Black Friday: US-Börsen schließen richtungslos -- DAX geht stabil ins Wochenende -- GfK-Konsumklima stabil -- thyssenkrupp, JENOPTIK, adidas, Manchester United, VW, Zur Rose, Siemens Energy im Fokus
Ausblick auf 2023: Commerzbank-Ökonomen zeigen sich zuversichtlich. CompuGroup plant Klinik-Kooperation mit SAP. Deutsches Wirtschaftswachstum für drittes Quartal nach oben revidiert. Credit Suisse gibt neue Aktien bei 2,52 Franken aus. Verdi-Streik bei Amazon Leipzig am Black Friday. Heidelberg Materials baut Geschäft in Berlin aus. Elon Musk beschließt 'Amnestie' für gesperrte Twitter-Konten. FTX hat Milliardenschulden bei Top-Gläubigern.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt gönnte sich am Freitag eine Verschnaufpause.
So eröffnete der DAX kaum verändert und trat auch anschließend auf der Stelle. Er ging mit plus 0,01 Prozent fast unverändert bei 14.541,38 Einheiten ins Wochenende. Auch der TecDAX startete stabil und tendierte im weiteren Handelsverlauf leicht im Minus. Am Abend ging es noch um 0,29 Prozent nach unten auf 3.118,19 Zähler.
Getrieben von positiven Signalen der US-Notenbank Fed, die nunmehr ein etwas gemäßigteres Tempo bei der Zinswende in Aussicht stellte, hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Vortag erstmals seit Juni die Marke von 14.500 zurückerobert. Börsianer witterten dank der Fed die Chance auf eine Jahresendrally - obwohl aus technischer Sicht der Markt zumindest kurzfristig als durchaus überkauft gilt. Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners schloss deshalb auf dem aktuell hohen Niveau auch eine Konsolidierung oder sogar einen Rücksetzer nicht aus.
Marktteilnehmer verwiesen laut dpa am Freitag auf eine impulsarme Sitzung, da in den USA nach dem gestrigen Feiertag verkürzt gehandelt wurde. Viele Amerikaner gönnen sich nach dem Feiertag "Thanksgiving" ein verlängertes Wochenende. Stattdessen begeht der Einzelhandel mit dem "Black Friday" den Start in das Weihnachtsgeschäft.
Begleitet wird die Rabattschlacht von der bangen Frage, wie die kommenden Wochen angesichts der immer noch hohen Inflation und allgemein gedämpfter Konsumlust laufen werden. Die ersten Zahlen zu den Umsätzen am Black Friday haben deshalb nach Einschätzung von Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners "das Potenzial, über die zukünftige Richtung an den Börsen zu entscheiden oder zumindest mitzuentscheiden".
Hierzulande zeigte das bereits vorbörslich veröffentlichte Gfk Verbrauchervertrauen eine - auf sehr schwachem Niveau - leicht verbesserte Konsumstimmung, Experten hatten sich allerdings noch etwas mehr Aufhellung erhofft. Derweil war die deutsche Wirtschaft im Sommer trotz Gegenwinds stärker gewachsen als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent zu.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Anleger an den europäischen Börsen hielten sich am Freitag zurück.
So startete der EURO STOXX 50 quasi unverändert und pendelte im weiteren Handelsverlauf um die Nulllinie. Schlussendlich legte er um 0,01 Prozent auf 3.962,41 Punkte zu.
Es mangelte an Vorgaben von der Wall Street. Dort gab es am Donnerstag wegen "Thanksgiving" eine Feiertagspause. Auch zum Wochenausklang findet dort am "Black Friday" nur ein verkürzter Handel statt.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die Wall Street zeigte sich bei verkürztem Handel wenig volatil und ohne klare Richtung.
Der Dow Jones bewegte sich während der gesamten Sitzung in der Gewinnzone und legte schlussendlich um 0,45 Prozent auf 34.347,03 Punkten zu. Der technologielastige NASDAQ Composite startete im Minus und verlor zum Handelsschluss 0,52 Prozent auf 11.226,36 Punkte.
