Elektrofahrzeuge

Software macht Probleme: Darum wurden 2022 so viele Tesla-Fahrzeuge zurückgerufen

17.12.22 22:43 Uhr

Elektrofahrzeuge: Softwareprobleme führen zu Rückrufaktionen bei Tesla | finanzen.net

Im Jahr 2022 kam es bislang zu vielen Rückruf-Aktionen von Tesla-Fahrzeugen, die unter anderem auf Software-Probleme zurückzuführen sind.

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• Zahl der Rückruf-Aktionen 2022 hoch
• Software-Updates per "Over-the-Air"-Lösung
• Rückruf-Differenzierung gefordert



Allein im November dieses Jahres hat Tesla drei Rückruf-Aktionen in den USA durchgeführt, aus China wurden zwei weitere gemeldet. In den USA handelte es sich um mehr als 300.000 Fahrzeuge, in China waren es mehr als 80.000 Fahrzeuge der Model S, Model X und Model 3, die in die Werkstätten zurückbeordert wurden. Zwar ist die Zahl der Rückrufe damit hoch, dennoch handelte es sich in den meisten Fällen nur um die Durchführung notwendiger Software-Updates. Auf das Gesamtjahr 2022 gesehen wurden 19 Rückruf-Aktionen von Tesla verzeichnet. Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge liegt bei 3,8 Millionen.

Software-Updates "Over-the-Air" in den USA

In den USA wurden die mehr als 300.000 Fahrzeuge wegen eines Problems mit den Rücklichtern zurückgerufen. Teilweise könne es vorkommen, dass eins oder beide Rücklichter nicht aufleuchten können. Als Ursache des Problems nennt die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) eine Firmware-Anomalie. Die Folge dessen kann eine Beeinträchtigung der Sichtbarkeit des Fahrzeugs sein, die wiederum zu Unfällen führen kann und deswegen schnell behoben werden muss. Dass es bereits Unfälle durch die Störung gegeben habe, ist nicht bekannt. Alle anderen Lichtelemente am Auto, wie Blinker und Bremsleuchten, sind von dem Problem nicht betroffen. Das Update wird kostenlos "Over-the-Air" durchgeführt, so Tesla.

Software- und Sicherheitsgurt-Probleme in China

Auch in China wurden die 80.000 Rückrufe auf die Software und zudem auf Probleme mit den Sicherheitsgurten zurückgeführt. Dies betrifft Fahrzeuge der Modelle Model S und Model X, die zwischen 2013 und 2022 nach China importiert oder ab 2019 dort gebaut wurden. Das Software-Problem bezieht sich bei diesen Fahrzeugen auf fehlerhafte Meldungen und die Unterbrechung der Stromversorgung. Die Sicherheitsgurt-Problematik betrifft das Model 3. Das Gurtschloss des mittleren hinteren Sitzes könnte gegebenenfalls nicht richtig befestigt sein. Komplikationen bei der Befestigung sorgen dafür, dass der Fahrer oder die Mitfahrenden bei einem Unfall nicht gehalten werden können. Tesla will auch in China die Software der Fahrzeuge per Funk-Update aktualisieren und die Sicherheitsgurt-Thematik in Werkstätten überprüfen.

Differenzierung bei Rückrufen

Ein Großteil der Rückrufe in 2022 ließ sich per "Over-the-Air"-Update beheben, vergleichsweise wenige Fahrzeuge mussten zur Fehlerbehebung tatsächlich in die Werkstatt. Deswegen fordern Tesla-Verteidiger nun eine Differenzierung von Rückrufen. Eine Werbeagentur buchte extra einen Bildschirm am New Yorker Times Square, um dort dafür zu plädieren, dass reine Software-Updates nicht als solche bezeichnet werden sollten, auch wenn sie behördlich überwacht würden. Die Tesla-Verteidiger fordern einen Hinweis auf derartige Differenzierungen in Überschriften von Artikeln über Rückruf-Aktionen. Im Vergleich zum Jahr 2021, in dem von elf Rückruf-Aktionen nur eine ein Software-Update war, ließen sich in diesem Jahr zwölf der 19 Rückrufe per Funk durchführen. Zudem sei die hohe Zahl an Rückrufen auch auf die steigenden Verkäufe zurückzuführen.

Redaktion finanzen.net

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