Bundesbankchef Nagel sieht keine Gefahr einer "übermäßigen Straffung" der Geldpolitik
Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, hat sich abermals für weiter steigende Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation ausgesprochen.
Der Notenbanker sieht vor dem Hintergrund der bremsenden Wirkung steigender Zinsen für die Wirtschaft keine größeren Probleme für die weitere konjunkturelle Entwicklung. Insgesamt erkannte er "aktuell keine Gefahr einer übermäßigen Straffung", sagte Nagel am Donnerstag laut Redetext bei einer Veranstaltung der Prüfgesellschaft Dekra in Stuttgart.
Der Bundesbankpräsident machte erneut deutlich, dass die Zinsen voraussichtlich für eine längere Zeit auf einem höheren Niveau bleiben müssen. Allerdings machte er keine Angaben zur möglichen Dauer: "Ich möchte an dieser Stelle nicht über einen genauen Zeitraum spekulieren", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB).
Nach Einschätzung von Nagel ist die Inflation "hartnäckiger als erwartet". Er bekräftigte damit frühere Aussagen. Dies verdeutliche den anhaltenden geldpolitischen Handlungsdruck. "Die Inflation könnte außerdem weiter befeuert werden, wenn Unternehmensgewinne und Löhne stärker steigen als erwartet", sagte Nagel.
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STUTTGART/FRANKFURT (dpa-AFX)
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