Japanische Notenbank strafft Geldpolitik: DAX schließt schwächer -- US-Börsen höher -- Pfeiffer Vacuum erhöht Umsatzprognose -- Volkswagen ordnet Beschaffung neu -- Varta, Netflix und Apple im Fokus
Wells Fargo: Verbraucherskandal verursacht Milliardenstrafe. Amazon macht Zugeständnisse in zwei Kartellverfahren. Raytheon will deutsche Tochter Anschütz verkaufen. Twitter-Chef Elon Musk aktiv auf der Suche nach Nachfolger. Merck-Manager Michael Heckmeier wird Siltronic-CEO. Vestas-Aktie: Kundgebung vor Firmenzentrale in Dänemark. ADLER-Aktie: Rückschlag bei Sanierungsbemühungen.
Marktentwicklung
An der Frankfurter Börse ging es am Dienstag bergab.
Der DAX eröffnete den Handel bereits tiefer. Auch im Verlauf schaffte er es nicht aus der Verlustzone heraus, sodass er letztlich 0,42 Prozent auf 13.884,66 Punkte nachgab. Auch der TecDAX ging mit rotem Vorzeichen in den Handel. Im weiteren Verlauf blieb er im Minus. Sein Schlussstand: 2.901,74 Zähler (-1,1 Prozent).
Die ohnehin schwache Marktstimmung erhielt in der Nacht zum Dienstag von der japanischen Notenbank einen weiteren Dämpfer. Die Bank of Japan (BoJ) hat überraschenderweise beschlossen, die Spanne zu lockern, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegt. Börsianer werteten dies als ersten Schritt hin zu einer restriktiveren Geldpolitik. "Sie haben das Band erweitert, und ich denke, das kam früher als erwartet. Das wirft die Frage auf, ob dies ein Vorbote für eine weitere Normalisierung der Politik ist", sagte Moh Siong Sim, Währungsstratege bei der Bank of Singapore, gegenüber Reuters. Bislang galt Japan noch als Hort ein ultraliquiden Geldpolitik inmitten der internationalen Straffungsbemühungen.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
An den europäischen Märkten überwog am Dienstag das Verkaufsinteresse.
Der EURO STOXX 50 verlor zur Handelseröffnung bereits an Wert. Im Anschluss arbeitete sich der Index langsam nach oben, blieb letztlich aber im roten Bereich. Er beendete den Tag mit einem Abschlag von 0,27 Prozent bei 3.802,49 Punkten.
Auch die europäischen Märkte reagierten empfindlich auf die Ankündigung der Bank of Japan, die Zinspolitik in den kommenden Monaten straffen zu wollen - zumindest wurde die Lockerung der Spanne der langfristigen Anleiherenditen dahingehend interpretiert. Generell ist die zwischenzeitliche Kurserholung seit etwa zwei Wochen ins Stocken geraten. Dennoch hoffen Anleger weiterhin noch auf eine Jahresendrally. Allerdings ließen sich zumindest am Dienstag keine Anzeichen für eine solche erkennen.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
An der Wall Street waren am Dienstag kleine Gewinne zu sehen.
Der Dow Jones suchte im Handelsverlauf nach seiner Richtung, entschied sich schlussendlich aber für grünes Terrain und schloss 0,28 Prozent höher bei 32.850,01 Punkten. Für den NASDAQ Composite ging es daneben nach volatilem Verlauf marginale 0,01 Prozent auf 10.547,11 Punkte nach oben.
Im Fokus der Anleger stand am Dienstag die Entscheidung der Notenbank Japans, das Zielband auf -0,50 bis +0,50 Prozent von -0,25 bis +0,25 Prozent auszuweiten, was im Prinzip einer geldpolitischen Straffung entspricht. Auf der Konjunkturseite kamen die Baubeginne im November weniger stark zurück als geschätzt. Daneben sank die Zahl der Baugenehmigungen unerwartet stark.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die Börsen in Fernost gaben am Dienstag deutlich nach.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei letztlich satte 2,46 Prozent auf 26.568,03 Zähler.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite 1,07 Prozent auf 3.073,77 Punkte nach. In Hongkong sank der Hang Seng letztlich 1,33 Prozent auf 19.094,80 Punkte.
Die asiatischen Börsen verloren auch am Dienstag erneut an Wert. Für Verkaufsdruck sorgte die überraschende Meldung, dass die Bank of Japan (BoJ) entschied, das Zielband der langfristigen Anleiherendite auf -0,50 bis +0,50 Prozent von -0,25 bis +0,25 Prozent auszuweiten. Dies wurde von Börsianern angesichts der weltweit nach oben tendierenden Marktzinsen de facto als eine erste geldpolitischen Straffung gewertet. Die japanische Zehnjahresrendite reagierte prompt und lag zeitweise bei 0,42 Prozent, 16 Basispunkte höher als noch am Montag.
Die Inflation in Japan hatte sich zuletzt deutlich über dem Ziel der Notenbank von 2 Prozent gezeigt. Japanische Notenbanker betonten, dass der geldpolitische Schritt eine Reaktion auf die sich verschlechternde Funktionsweise des Marktes für Staatsanleihen und die Diskrepanzen zwischen der Rendite 10-jähriger Staatsanleihen und der Rendite von Anleihen mit anderen Laufzeiten aufzufassen sei.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Top Themen
News-Ticker
Darum zeigen sich die Ölpreise etwas fester
(17:20 Uhr)Neuerungen & Gesetze: Das ändert sich 2023
(15:41 Uhr)Diese Aktien empfehlen Experten zu verkaufen
(23:17 Uhr)Deutsche Anleihen weiter unter Druck
(13:04 Uhr)Preis für OPEC-Öl gefallen
(11:03 Uhr)