Pariah Capital-Strategie: Experte investiert konträr zu großen Fondsmanagern - mit Erfolg
Viele Anleger ziehen bei der Zusammenstellung ihrer Portfolios Analystenempfehlungen zu Rate. Ein Experte schaut hingegen darauf, welche Assets von Portfoliomanagern & Co. besonders gemieden werden - und kommt zu einem überraschenden Ergebnis.
Werte in diesem Artikel
• Bank of America befragt monatlich hunderte Portfoliomanager weltweit
• Finanzexperte macht interessante Beobachtung
• Depot der gehassten Assets für 2025 zusammengestellt
Jeden Monat führt die Bank of America mit der "BofA Securities Global Fund Manager Survey" eine groß angelegte Umfrage unter den führenden Geldmanagern der Welt durch, die insgesamt Investments in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar verwalten. Dabei befragt die Investmentbank die Anlageexperten dazu, welche Assets sie am Markt besonders mögen und welche sie meiden, auf welche Aktien sie setzen und von welchen sie lieber die Finger lassen.
MarketWatch-Kolumnist und Finanzexperte Brett Arends hat diese monatliche Umfrage zum Anlass genommen, um einmal im Jahr zu prüfen, wie sich die Experten-Lieblinge gegenüber den ungeliebten Assets im vergangenen Jahr geschlagen haben und kam dabei zu einem interessanten Schluss. So haben die acht Investments, die von den größten Portfoliomanagern weltweit am meisten übergewichtet wurden, im Jahr 2024 schlechter abgeschnitten, als die untergewichteten Anlagen. Konkret, so Arends in einem Beitrag für MarketWatch, hätten die Investoren-Lieblinge im letzten Jahr eine Rendite von 13,5 Prozent erzielt, während die Ungeliebten ein Plus von 16,7 Prozent verzeichnet hätten.
Für Arends kam dieses Ergebnis jedoch nicht überraschend. Er stellt den Vergleich schon seit Jahren an und hat hier schon seit langem ein wiederkehrendes Muster erkannt und daraus eine eigene Investmentstrategie kreiert: Pariah Capital, eine Anlagestrategie, die sich auf die von Portfolioexperten gemiedenen Assets konzentriert.
Portfoliomanager denken und handeln gleich
Dass sich die Geldmanager bei ihrer Auswahl so einig sind, ist für Arends ebenso nicht überraschend. So würden die Portfoliomanager ähnlich denken, hätten die gleiche Schulbildung und Finanzausbildung genossen und würden auch anschließend weiterhin miteinander interagieren. Zudem hätten sie herausgefunden, dass es für ihre Karriere am besten sei, wenn sie mit der Masse laufen würden.
Zudem müsse man bedenken, dass Portfoliomanager, wenn sie sich bullish gegenüber einem bestimmten Asset aussprechen, meist ihre eigenen Depots bereits randvoll mit diesem gefüllt hätten, so dass es nicht überraschend käme, wenn sich der Höhepunkt der optimistischen Einstellung gegenüber einer Anlage bereits in höheren Preisen niederschlage.
Diese Assets werden 2025 von Experten gehasst
Arends hat sich die jüngste BofA-Umfrage für den Monat Januar angesehen, um einen Ausblick auf die ungeliebten Assets für das Jahr 2025 aufzustellen, die laut seiner These also dieses Jahr die Expertenlieblinge outperformen dürften. Allerdings, so Arends, sei "das Universum der gehassten Assets" so groß, dass man selektiv sein müsse, und selbst dann gäbe es noch einige Stolperfallen.
Dennoch hat Arends zehn große Anlageklassen ausgemacht, die laut der Umfrage besonders untergewichtet seien: Anleihen und Bargeld, Energie-Aktien, Aktien von Material- und Rohstoffunternehmen, generell Rohstoffe und Rohstoff-Futures, Aktien von Versorgungsunternehmen, Immobilien-Investmentfonds und schließlich Aktien von Unternehmen des täglichen Grundbedarfs sowie des gehobenen Bedarfs. Als letzte Anlageklasse nennt der Finanzexperte noch Aktien von Unternehmen mit Sitz in London.
ETFs zur Abdeckung der verschiedenen Anlageklassen
Nun stellt sich die Frage, wie in diese gehassten Anlageklassen am besten investiert werden kann. Hier setzt Arends vor allem auf ETFs. Bei der Auswahl der genauen börsengehandelten Indexfonds gibt es jedoch zahlreiche Möglichkeiten, um möglichst viele der ungeliebten Assets gleichzeitig abzudecken - schließlich überlappen sich viele der Assets, wie beispielsweise Rohstoffe, Material und Energie.
Pariah Capital-Portfolio 2025
So könnte das mögliche Pariah Capital-Portfolio 2025 aussehen: Rohstoffe, Material und Energie könnten mit dem SPDR S&P Global Natural Resources ETF zusammen abgedeckt werden, da der Fonds weltweit in Unternehmen des Rohstoff-, Energie- und Minensektors investiert. Anschließend könne man ein Sechstel des Portfolios in den Anleihe-ETFs iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF (AGG), um Staatsanleihen abzudecken, und den Goldman Sachs Access Treasury 0-1 Year ETF (GBIL) stecken, um Bargeld abzudecken. Für das Immobilieninvestment biete sich der Vanguard Real Estate ETF (VNQ) an. Für ein Investment in Verbrauchsunternehmen gibt es die passenden Fonds Vanguard VDC und VCR. Letztlich könnte ein Sechstel in den - den britischen Leitindex abbildenden - ETF Franklin FTSE United Kingdom (FLGB) gesteckt werden.
Doch auf welche Assets setzen die professionellen Portfoliomanager in 2025 besonders? Laut Arends gehören Aktien generell und US-Aktien insbesondere zu den Lieblingen der Anlageexperten. So seien Aktien von Banken, Tech-Unternehmen, der Gesundheitsbranche und Industrie gefragt. Auch diese Lieblinge könnte man in verschiedenen ETFs zusammenfassen, falls man doch auf diese setzen wolle.
Letztlich betont Arends, dass er natürlich auch nicht wüsste, wie sich die Zukunft entwickeln würde und er nicht garantieren könne, dass die Top-Picks der Anlageexperten nicht doch besser performen würden als die ungeliebten Assets. Wenn es bis zum nächsten Jahr jedoch tatsächlich so sein sollte, wäre er "ehrlich überrascht".
Redaktion finanzen.net
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