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BioNTech-Aktie zieht an: BioNTech mit Umsatz- und Gewinnsprung

30.03.22 22:11 Uhr

BioNTech-Aktie zieht an: BioNTech mit Umsatz- und Gewinnsprung | finanzen.net

Das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech hat den Anlegern einen Einblick in seine Bücher gewährt.

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Im vierten Quartal 2021 erzielte BioNTech einen Gewinn je Aktie von 12,18 Euro nach 1,15 Euro je Aktie im Vorjahreszeitraum. Damit übertraf das Biotechunternehmen die Prognosen der Analysten, die einen Gewinn je Aktie von 7,44 Euro erwartet hatten.

Der Quartalsumsatz des Corona-Impfstoffherstellers belief sich auf 5,53 Milliarden Euro. Experten hatten beim Umsatz einen Sprung auf 3,92 Milliarden Euro erwartet, nachdem BioNTech im Vergleichsquartal noch 345,4 Millionen Euro umgesetzt hatte.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen aus Mainz einen Umsatz von 18,98 Milliarden Euro und einen Gewinn je Aktie von 39,63 Euro. Im vorangegangenen Fiskaljahr hatte sich der Umsatz auf 482,3 Millionen Euro belaufen - Analysten hatten nun einen Anstieg auf 17,12 Milliarden Euro erwartet. Beim Gewinn je Aktie hatten die Expertenprognosen bei 36,02 Euro gelegen, nach 0,060 Euro im Vorjahr.

BioNTech bekräftigte nun die Umsatzprognose für seinen COVID-19-Impfstoff von 13 Milliarden bis 17 Milliarden Euro in diesem Jahr. Ein Teil des Milliardengewinns soll in die weitere Forschung, aber auch in den Rückkauf eigener Aktien und eine Sonderdividende gesteckt werden.

"Rückblickend war 2021 ein außergewöhnliches Jahr, in dem BioNTech mit dem ersten zugelassenen Impfstoff auf Basis von unserer mRNA-Technologie einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit und die Weltwirtschaft hatte", sagte Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin in einer Mitteilung. BioNTech möchte seine "Vorreiterrolle in der Branche" ausbauen und seine weiteren Programme zügig weiterentwickeln, erklärte Sahin.

BioNTech arbeitet unter anderem an der Erforschung von Ansätzen in der Immuntherapie auf Basis des Botenmoleküls mRNA und bei der Bekämpfung von Infektions- und Autoimmunkrankheiten sowie Krebs. In einer Analystenkonferenz sprach Sahin von einem "historisch einmaligen Moment", um Fortschritte in der Medizin zu erzielen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 um etwa 50 Prozent auf 1,4 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro steigen.

Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, im April erste Daten seiner klinischen Studie zur Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit eines an die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffs zu veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge unterstützen sollen. An der Studie nehmen rund 2150 Erwachsene teil. Untersucht werden das derzeitige COVID-19-Vakzin und ein Omikron-basierter Impfstoff sowohl bei Probanden, die bereits geimpft wurden, als auch bei bislang Ungeimpften.

Medizin-Vorstand und BioNTech-Mitgründerin Özlem Türeci betonte, bei den aktuellen Studien gehe eher "um ein an Omikron angepasstes als um eine Omikron-spezifisches" Vakzin, da das Ziel eine breitere Immunreaktion von Impfungen auch gegen andere Varianten sei.

Die Unternehmensführung will sich ein Aktienrückkaufprogramm bis zu 1,5 Milliarden Dollar in den kommenden zwei Jahren genehmigen lassen und eine Sonderdividende von 2 Euro pro Aktie vorschlagen. Die Sonderdividende will sich das Unternehmen knapp 500 Millionen Euro kosten lassen. Darüber soll die Hauptversammlung am 1. Juni entscheiden.

Im vergangenen Jahr zahlte BioNTech nach eigenen Angaben rund 4,7 Milliarden Euro Steuern. Sowohl in Mainz, dem Hauptsitz des Unternehmens, aber auch an anderen wichtigen Standorten wie Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) und Marburg (Hessen) hatte der Erfolg von BioNTech erhebliche Steuersummen in die Stadtkassen gespült. Und auch am stark überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in Rheinland-Pfalz hatte BioNTech maßgeblichen Anteil: Dort legte das Bruttoinlandsprodukt nach vorläufigen Berechnungen vom Mittwoch um 9,6 Prozent zu, in Deutschland lag das Plus bei 2,9 Prozent.

Im vergangenen Jahr lieferten BioNTech und sein US-Partner Pfizer 2,6 Milliarden Corona-Impfstoffdosen aus und damit 100 Millionen mehr als erwartet. Bis Mitte März haben BioNTech und Pfizer Liefervereinbarungen für rund 2,4 Milliarden Impfstoffdosen für das laufende Jahr in den Auftragsbüchern. Gespräche über zusätzliche Lieferungen für 2022 und darüber hinaus laufen den Angaben zufolge.

Am Donnerstag hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA eine zweite Auffrischungsimpfung für Erwachsene ab 50 Jahren und immungeschwächte Menschen zugelassen. Die Notfallzulassungen für die Auffrischungsimpfungen beziehen sich laut FDA auf die Vakzine von BioNTech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna.

Die an der US-Börse NASDAQ gelistete BioNTech-Aktie zeigte sich nach der Zahlenvorlage letztlich 1,39 Prozent höher bei 174,78 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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