Schutz vor Inflation: Zu diesen Strategien rät Börsenlegende Warren Buffett
Nach wie vor belastet die Furcht vor Inflation die Märkte und verunsichert Anleger. Wie sich Investoren nun positionieren sollten, um sich gegen die Geldentwertung zu schützen, rät Börsenlegende Warren Buffett.
Werte in diesem Artikel
• Buffett warnt vor steigenden Preisen
• Kompetenzen aneignen und "wunderbare" Unternehmen finden
• Indexfonds als Schutz vor Totalverlust
Inflationssorgen halten Märkte in Atem
Inflationssorgen halten den Aktienmarkt weiter fest im Griff. So stiegen die Verbraucherpreise in den letzten Monaten schnell an, sehr zum Leidwesen zahlreicher Anleger. Denn nicht nur gelten Staatsanleihen bei steigenden Preisen als attraktivere Assets, auch entzieht eine steigende Inflation vielen Tech-Werten, die im Zuge der Erholungsphase nach dem Corona-Crash im März 2020 zulegen konnten, die Bewertungsgrundlage. Hinzu kommt die Politik der Notenbanken: Weltweit haben die Währungshüter eine Zinswende aufs Parkett gelegt, die Leitzinsen steigen. Das belastet die Aktienmärkte zusätzlich, denn die Finanzierungskosten für Unternehmen steigen nun.
Buffett warnt: "Die Kosten steigen und steigen und steigen"
Auch Börsenlegende Warren Buffett warnte vor geraumer Zeit bei der Jahreshauptversammlung seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway vor einer zügigen Geldentwertung. "Wir erleben eine sehr starke Inflation", so das "Orakel von Omaha" laut Business Insider. "Die Kosten steigen und steigen und steigen." So habe der CEO nicht nur einen Preisanstieg bei den Zulieferern seines Unternehmens vernommen, auch Berkshire Hathaway selbst habe reagieren müssen und die Preise angezogen.
Und auch wenn die Inflationsproblematik die Händler aktuell stark belastet, so sind die Sorgen doch alles andere als neu - auch für Buffett. Wie der US-Fernsehsender "CNBC" berichtet, habe der Marktexperte bereits 2009 auf der Aktionärssitzung seines Unternehmens Ratschläge gegeben, wie Anleger auf eine drohende Inflation reagieren können. Zu diesem Zeitpunkt war die Große Rezession, ausgelöst durch das Platzen der Immobilienblase, bereits fast vollständig abgeklungen.
Wichtigstes Investment: eigene Kompetenzen
Die erste Strategie, zu der Buffett seinen Aktionären 2009 riet, ist, an sich selbst zu arbeiten. So könne man entsprechend auf Krisen reagieren, indem man seine eigenen Kompetenzen ausbaut und versucht, in diesen eine führende Rolle einzunehmen, wie aus Aufzeichnungen der Versammlung zu entnehmen ist, die CNBC im sogenannten "Warren Buffett Archive" zur Verfügung stellt. "Wenn man der beste Lehrer, der beste Chirurg oder der beste Anwalt ist, bekommt man seinen Anteil am volkswirtschaftlichen Kuchen, unabhängig vom Wert der Währung", so der Unternehmer. Wenn man sich anstrenge, werde man für seine Mühe also auch belohnt. Dementsprechend sei das beste Investment auch immer die eigene Person. "Der beste Schutz vor Inflation ist die eigene Ertragskraft", resümierte Buffett.
Wunderbare Unternehmen halten sich auch in Krisensituationen
Doch das sei noch nicht alles. Von enormer Wichtigkeit sei es außerdem, die Augen bei der Wahl weiterer Investments offen zu halten. So riet die Börsenlegende 2009, Anteile eines "wunderbaren Geschäfts" zu erstehen. Denn egal wie sich der Wert des US-Dollars entwickle, Produkte entsprechender Unternehmen seien nach wie vor gefragt, wie CNBC weiter berichtet. Schließlich ändere die Inflation nicht die Qualität des Angebots solcher Konzerne. Als Beispiel nannte Buffett damals eine seiner Lieblingsinvestitionen: den Getränkehersteller Coca-Cola. "Wenn Ihnen das Unternehmen Coca-Cola gehört, werden Sie in 20 und in 50 Jahren einen bestimmten Anteil der Arbeitskraft der Menschen für Ihr Produkt erhalten, und es macht keinen Unterschied, was mit dem Preisniveau passiert", wird Buffett zitiert. Demnach finden sich immer noch Abnehmer für ein solches Produkt.
Buffett rät zu breiter Streuung mittels Indexfonds
Trotzdem sei es riskant, in nur ein einzige Unternehmen zu investieren. Stattdessen riet das Börsenurgestein Anlegern, zu kostengünstigen Indexfonds zu greifen, da diese breiter gestreut sind und damit auch die Gefahr eines Totalverlusts sinkt. Entsprechende Fonds bilden komplette Indizes ab. Der US-Index S&P 500, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, ist etwa ein beliebter Gegenstand solcher Finanzprodukte. "Kaufen Sie konsequent einen kostengünstigen S&P 500-Indexfonds", empfahl Buffett Anlegern auch 2017, wie CNBC schreibt. "Kaufen Sie ihn durch dick und dünn, vor allem aber durch dünn." Neben Buffetts Favorit Coca-Cola können Anleger somit auch in Konzerne wie Apple und Alphabet investieren, ohne Unsummen in tatsächliche Anteilsscheine stecken zu müssen. Somit können sich ETFs auch für Einsteiger eignen.
Redaktion finanzen.net
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