Schlechte Investitionen: Mit diesen Aktien hatte Warren Buffett 2022 kein Glück
Auch Experten können nicht immer richtig liegen - so auch Warren Buffett. Diese Aktien im Depot des "Orakels von Omaha" performten 2022 deutlich schwächer.
Werte in diesem Artikel
• Warren Buffett kann auf langjährige Börsenerfahrung zurückblicken
• Depot-Wert von zuletzt 296,1 Milliarden US-Dollar
• Auch Buffett nicht vor Fehlgriffen geschützt
Börsenlegende Buffett
Berkshire Hathaway-Chef Warren Buffett gilt als Börsenlegende. Bereits im Alter von elf Jahren soll er laut "CNBC" Aktien von Cities Service, das 1982 von Occidental Petroleum übernommen wurde, gekauft haben - seine erste Investition in den Aktienmarkt. Nur fünf Jahre später schrieb sich Buffett an der Wharton Business School der University of Pennsylvania ein, wechselte mit 19 Jahren dann aber an die University of Nebraska, wo er 1950 seinen Bachelor in Business Administration abschloss. Weitere Stationen in Buffetts Lebenslauf sind die Columbia Business School in New York, wo er einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften erwarb. Bereits 1962 investierte die Marktgröße in Berkshire Hathaway, damals noch ein Textilunternehmen, und wurde 1963 zu dessen größten Anteilseigner. 1965 übernahm er dann die Führung des Konzerns und baute diesen in den Folgejahren zur Investmentgesellschaft um - mit Erfolg.
Im dritten Quartal 2022 verwaltete Berkshire Hathaway Aktien im Wert von 296,1 Milliarden US-Dollar. Zu den größten Positionen im Buffett-Depot zählte Ende September Anteile von Coca-Cola, Chevron, Bank of America und Apple.
Die schwächsten Aktien im Buffett-Depot
Aber auch die Sicht des "Orakels von Omaha" scheint hin und wieder getrübt zu sein. So bewies Buffett 2022 nicht immer ein glückliches Händchen, was seine Investitionen betrifft. Zu den schwächeren Titeln im Berkshire Hathaway-Portfolio gehörten unter anderem Liberty Latin America, Paramount Global, DaVita, StoneCo, Celanese, Charter Communications, Amazon, Ally Financial und Floor & Decor Holdings. Die folgenden drei Buffett-Aktien sanken an der Börse im Jahr 2022 jedoch besonders deutlich.
RH-Aktie von sinkender Nachfrage belastet
Der Anbieter für Einrichtungsgegenstände im Luxussegment RH wurde von Anlegern an der Börse deutlich abgestraft. 2022 litt der Einzel- und Versandhändler für Möbel, Beleuchtung & Co. unter einer geringeren Nachfrage und Verzögerungen bei der Eröffnung neuer Filialen. Aus diesem Grund passte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr im September von 919,9 Millionen US-Dollar auf den Bereich zwischen 745,7 Millionen US-Dollar und 779,6 Millionen US-Dollar, wie "MarketWatch" berichtete.
Und auch an der New York Stock Exchange ging es abwärts. Zwischen Jahresbeginn und Ende des dritten Quartals 2022 verlor die Aktie des Luxusanbieters wenig glamouröse 54,47 Prozent auf 246,07 US-Dollar (Schlusskurs vom 30. September 2022). Buffett hielt zu diesem Zeitpunkt 2.360.000 RH-Aktien, die damit 580,724 Millionen US-Dollar wert waren.
