US-Zölle: China schlägt zurück -- DAX geht massiv tiefer ins Wochenende -- Wall Street stürzt letztlich ab -- Aktien von Rheinmetall, RENK & HENSOLDT im Minus -- Novo Nordisk, Apple im Fokus
Aktien von Alibaba, NIO & Co. besonders heftig von Handelskrieg getroffen. Preis für europäisches Erdgas bricht ein. Aktien von Meta, Amazon und Tesla tiefrot. GameStop-Aktie von CEO angetrieben. Porsche-Aktie hält sich besser als die Konkurrenz. Starke Kursverluste bei Banken. Redcare verzeichnet deutliches Umsatzplus in Q1. Für Boeing und Airbus entfällt Duty-Free-Status.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich zum Wochenschluss erneut mit kräftigen Verlusten.
Der DAX weitete seine frühen Verluste im Verlauf aus und rutschte am Mittag ins Bodenlose. Zum Handelsende stand dann ein enormes Minus von 4,95 Prozent bei 20.641,72 Punkten an der Kurstafel.
Ebenfalls eine zunehmend negative Tendenz zeigte der TecDAX, der letztlich 4,2 Prozent tiefer bei 3.318,31 Punkten schloss.
Die Aktienmärkte blieben weiterhin vom US-Zollschock belastet. Laut Commerzbank bedrohen Trumps aggressive Zollpläne die optimistischen Gewinnprognosen der DAX-Unternehmen. Strategen von DWS erklärten, dass die Märkte stärker auf die Angst vor einer Konjunkturabschwächung als auf Inflationssorgen reagiert hätten. Der Dollar verlor an Wert, was darauf hindeutet, dass die USA hier eher Teil des Problems als der Lösung sind.
Noch einmal deutlicher abgesackt waren die Märkte nach Chinas Ankündigung von Gegenzöllen auf US-Waren in Höhe von 34 Prozent, welche ab dem 10. April in Kraft treten sollen. Damit eskaliert der von US-Präsident Donald Trump losgetretene globale Handelsstreit. "Der globale Handelskrieg läuft sich warm", kommentierte der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel, diese Entwicklung. "Vermutlich wird es auch seitens der EU zu Kontermaßnahmen kommen, sodass dann alle bedeutenden Wirtschaftsräume in einen Zollkrieg involviert sind." Die Weltwirtschaft werde dadurch erheblichen Schaden nehmen. Eine globale Rezession sei nicht mehr auszuschließen.
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Die Börsen in Europa notierten am Freitag nach den jüngsten Entwicklungen an der Zollfront erneut klar im Minus.
Der EURO STOXX 50 rutschte nach einer moderat negativen Eröffnung noch deutlich tiefer auf rotes Terrain und ging schlussendlich 4,6 Prozent schwächer bei 4.878,31 Punkten ins Wochenende.
Auf die Stimmung drückte weiterhin die US-Zollpolitik sowie die Zoll-Antwort aus China. "Der neuerliche Zollschlag von Trump destabilisiert die Statik der Globalisierung als bislang zuverlässiges Fundament der Weltwirtschaft", erklärte Robert Halver von der Baader Bank und ergänzte: "Das ist aktive Wohlstandsvernichtung." Aussicht auf Besserung sieht er dabei nicht. "Solange Zoll-Drohungen die Live-Ticker dominieren und Deals ausbleiben, wird die wirtschaftliche Unsicherheit intakt bleiben und müssen Aktienmärkte mit erhöhten Kursschwankungen rechnen", prognostizierte der Kapitalmarktstratege.
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Der Ausverkauf an der Wall Street setzte sich am Freitag in beschleunigter Form fort.
Nach schwachem Start rutschte der Dow Jones und verlor zum Handelsschluss 5,50 Prozent auf 38.314,86 Zähler.
Etwas schlimmer erging es dem Techwerteindex NASDAQ Composite, der sich gegenüber dem Donnerstag um 5,82 Prozent auf 15.587,79 ermäßigte.
Die Ankündigung Chinas, Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 34 Prozent einzuführen, hat den jüngsten Kurseinbruch an den New Yorker Börsen am Freitag weiter verstärkt. Diese Zölle sollen am 10. April in Kraft treten. Laut Susannah Streter von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown löst dies einen weiteren Schock in den Märkten aus. "Die große Sorge ist, dass dies ein Zeichen für eine scharfe Eskalation des Zollkriegs ist, die erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben wird."
Außerdem könnten bereits Mitte des Monats die Gegenzölle der EU in Kraft treten, die ursprünglich für Anfang April geplant waren. Laut der US-Bank JPMorgan ist die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession von 40 auf 60 Prozent gestiegen. Infolgedessen senken Marktexperten großer Banken ihre Kursziele für die großen US-Aktienindizes zum Jahresende.
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Beim japanischen Leitindex ging es zum Wochenschluss erneut deutlich abwärts. Wegen eines Feiertags blieben die chinesischen Aktienmärkte geschlossen.
In Tokio zeigte sich der Nikkei 225 schlussendlich mit einem starken Verlust von 2,75 Prozent bei 33.780,58 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite am Donnerstag vergleichsweise überschaubare 0,24 Prozent auf 3,342.01 Zähler nach.
In Hongkong verlor der Hang Seng am Donnerstag 1,52 Prozent auf 22.849,81 Zähler.
Die durch US-Präsident Donald Trumps Zollschock ausgelöste Abwärtsspirale setzte sich am Freitag in Ostasien fort. Besonders hart traf es erneut die Börse in Tokio. Der Druck wurde zusätzlich durch die Währungsentwicklung verstärkt - der Dollar verlor weiter an Wert, was die Exporte japanischer Unternehmen auf Dollarbasis zusätzlich verteuert.
Anleger flüchteten weiterhin in den Anleihemarkt, wo die Renditen weiter sanken. Marktbeobachter führen dies auch auf Erwartungen zurück, dass die japanische Notenbank aufgrund der wirtschaftlichen Belastungen durch die Zölle mit weiteren Zinserhöhungen zögern dürfte. "Die Sicht der Notenbank auf die Welt könnte sich infolge der Ankündigung stark verändern", erklärte Naomi Muguruma von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.
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