Trump verhängt Strafzölle: DAX schließt tiefer -- US-Börsen schließen schwächer -- Bitcoin unter Druck -- Aktien von NVIDIA, AMD und Broadcom belastet -- Bayer, Roche, Autowerte im Fokus
MicroStrategy-Aktie rauscht im Einklang mit dem Bitcoin abwärts. Lufthansa erwartet von Ita im ersten Jahr schwarze Zahlen. Fresenius: Käufer für internationales Projektgeschäft von Vamed gefunden. L'Oréal: Verkauf von Sanofi-Aktien an Pharmakonzern. Hapag-Lloyd und Maersk schmieden Allianz für geteilte Laderäume. UniCredit hält auch kleinen Anteil an Generali. Rheinmetall-Aktie mit neuem Rekordhoch: Rüstungsaktien wie HENSOLDT gefragt.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt verbuchte im Montagshandel kräftige Verluste.
Der DAX blieb nach einem äußerst schwachen Start tief in der Verlustzone. Am Abend schloss er 1,40 Prozent leichter bei 21.428,24 Punkten.
Der TecDAX vergrößerte im Tagesverlauf seinen anfänglichen Abschlag und ging 1,34 Prozent tiefer bei 3.677,24 Zählern in den Feierabend.
"Nun sind es die Zölle, die die lange erwartete Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten einleiten", kommentierte ein Marktteilnehmer am Morgen. US-Präsident Donald Trump hat nun Importzölle von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada eingeführt, während für Energieimporte aus Kanada ein Satz von 10 Prozent gilt. Da beide Länder mit Gegenmaßnahmen reagieren, wächst die Gefahr eines Handelskriegs. Zudem hat Trump bereits Zölle von 10 Prozent auf chinesische Importe verhängt und Strafzölle auf EU-Waren angekündigt. "Überraschend ist die Entwicklung eigentlich nicht", so ein Marktteilnehmer. Vielmehr seien die Zölle nach der jüngsten Rally um 2.000 Punkte "ein willkommener Anlass" für Gewinnmitnahmen, ergänzte der Marktteilnehmer.
"Viele Marktteilnehmer hatten bei US-Präsident Donald Trump auf eine Einsicht gehofft und wurden nun bitterlich enttäuscht", äußerte sich hingegen Christian Henke vom Broker IG.
Etwas Entspannung gab es dann am Nachmittag: "Die Zölle werden ab jetzt für einen Monat ausgesetzt", konnte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump verkünden.
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Die europäischen Börsen präsentierten sich am Montag in Rot.
Der EURO STOXX 50 blieb nach einer negativen Eröffnung tief im Minus und beendete den Handelstag letztlich 1,30 Prozent schwächer bei 5.217,91 Punkten.
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ab Dienstag Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko und einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf Waren aus China zu erheben. Die Zölle würden unter einer wirtschaftlichen Notstandsbefugnis verhängt, die bisher nicht für Handelsmaßnahmen genutzt wurde, hieß es aus dem Weißen Haus: "Wegen der großen Bedrohung durch illegale Einwanderer und tödliche Drogen, die unsere Bürger töten, einschließlich Fentanyl", erklärte Trump. Ausnahmen von den Zöllen würde es nicht geben. Kanada, Mexiko und China kündigten bereits Gegenmaßnahmen an. Trump stellte zudem klar, dass dies nur der Anfang sei - bereits Mitte Februar sollen weitere Zölle auf Computerchips, Arzneimittel, Stahl, Aluminium, Kupfer sowie Öl- und Gasimporte folgen. Auch die Europäische Union werde mit Strafzöllen belegt, so der US-Präsident.
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An der Wall Street ging es zum Wochenbeginn abwärts.
So eröffnete der Dow Jones mit einem Verlust von 0,62 Prozent bei 44.268,15 Punkten, die Verluste wurden im Verlauf aber zunehmend kleiner, zwischenzeitlich waren sogar leicht grüne Vorzeichen zu sehen. Zum Handelsende schloss der Leitindex 0,28 Prozent tiefer bei 44.421,91 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite gab unterdessen am Montag zeitweise kräftig ab, nachdem er schon zum Start 2,10 Prozent auf 19.215,37 Zähler verloren hatte. Auch hier besserte sich die Anlegerstimmung im Handelsverlauf aber etwas, mit einem Abschlag von 1,20 Prozent ging es bei 19.391,96 Punkten in den Feierabend.
Auf die Anlegerstimmung drückten die angekündigten US-Einfuhrzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China, die am Dienstag in Kraft treten sollen. Die Entscheidung dürfte Vergeltungsmaßnahmen auslösen, so die Einschätzung von Vasu Menon, Managing Director für Investmentstrategie bei OCBC. Trumps Anordnungen enthielten zudem Vergeltungsklauseln, die die US-Zölle erhöhen würden, sollten die Länder ihrerseits mit Gegenmaßnahmen reagieren. "Sollte er diese Klauseln umsetzen, könnten wir eine Eskalation des Handelskrieges erleben", fügt Menon laut Dow Jones Newswires hinzu.
Diese Entwicklung könnte Auswirkungen auf den künftigen Zinskurs der US-Notenbank Fed haben. Mit dem Risiko einer höheren Inflation nach den angekündigten US-Importzöllen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Offenmarktausschuss (FOMC) bei Zinssenkungen länger pausieren wird, erläuterte der Senior-Research-Stratege Michael Brown von Pepperstone.
Am späten Nachmittag keimte dann jedoch wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer auf: Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum verkündete, dass die Zölle gegen ihr Land um einen Monat verschoben würden.
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Die asiatischen Börse verbuchten am Montag Verluste.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei 225 schließlich 2,66 Prozent auf 38.520,09 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ruht der Börsenhandel nach wie vor aufgrund der Goldenen Woche im Rahmen des Chinesischen Neujahr- und Frühlingsfests. Zuletzt wurde am vergangenen Montag gehandelt, da gab der Shanghai Composite um marginale 0,06 Prozent auf 3.250,60 Zähler nach.
Der Hang Seng notierte letztlich 0,04 Prozent tiefer bei 20.217,26 Einheiten.
US-Präsident Donald Trump plant, ab Dienstag Importzölle von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko sowie zusätzliche 10 Prozent auf chinesische Produkte zu verhängen. Dies scheint bei Anlegern die Sorgen über einen eskalierenden Handelskonflikt zu verstärken. Kanada und Mexiko haben bereits Gegenmaßnahmen in Aussicht gestellt, während auch China Vergeltungsschritte angekündigt hat.
Laut Analysten von Goldman Sachs könnte die geplante Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren um 10 Prozent das reale BIP-Wachstum Chinas in diesem Jahr um 50 Basispunkte dämpfen und zugleich einen moderaten Abwärtsdruck auf die Verbraucherpreise ausüben, sofern die Maßnahme bestehen bleibt.
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