Dow stabil, Tech-Werte auf Talfahrt -- Nach EZB-Entscheid: DAX schließt höher -- EZB lässt PEPP im März auslaufen -- S&T, Airbus, Valneva, Fed, VW, METRO, Deutsche Post im Fokus
ING Deutschland beruft neuen Vorstand. Sartorius übernimmt Labortechnologie-Unternehmen ALS. Dermapharm erhöht ein weiteres Mal sein Ergebnisziel. Zalando stärkt Vorstand ab März durch COO. Gerresheimer entwickelt Medikamentenpumpe für US-Biotech-Konzern. AUDI erhöht Investitionen in Elektromobilität.
Marktentwicklung
Anleger in Deutschland griffen am Donnerstag bei Standardwerten zu.
Der DAX musste im Sitzungsverlauf einen Teil seiner Gewinne abgeben und erzielte mit 15.636,40 Punkten einen Tagesgewinn von 1,0 Prozent. Der TecDAX startete positiv, schloss zum Sitzungsende aber 0,23 Prozent tiefer auf 3.827,46 Zählern.
In den USA will die Fed schneller als bisher beabsichtigt aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik aussteigen und deutete für das kommende Jahr drei Zinserhöhungen an. Damit können die Anleger nun planen. Die Unsicherheit wich. Wie Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank kommentierte, steigt das Leitzinsniveau in den USA zwar "schneller, auf lange Sicht aber nicht höher". Das bis Ende 2024 erwartete Zinsniveau habe sich kaum verändert. Die Notenbanker wollten "lieber früher handeln", um später "nicht länger und aggressiver auf der Bremse stehen zu müssen".
Zur Europäischen Zentralbank dagegen schrieb Volkswirt Michael Heise vom Vermögensverwalter HQ Trust: "Die Beschlüsse der EZB sind allenfalls eine geringfügige Korrektur an einer weiterhin sehr expansiven Politikausrichtung. Dämpfende Auswirkungen auf die Inflationsrate sind davon nicht zu erwarten." Entsprechend habe sich die EZB von der Politik der Fed abgesetzt. Wie erwartet läuft die weitere Aufstockung des Pandemie-Notfallankaufprogramm Pepp im März 2022 aus. Fällig werdende Anleihen werden aber bis mindestens Ende 2024 reinvestiert. Dem bestehenden Kaufprogramm APP wird indes wieder eine größere Bedeutung zugemessen.
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Die europäischen Aktienmärkten legten am Donnerstag kräftig zu.
Der EuroSTOXX 50 zeigte sich zum Handelsschluss 1,01 Prozent höher bei 4.201,87 Punkten. Zum Handelsbeginn hatte er 0,93 Prozent auf 4.198,25 Zähler gewonnen.
Von den US-Börsen kamen am Donnerstag starke Vorgaben und auch in Europa wurden die Beschlüsse der US-Notenbank Fed positiv gewertet, da Investoren nun mehr Planungssicherheit haben. "Das Leitzinsniveau steigt schneller, auf lange Sicht aber nicht höher", schrieb Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank laut dpa-AFX. Das bis Ende 2024 erwartete Zinsniveau habe sich kaum verändert.
Auf die Entscheidung der Fed folgte am Donnerstag eine Reihe weiterer wichtiger Notenbankentscheidungen. Im Mittelpunkt standen die Zinssitzungen der EZB und der britischen Zentralbank. Die britischen Notenbanker haben überraschend die Zinswende eingeleitet und den Leitzins um 15 Basispunkte erhöht, während die EZB beim Leitzins keine Änderung vornahm.
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Anleger zeigten sich am Donnerstag ohne einheitliche Tendenz. Standardwerte präsentierten sich stabil, während Tech-Werte eine rasante Talfahrt vollzogen.
Der Dow Jones verbuchte zum Handelsschluss mit 35.897,64 Zählern ein marginales Minus von 0,08 Prozent. Der Techwerteindex NASDAQ Composite stürzte hingegen regelrecht ab und verlor 2,5 Prozent auf 15.180,43 Zähler.
Die positive Reaktion an der Wall Street auf die beschleunigte Straffung der US-Geldpolitik war nicht von Dauer. Anleger nutzten die Erholung vom Vortag zu Gewinnmitnahmen. Betroffen waren vor allem Wachstumswerte aus dem Technologiesektor. Die Branche gilt wegen ihres hohen Fremdkapitalanteils als besonders zinssensibel und damit als Verlierer einer strafferen Geldpolitik. Gesucht waren dagegen Konjunkturzykliker und sogenannte Value-Aktien.
Bankenwerte als Nutznießer höherer Zinsen führten die Liste der Gewinner an, der Sektor gewann 1,6 Prozent. Auf der anderen Seite verloren Technologiewerte im Schnitt über 3 Prozent.
Für die Kursverluste vom Donnerstag boten Marktbeobachter verschiedene Erklärungen an. Eine lautete, dass die Anleger nicht nur den Fed-Entscheid, sondern auch die Beschlüsse anderer Notenbanken hätten verarbeiten müssen. So hat die Bank of England überraschend die Zinsen erhöht, während die EZB zwar ankündigte, ihre Anleihekäufe zurückzufahren, EZB-Chefin Christine Lagarde Zinserhöhungen im kommenden Jahr aber als "sehr unwahrscheinlich" bezeichnete. Louis Navellier, Gründer von Navellier & Associates, sprach von Verunsicherung wegen der Inflation auf der einen Seite und wegen der geldpolitischen Unterstützung durch die Notenbanken auf der anderen Seite.
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An den asiatischen Märkten waren am Donnerstag letztlich grüne Vorzeichen zu sehen.
In Japan schloss der Nikkei um 2,13 Prozent stärker bei 29.066,32 Punkten.
Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland ging mit einem ein Plus von 0,75 Prozent auf 3.675,02 Zähler aus dem Handel, während der Hang Seng in Hongkong im Verlauf ebenfalls in die Gewinnzone drehte und um 0,23 Prozent höher bei 23.475,50 Einheiten schloss.
Auf die beschleunigte geldpolitische Straffung in den USA und die in Aussicht gestellten drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr reagierten die asiatischen Börsen verhalten positiv. Am Markt hieß es, die US-Konjunktur scheine robust genug zu sein, diese Maßnahmen gut zu verkraften. Andere Stimmen sprachen eher von einer Art Trotzreaktion der Märkte auf die für Aktien eigentlich ungünstigen Beschlüsse.
In Japan stützte außerdem der feste Dollar, der die Exportaussichten japanischer Unternehmen verbessert. In Hongkong kursierten hingegen Sorgen, dass weitere chinesische Unternehmen auf der schwarzen Liste der USA landen könnten.
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