Nu bekommt Zahlungsrückstände zu spüren
Auch der brasilianische Zahlungsdienstleister Nu fiel 2022 an der Börse deutlich zurück - und das, obwohl das Unternehmen im dritten Quartal mit Einnahmen in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar einen Rekordwert erreichte. "Unser Kundenstamm wuchs auf über 70 Millionen mit einer rekordhohen Aktivitätsrate von 82 % und einem führenden Kundenzufriedenheitswert in unserer Branche", so Nu-CEO David Vélez in einer Pressemitteilung vom November. Zwar musste das Unternehmen einen Anstieg der Zahlungsrückstände verzeichnen, damit habe man aber bewiesen, dass man Risiken gut meistern könne. "Nu ist gut kapitalisiert und in der Lage, langfristig Wachstum in großem Maßstab zu erzielen", zeigte sich Vélez optimistisch.
Davon war im US-Handel 2022 aber nicht viel zu spüren. Von Anfang Januar bis Ende September 2022 fiel das Papier an der NYSE um 54,17 Prozent zurück. Zum Ende des dritten Quartals kostet die Nu-Aktie 4,40 US-Dollar (Schlusskurs vom 30. September 2022). Im Buffett-Depot befanden sich zum Ende des dritten Jahresviertels 107.118.784 des Kredit- und Debitkartenanbieters, die damit auf einen Marktwert von 471,323 Millionen US-Dollar kamen. Der Finanzsektor zählt eigentlich zu den Lieblingsbranchen Buffetts.
Snowflake enttäuscht Anleger mit vorsichtigem Ausblick
Im Buffett-Depot weist die Aktie des Cloudanbieters Snowflake aber die schwächste Performance seit Jahresbeginn auf. Das 2012 geründete IT-Unternehmen bietet "Software as a Service" (SaaS) an und wagte erst 2020 den Sprung an die Börse. 2021 entschied sich das Unternehmen, ohne festen Unternehmenssitz zu agieren, da die Mitarbeiter "weltweit verteilt" seien. Da man aber gegenüber der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) einen Hauptsitz angeben müsse, habe man diesen mit Bozeman in Montana angegeben, weil CEO Frank Slootman und CFO Mike Scarpelli dort arbeiten. Im dritten Quartal 2022 konnte Snowflake beim Umsatz und Gewinn zulegen, verschreckte die Anleger aber mit einem vorsichtigen Ausblick für das vierte Jahresviertel. So wolle man zwischen 535 Millionen US-Dollar und 540 Millionen US-Dollar einnehmen, Analysten hatten im Vorfeld jedoch mit 553 Millionen US-Dollar gerechnet.
Und auch an der Börse herrscht für die Titel eine eisige Stimmung: Zwischen Beginn 2022 und Ende des dritten Quartals wurden Snowflake-Papiere an der NYSE um 50,16 Prozent nach unten geschickt. Mit 169,96 US-Dollar (Schlusskurs vom 30. September 2022) hat die Aktie damit deutlich an Wert einbüßen müssen. Buffett hielt zum Stichtag 6.125.376 Snowflake-Aktien im Depot, die an der Börse 1,041 Milliarden US-Dollar wert waren. Der Marktexperte galt lange Zeit als skeptisch gegenüber dem Technologiesektor, hält mit dem iPhone-Hersteller Apple mittlerweile aber einen ebensolchen als größte Position im Portfolio.
Beteiligungen fallen nur wenig ins Gewicht
Auch wenn die genannten Aktien im Jahr 2022 deutlich an Wert einbüßen mussten, nahmen sie im Depot des Großmeisters jedoch nur verhältnismäßig geringe Anteile ein. Die DaVita-Aktie nimmt unter den Flop-Aktien mit 1,01 Prozent den höchsten Anteil aller Positionen ein. Trotzdem sank der Wert des Buffett-Portfolios im dritten Quartal: Im vorherigen Jahresviertel waren alle Berkshire-Beteiligungen noch 300,131 Milliarden US-Dollar wert.
Wie das Gesamtjahr 2022 für die Beteiligungen von Warren Buffett ausgeht, zeigt sich Mitte Februar, wenn das 13F-Formular für das vierte Quartal von Berkshire vorgelegt werden muss.
Redaktion finanzen.net
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