Dritter Anstieg in Folge: ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Dezember stärker als erwartet
Das Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft hat sich im letzten Monat das Jahres 2022 besser als erwartet entwickelt, wozu sowohl Geschäftslage als auch Geschäftserwartungen beitrugen.
Der vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 88,6 (November revidiert: 86,4) Punkte, während die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte einen Anstieg auf 87,4 Punkte prognostiziert hatten. Für November waren vorläufig 86,3 Punkte gemeldet worden.
Der Index der Lagebeurteilung erhöhte sich auf 94,4 (revidiert: 93,2) Punkte. Es war der erste Anstieg seit Mai. Erwartet worden war dagegen ein Rückgang auf 93,0, Basis war ein vorläufiger November-Stand von 93,1 gewesen. Der Index der Geschäftserwartungen kletterte auf 83,2 (revidiert: 80,2) Punkte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 82,0 von vorläufig gemeldeten 80,0 Punkten im Vormonat prognostiziert. "Die deutsche Wirtschaft schöpft zum Weihnachtsfest Hoffnung", kommentierten die Konjunkturforscher das Ergebnis.
Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Index deutlich. Insbesondere der Erwartungsindikator kletterte nach oben. Die Unternehmen waren zudem zufriedener mit den laufenden Geschäften. Die Unsicherheit nahm ab, jedoch war der Auftragsbestand rückläufig.
Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima erneut markant. Dies war vor allem auf den schwindenden Pessimismus mit Blick auf das nächste halbe Jahr zurückzuführen. Die Dienstleister bewerteten zudem ihre aktuelle Lage besser.
Im Handel stieg der Index auf den höchsten Wert seit Juni. Die Unternehmen beurteilten ihre Lage erstmals seit August wieder leicht positiv. Der Ausblick war zwar weiterhin pessimistisch, aber weniger als im November.
Im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima leicht. Die Unternehmen waren etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen hellten sich minimal auf, blieben jedoch sehr pessimistisch.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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