Ukraine-Krieg im Ticker: DAX gibt letztendlich nach -- Wall Street schließt tiefer -- BioNTech mit Umsatz- und Gewinnsprung -- TUI gibt erste Kreditlinien zurück -- BYD, TAKKT, ENCAVIS, BASF im Fokus
Uniper-Aktie: KfW-Kreditlinie wird um eine Jahr verlängert. Bundeskanzler Scholz bekräftigt nach Gespräch mit Putin: Gas-Zahlungen werden in Euro oder Dollar getätigt. SAF-Holland verstärkt sich mit britischem Anbieter von Transportlösungen. IAG-Tochter British Airways: Erneute technische Problemen in Heathrow.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch deutlich schwächer.
Der DAX startete mit Abschlägen in den Handel und rutschte anschließend tiefer in die Verlustzone. Zum Handelsschluss verbuchte das Börsenbarometer Verluste von 1,45 Prozent auf 14.606,05 Punkte. Der TecDAX verlor zum Handelsbeginn ebenfalls und bewegte sich dann tiefer auf rotem Terrain. Letztendlich notierte er noch 0,41 Prozent schwächer bei 3.348,58 Zählern.
Nach der Rally vom Vortag bekamen die Anleger zur Wochenmitte wieder kalte Füße. Es dominierte die Skepsis in Bezug auf die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen um Kiew zu reduzieren. So wurde der Schritt nicht allerorts als Versuch der Deeskalation angesehen. Das US-Verteidigungsministerium etwa warnte vor einer neuen Militäroffensive in anderen Landesteilen. Ob die Maßnahme Russlands von Dauer sein wird, müsse sich erst noch zeigen, schrieb auch die Landesbank Helaba laut dpa-AFX. "Noch geht der Krieg weiter und es gibt Sorgen vor einem Lieferstopp für Energie aus Russland".
In Bezug auf die russischen Gaslieferungen sorgte vor allem die Ausrufung der Frühwarnstufe des Notfallplans Gas durch die Bundesregierung für etwas Verunsicherung. "Einen Tag vor Auslaufen des russischen Rubel-Ultimatums wirkt das, als wüsste die Regierung diesmal mehr als der Markt", sagte ein Händler gegenüber Dow Jones Newswires. Der Kreml verkündete unterdessen jedoch, dass russisches Gas am Donnertag noch nicht in Rubel bezahlt werden müsse.
Auch Konjunkturdaten gerieten am Mittwoch in den Blick: So hat der Inflationsdruck in Deutschland im März erneut stärker als erwartet zugenommen, was eine entsprechende Entwicklung für den Euroraum erwarten lässt.
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An den europäischen Aktienmärkte waren am Mittwoch Verluste zu sehen.
Der EuroSTOXX 50 gab zum Handelsbeginn leicht nach. Anschließend ging es deutlicher bergab. Zum Handelsschluss verlor er 1,08 Prozent auf 3.959,14 Punkte.
Mit Blick auf die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sprachen Händler laut Dow Jones Newswires davon, dass am Vortag zu viele Vorschusslorbeeren vergeben worden seien. "Das man spricht ist gut, aber dass die Börsen schon wieder auf Vorkriegsniveau notieren, spiegelt nicht die aktuelle Risikolage wider", so ein Händler.
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An der Wall Street war von der guten Stimmung vom Vortag am Mittwoch nichts mehr zu sehen.
Der Dow Jones begann die Sitzung minimal im Minus und gab dann weiter nach. Zeitweise kletterte er ins Plus, fiel dann jedoch wieder zurück. Aus dem Handel ging er letztlich mit einem Abschlag von 0,19 Prozent bei 35.228,81 Punkten. Der NASDAQ Composite bewegte sich zum Start ebenfalls schwächer. Anschließend verblieb er auf rotem Terrain. Sein Schlussstand: 14.442,27 Zähler (-1,21 Prozent).
Nachdem Berichte über Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine die US-Märkte am Vortag deutlich angetrieben hatten, war der anfängliche Optimismus verflogen. Neben dem Kriegsthema standen vor allem Konjunkturdaten im Blick der Anleger. So ist die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2021 überaus kräftig gewachsen, allerdings etwas weniger als bisher berichtet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg nach den Daten der dritten Veröffentlichung auf das Jahr hochgerechnet um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der ADP-Arbeitsmarktbericht fiel derweil etwas besser aus als erwartet. Er dürfte einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten für den Monat März geben, die am Freitag anstehen.
Belastend wirkte außerdem, dass die Ölpreise nach Abgaben am Vortag wieder stärker notierten.
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Die Börsen in Fernost wiesen auch am Mittwoch gemischte Vorzeichen auf.
Der japanische Leitindex Nikkei ging um 0,80 Prozent schwächer bei 28.027,25 Punkten in den Feierabend.
Auf dem chinesische Festland schloss der Shanghai Composite um 1,96 Prozent höher bei 3.266,60 Zählern. In Hongkong waren beim Hang Seng zum Ertönen der Schlussglocke 22.232,03 Punkte und ein Plus von 1,39 Prozent an der Tafel zu sehen.
Nachdem Russland angekündigt hat, seine militärischen Angriffe im Norden der Ukraine zurückzufahren, stiegen bei den asiatischen Anlegern Zuversicht und Kaufbereitschaft. Stützend wirkte auch, dass es beim Ölpreis keine großen Kurskapriolen gab.
In Japan wurden am Mittwoch zahlreiche Aktien ex Dividende gehandelt, was den Nikkei beslastete.
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