Investitionsrunde

Microsoft und NVIDIA an Bord: KI-Startup Inflection AI sammelt mehr als eine Milliarde US-Dollar frisches Kapital ein

05.07.23 23:02 Uhr

Microsoft und NVIDIA an Bord: KI-Startup Inflection AI sammelt mehr als eine Milliarde US-Dollar frisches Kapital ein | finanzen.net

Erst vor wenigen Wochen hat das kalifornische KI-Startup Inflection AI seinen Chatbot Pi veröffentlicht, den es als "persönliche KI" sieht, die Menschen bei alltäglichen Aufgaben helfen soll. Nun konnte das Unternehmen, das erst gut ein Jahr alt ist, bei einer Finanzierungsrunde von namhaften Investoren frisches Kapital für weiteres Wachstum einsammeln.

Werte in diesem Artikel

• Inflection AI sammelt in Finanzierungsrunde 1,3 Milliarden US-Dollar ein
• Ein Jahr altes KI-Startup jetzt mit Bewertung von 4 Milliarden US-Dollar
• Mit Kapital soll System aufgebaut werden, das auf Platz 2 der Supercomputer liegen würde

Wie Inflection AI auf seiner Webseite mitteilt, hat das Startup aus dem kalifornischen Palo Alto Ende Juni 1,3 Milliarden US-Dollar an frischem Kapital eingesammelt. Es handelte sich um die zweite Finanzierungsrunde, nachdem das KI-Unternehmen Anfang 2022 schon einmal 225 Millionen US-Dollar von Investoren erhalten hatte. Mit Microsoft, dem ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt, Multi-Milliardär Bill Gates sowie LinkedIn- und Inflection-Mitgründer Reid Hoffman beteiligten sich einige der ursprünglichen Kapitalgeber nun erneut an der Finanzierungsrunde. Als neuer Investor kam außerdem der Grafikchip-Hersteller NVIDIA an Bord. Laut "Reuters" wurde Inflection AI im Rahmen der Finanzierungsrunde mit rund vier Milliarden US-Dollar bewertet.

Das eingesammelte Kapital besteht laut Medienberichten aus einer Mischung aus Bargeld und bargeld-äquivalenten Mitteln wie beispielsweise Cloud-Guthaben. Laut "Forbes" lehnte Inflection AI jedoch eine genaue Aufschlüsselung der Mittel ab. Wie Inflection-CEO Mustafa Suleyman gegenüber dem Magazin sagte, bestehe jedoch ein sehr großer Teil aus US-Dollar und das Startup habe nun "alle Mittel, die wir für den Betrieb und die Arbeit benötigen". Wie viele Anteile Microsoft, NVIDIA und die anderen Geldgeber im Gegenzug für ihr Investment nun jeweils an dem KI-Startup halten, ist ebenfalls nicht bekannt. Laut Suleyman verfüge aber weder Microsoft noch NVIDIA über Vorzugsrechte oder Eigentümer-ähnliche Kontrollen. "Wir sind immer noch völlig unabhängig und haben auf kommerzieller Ebene die Freiheit zu tun, was wir wollen, und zusammenzuarbeiten, mit wem wir wollen. Es gibt also keine wirklichen Einschränkungen", so der CEO laut "Forbes".

Inflection AI spezialisiert auf "persönliche KI"

Inflection AI wurde laut Unternehmensangaben erst Anfang 2022 von LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman, DeepMind-Mitgründer Mustafa Suleyman und Karén Simonyan gegründet. Simonyan war früher ebenfalls bei dem KI-Unternehmen DeepMind beschäftigt, das 2014 von Google aufgekauft wurde. Mittlerweile hat das Startup laut "Reuters" rund 35 Mitarbeiter und gilt als einer der Top-Rivalen des ebenfalls von Microsoft unterstützten ChatGPT-Entwicklers OpenAI.

