiteren Verlauf kannte das Börsenbarometer nur eine Richtung: nach unten. Schlussendlich wies der deutsche Leitindex einen Abschlag von 2,57 Prozent auf 15.528,54 Punkte aus und notierte zeitweise sogar unter 15.500er-Marke.
"Per saldo haben Anleger seit 2 Monaten mit DAX-Aktien kein Geld mehr verdient"
Nach einem starken ersten Halbjahr mit fast 15 Prozent Kursplus im DAX ist die zweite Jahreshälfte bisher gedämpft angelaufen. Drei Verlusttage infolge hatten das wichtigste deutsche Börsenbarometer wieder zurück unter die viel beachtete Marke von 16.000 Punkten gebracht. Das drücke aktuell massiv auf die Stimmung, schrieb Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Per saldo haben Anleger seit 2 Monaten mit DAX-Aktien kein Geld mehr verdient. Da nehmen Frust und Enttäuschung im Moment schnell zu. Gerade im Umfeld hoher Zinsen sind ertragslose Zeiten auf der Aktienseite für viele nur schwer auszuhalten."
Fed vor weiteren Leitzinsanhebungen
In ihrem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll, den sogenannten Minutes, signalisierte die US-Notenbank nach der Zinspause Mitte Juni zudem erneute Leitzinserhöhungen. "Fast alle" Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss würden weitere Anhebungen im Jahr 2023 erwarten, hieß es. Eine Mehrheit ist sogar für mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr. Seit März 2022 führte der laufende Zinserhöhungszyklus den Leitzins von knapp über die Nulllinie bereits in die aktuelle Spanne zwischen 5,0 und 5,25 Prozent.
In den USA waren in der Privatwirtschaft laut Daten des Dienstleisters ADP im vergangenen Monat zudem fast eine halbe Million neue Stellen geschaffen worden, Beobachter hatten nicht einmal mit der Hälfte gerechnet. Die Daten gelten als erste Orientierung vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag, der wiederum ein wichtiger Gradmesser für den weiteren Zinskurs der US-Notenbank ist.
Längere Zeit steigende Zinsen
Der Markt muss sich auf für längere Zeit steigende Zinsen einstellen. In den Zinsfutures werde aktuell eine kleine Anhebung um 0,25 Prozentpunkte Ende Juli mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent eingepreist, heißt es im Marktkommentar der Commerzbank. Insgesamt sei für 2023 ein Plus von 0,29 Prozentpunkten in den Kursen. Bei der Credit Suisse rechnet man nicht vor Juni 2024 mit wieder sinkenden Zinsen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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