Am Donnerstag blieben die US-Börsen aufgrund des "Thanksgiving"-Feiertages geschlossen, daher befanden sich die Marktteilnehmer zum Großteil im langen Wochenende. Am Freitag fand zudem aufgrund des Einkaufsevents "Black Friday" nur ein verkürzter Handel statt, an dem die Anleger wenig Kauffreude gezeigt haben.
Vorweihnachtliche Schnäppchen witterten Investoren angesichts der schon hohen Bewertungen an den Börsen wohl eher in den Läden - am "Black Friday" wird traditionell das Weihnachtsgeschäft mit besonders hohen Rabatten eingeläutet. Der Dow hat dank einer fast 20-prozentigen Erholungsrally seit Mitte Oktober seinen Jahresverlust inzwischen auf fünfeinhalb Prozent eingedämmt.
Am Aktienmarkt verloren Apple 2,0 Prozent. Zusammenstöße von Mitarbeitern mit der Polizei im Foxconn-Werk in China könnten die Produktion von Apples iPhone empfindlich treffen. Foxconn ist Auftragsfertiger für Apple und stellt das Mobiltelefon des US-Technologiegiganten her. Das Werk ist wegen der strikten Coronamaßnahmen weitgehend abgeriegelt, Arbeiter versuchen jedoch, das Werksgelände zu verlassen. Laut Beobachtern soll dies Tausenden gelungen sein. Über 30 Prozent der Novemberproduktion sollen nun auf der Kippe stehen, so Medienberichte. Analysten hatten bereits zuvor ähnliche Warnungen ausgerufen. Mitarbeitergremien haben Apple kritisiert, die Rechte der Arbeiter im Foxconn-Werk in Zhengzhou, in dem die meisten iPhone-14-Modelle hergestellt werden, nicht angemessen zu schützen.
Zudem erwägt Apple einem Zeitungsbericht zufolge den Kauf des Fußballklubs Manchester United. Die britische Zeitung Daily Star berichtet, Apple-CEO Tim Cook wolle 5,8 Milliarden Pfund für den traditionsreichen Fußballverein zahlen.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die asiatischen Aktienmärkte schlugen am Freitag unterschiedliche Richtungen ein.
In Tokio schloss der Nikkei mit einem Verlust von 0,35 Prozent bei 28.283,03 Punkten. Hier belastete auch die jüngste Yen-Stärke, die ungünstig ist für die exportorientierten japanischen Unternehmen. Inflationsdaten aus Tokio zeigten derweil mit einem Plus von 3,6 Prozent zum Vorjahr einen zunehmenden Preisauftrieb, nachdem die weiter ultraexpansiv agierende japanische Notenbank bislang noch keine Veranlassung sah, von ihrem Kurs abzuweichen. Preisziel der Notenbank sind 2 Prozent.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis Handelsende um 0,40 Prozent auf 3.101,69 Zähler. In Hongkong gab der Hang Seng 0,49 Prozent auf 17.573,58 Stellen ab.
Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung kehrte etwas Vorsicht ein, was vor dem Wochenende nicht ungewöhnlich ist. Hinzu kommt, es von der Wall Street wegen des Thanksgiving-Feiertags am Donnerstag keine Vorlagen gab.
An den chinesischen Börsen stand zudem weiter die Null-COVID-Politik im Fokus. Die Zahl der Infektionen erreichte zuletzt ein neues Rekordniveau. Die lokalen Behörden müssten womöglich entweder die Bewegungen einschränken oder auf eine vollständige Abriegelung zurückgreifen, so die Experten von Saxo Markets.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Top Themen
News-Ticker
Diese Aktien empfehlen Experten zu kaufen
(21:26 Uhr)Chinas Notenbank lockert Geldpolitik
(11:22 Uhr)Bundesrat beschließt Inflationsausgleich
(10:58 Uhr)Zahl der Niedriglohn-Jobs gesunken
(08:58 Uhr)Freitag an der Börse: 10 wichtige Fakten
(08:00 Uhr)Ölpreise geben weiter nach - die Gründe
(17:21 Uhr)Ökonomen-Stimmen zum Ifo-Geschäftsklima
(11:04 Uhr)