Inflationsschock schickt DAX mit Abgaben in den Feierabend
Nach der Vortagesrally wegen neuer Hoffnung im Ukraine-Krieg zeigten sich die Anleger am Mittwoch einmal mehr skeptisch.
Am Mittwoch ging es mit dem DAX zu Beginn um 0,72 Prozent auf 14.712,32 Punkte abwärts. Im Anschluss weitete das Aktienbarometer sein Minus aus. Zum Handelsende ging es noch um 1,45 Prozent nach unten auf 14.606,05 Punkte.
Am Vortag hatte noch die Nachricht angetrieben, dass Russland Kampfhandlungen bei Kiew drosseln will. Die Frage danach, ob es sich tatsächlich um einen Schritt der Deeskalation oder nur ein taktisches Manöver handelt, ließ die Anleger am Mittwoch aber nicht los. Das US-Verteidigungsministerium etwa warnte vor einer neuen Militäroffensive in anderen Landesteilen.
DAX mit positiver März-Bilanz
Am Dienstag war der deutsche Leitindex mit deutlichen Kursgewinnen zeitweise über die Marke von 14.900 Punkte gestiegen - und damit auf das Niveau von vor der russischen Invasion. Laut dem Experten Martin Utschneider ist der DAX dann in Reichweite der 15.000-Punkte-Marke an einem Widerstand abgeprallt.
Seit dem Kriegstief vor gut drei Wochen bei 12.438 Punkten hat der Leitindex mittlerweile fast ein Fünftel zugelegt, auch die März-Bilanz ist aktuell positiv. Geht es nach dem Experten Emmanuel Cau von Barclays Research sind auch Eindeckungen von Spekulanten, die zuvor auf fallende Kurse gewettet hatten, für diese rasante Erholungsrally verantwortlich.
Inflation setzt DAX unter Druck
Gegenwind gab es derweil auch durch die Inflation. Diese ist in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Zudem haben die "Wirtschaftsweisen" wegen der Folgen des Krieges in der Ukraine ihre Konjunkturprognose für Deutschland 2022 kräftig gesenkt. Die Sachverständigen erwarten nur noch ein Wachstum von 1,8 Prozent. Im November hatte die Prognose noch auf 4,6 Prozent gelautet.
Neue US-Jobdaten
Daneben hatte der Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft im März die Erwartungen erfüllt. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 455.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 450.000 Jobs vorausgesagt. Im Februar waren unter dem Strich 486.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 11.000 mehr als ursprünglich gemeldet.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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