Für seinen Anfang Mai präsentierten Chatbot Pi - kurz für "persönliche Intelligenz" - nutzt Inflection AI laut "Reuters" eine ähnliche Technologie wie ChatGPT, allerdings sei Pi laut dem Startup darauf ausgelegt, "ein digitaler Begleiter" zu sein, der "immer zur Hand ist, wenn Sie etwas Neues lernen möchten, wenn Sie einen Resonanzboden brauchen, um über einen schwierigen Moment Ihres Tages zu sprechen, oder wenn Sie einfach die Zeit mit einem neugierigen und freundlichen Gegenüber verbringen möchten". Pi verfüge über eine hohe emotionale Intelligenz und sei für alltägliche Aufgaben geeignet - jedoch nicht für das Generieren von Code oder das Schreiben von Aufsätzen.

Inflection will bei KI an Weltspitze

Wie Inflection-Mitgründer und -CEO Suleyman gegenüber "Forbes" sagte, sei das Startup nach der Einführung von Pi "mit Angeboten überhäuft" worden, weshalb die größtenteils aus Insidern bestehende Investorengruppe die neue Finanzierungsrunde vorgeschlagen habe. Das eingesammelte Geld soll nun dazu genutzt werden, Pi weiterzuentwickeln und Rechenleistung zur Entwicklung einer neuen Generation groß angelegter und leistungsfähigerer KI-Modelle aufzubauen. "Wir werden ein Cluster von rund 22.000 H100 aufbauen [gemeint sind NVIDIA H100 Tensor-Core-Grafikprozessoren; Anm. d. Red]. Das ist ungefähr dreimal mehr Rechenleistung als für das gesamte Training von GPT4 verwendet wurde", sagte Suleyman laut "Reuters". Laut Inflection AI würde dieses System, wenn es heute schon liefe, Platz zwei auf der TOP500-Liste der Supercomputer erreichen.

Aktuell betreibt Inflection ein Cluster mit 3.500 H100-Beschleunigern - und erzielte damit laut Unternehmensangaben bereits Rekordergebnisse beim Benchmark MLPerf, das im KI-Sektor den Branchenstandard für Trainig und Inferenz darstellt. Das Inflection AI-Cluster sei bei diesem Benchmark beim Training großer Sprachmodelle aktuell am schnellsten. "Durch unsere Zusammenarbeit mit NVIDIA konnten wir unser Cluster optimieren, um es zum absolut besten der Welt zu machen. Wir können jetzt objektiv sagen, dass wir die beste Hardware der Welt haben", so Inflection-Mitgründer Suleyman gegenüber "Forbes".

Microsoft nicht nur bei Inflection AI als Ankerinvestor

"Es ist eine aufregende Zeit, und ambitionierte KI-Unternehmen wie Inflection AI leisten Pionierarbeit in der Branche mit transformativen Produkten, die zugänglich und einfach zu bedienen sind und die vielen Möglichkeiten der KI aufzeigen", wird Microsoft-CTO Kevin Scott in der Pressemitteilung von Inflection AI zur Finanzierungsrunde zitiert. Im Gegenzug fand auch der Inflection-CEO lobende Worte für den Tech-Riesen, der auch den Konkurrenten OpenAI mit Milliardensummen unterstützt. "Microsoft ist großartig, sie treiben uns voran, sie sind unser Anker", sagte Suleyman laut "Forbes".

Während Microsoft also bei der Investition in vielversprechende KI-Entwicklungen mehrgleisig fährt, konzentriert sich Inflection-Mitgründer Reid Hoffman nun offenbar verstärkt auf sein Startup: Laut "Reuters" trat Hoffman im März aus dem Vorstand von OpenAI zurück und verwies auf mögliche Konflikte aufgrund seiner Arbeit mit KI-Startups. Er ist allerdings weiterhin Vorstandsmitglied bei Microsoft und Partner beim Risikokapitalgeber Greylock, der in der ersten Finanzierungsrunde 2022 in Inflection AI investiert hatte.

Redaktion finanzen.net

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