Wall Street nach Zick-Zack-Kurs mit Gewinnen - Anleihenrenditen vor kritischer Schwelle

Am Freitag scheinen sich die extremen Kursschwankungen auch an den US-Börsen fortzusetzen.
Der Dow Jones eröffnete am Freitag bei 39.493,42 Punkten (-0,25 Prozent) und sprang dann zeitweise zwischen Gewinn- und Verlustzone hin und her. Zuletzt war ein Aufschlag von 1,56 Prozent auf 40.212,71 Punkte zu sehen.
Beim NASDAQ Composite war zur Startglocke ein Minus von 0,18 Prozent auf 16.358,53 Zähler auszumachen. Im weiteren Verlauf schwankte auch der Techwerte-Index sichtlich, schaffte es zuletzt aber auf grünes Terrain und legt 2,06 Prozent auf 16.724,46 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 zeigte sich zunächst genauso volatil, legte zuletzt aber 1,81 Prozent auf 5.363,36 Indexpunkte zu, nachdem er anfänglich um 0,24 Prozent auf 52.55,56 Punkte nachgab.
Zoll-Verhandlungen mit mehr als 70 Ländern
Die Administration von US-Präsident Donald Trump will unter Hochdruck schnelle Zollverträge mit mehr als 70 Ländern aushandeln, die auf diese Weise höheren Abgaben auf Exporte in die USA entgingen. Die offenkundige Verhandlungsbereitschaft hob die Stimmung am Aktienmarkt etwas und überdeckte die weitere Eskalation im offenen Handelskrieg zwischen China und den USA. Denn China hat die Zölle auf US-Waren von 84 auf 125 Prozent erhöht. Die Zolltarifkommission des Staatsrats erklärte zudem, dass nach China exportierte US-Waren mit dem neuen Zollniveau nicht mehr marktfähig seien. China werde deshalb alle weiteren Zollerhöhungen der USA auf chinesische Waren ignorieren.
"(...) die Marktreaktion zeigt eine erhöhte Sensibilität für die Risiken einer ungeordneten wirtschaftlichen Entkopplung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt", interpretiert Analyst Peter Sidorov von der Deutschen Bank die jüngsten Markteinbrüche. Doch scheinen sich Anleger mehr und mehr mit der Abkopplung der USA vom Handel mit China abzufinden - die neuerlichen Schlagzeilen verlören etwas ihren Schrecken, hieß es im Handel.
US-Anleihemarkt bleibt im Fokus
Der Rentenmarkt blieb unter Druck, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg weitere vier Basispunkte auf 4,429 Prozent. Damit bewegte sich die Rendite wieder auf die kritische Schwelle von 4,50 Prozent zu. Auf diesem Niveau hatte Trump die Reißleine gezogen und eine Pause bei den reziproken Zölle für 90 Tage verkündet. Chefökonom Karsten Junius von J. Safra Sarasin Sustainable Asset sieht Gründe für ein Anhalten der Anleihetalfahrt in den USA.
US-Großbanken läuten Bilanzsaison ein
Zudem galt der Blick der Investoren nun auch der anrollenden Berichtsperiode. Noch vor der Startglocke berichteten im Finanzsektor JPMorgan Chase, Wells Fargo und Morgan Stanley über den Verlauf des ersten Quartals.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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