Goldpreis: Neues Rekordhoch bei über 3.200 Dollar - Das ist der Kurstreiber

Vor dem Wochenende markierte der Goldpreis ein neues Rekordhoch bei über 3.200 Dollar und setzte damit den diesjährigen rasanten Aufwärtstrend fort.
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von Jörg Bernhard
Vor allem der schwächere Dollar und die zunehmenden Spannungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China sorgten für eine hohe Goldnachfrage. Am Donnerstag hatte die US-Regierung verkündet, dass die Zölle auf chinesische Importe auf nunmehr 145 Prozent angehoben wurden - ein neuer Aufschlag von 125 Prozent kam zu einem bereits bestehenden Zollsatz von 20 Prozent hinzu. Der Disput zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt schürte starke Rezessionsängste hinsichtlich der Weltwirtschaft und der Zuverlässigkeit der globalen Lieferketten. Weil die US-Verbraucherpreise im März überraschend stark zurückfielen, hoffen die Marktakteure auf eine Fortsetzung der Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Mittlerweile zeigt das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 52 Prozent an, dass wir bis Ende des Jahres Zinssenkungen um mindestens 100 Basispunkte sehen werden. Neue Impulse könnte der GoldpreisTrading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten sollen sich diese von 3,2 auf 3,3 Prozent p.a. leicht beschleunigt haben.

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Goldpreis mit neuem Hoch
Die Furcht der Anleger vor verheerenden Folgen der Zollpolitik der USA hat die Anleger am Freitag wieder verstärkt in den sicheren Anlegehafen Gold gelockt und den Preis für das Edelmetall auf ein weiteres Rekordhoch getrieben. So stieg die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) erstmals über 3.200 US-Dollar und wurde in der Spitze bei 3.263 Dollar gehandelt. Obwohl Trump zuletzt in seiner aggressiven Zollpolitik nach heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten in Teilen zurückgerudert ist, ging es mit dem Goldpreis in den vergangenen drei Handelstagen kräftig nach oben und das Edelmetall hat sich in dieser Zeit um etwa acht Prozent verteuert.
Seit dem Amtsantritt von Trump im Januar hat sich der Wertanstieg der Krisenwährung Gold mittlerweile auf etwa 18 Prozent summiert, wobei vor allem die aggressive Zollpolitik der neuen Regierung in Washington die Furcht vor einem Abflauen der Weltwirtschaft schürte und die Anleger verstärkt in sichere Anlagehäfen trieb.
Ein weiterer Preistreiber beim Gold ist eine ausgeprägte Kursschwäche des US-Dollars, der am Morgen zu den meisten anderen wichtigen Währungen unter Druck stand. Im Gegenzug konnte der Euro am Morgen im Handel mit dem Dollar auf den höchsten Stand seit Februar 2022 steigen. Da Gold auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall günstiger, was die Nachfrage stärkt.
Derzeit verhandeln die USA mit zahlreichen Handelspartnern, um eine weitere Verschärfung des Zollstreits zu vermeiden. Allerdings gibt es am Rohstoffmarkt Skepsis, ob es in den kommenden Wochen zu Einigungen kommen kann. "Wir bleiben für Gold recht positiv gestimmt", sagte Dominic Schnider, Rohstoffexperte bei der Schweizer Großbank UBS. Seiner Einschätzung nach wird vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse "irgendwann das Eingreifen der US-Notenbank Fed zu erwarten sein, und das gibt dem Goldpreis den nächsten Schub."
Rohöl-Preise steigen
Der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China Bedenken belastete in dieser Woche vor allem den Ölpreis und konterkarierte Trumps 90-tägige Aussetzung höherer Zölle für die meisten anderen Länder. Die miserable Stimmung ist aber auch auf die nach unten revidierten Prognosen zur Ölnachfrage für die Jahre 2025 und 2026 durch die US-Energiebehörde EIA zurückzuführen. Die von der Trump-Regierung verhängten neuen Sanktionen gegen iranische Ölnetzwerke und ein in China ansässiges Lagerterminal waren für die aktuell zu beobachtende leichte Erholungstendenz mitverantwortlich. Gegen 19.00 Uhr wird die im Ölsektor tätige US-Dienstleistungsfirma Baker Hughes ihren Wochenbericht über die nordamerikanischen Bohraktivitäten kommunizieren und dadurch für erhöhte Aufmerksamkeit an den Energiemärkten sorgen. Zur Erinnerung: In der vergangenen Woche wurde mit 489 US-Ölbohranlagen der höchste Stand seit Juni 2024 gemeldet.
Am Freitag präsentierte sich der Ölpreis mit steigenden Notierungen. So verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 1,31 auf 61,55 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 2,08 auf 64,72 Dollar zulegt.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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