Wall Street schließt im Plus -- DAX beendet den Handel tiefer -- SGL-Aktie bricht nach Chefrücktritt und Prognosesenkung ein -- Walmart, Lufthansa, K+S, TOM TAILOR, Infineon, LEONI im Fokus
Deutsche Euroshop-Aktie: Umsatz und operatives Ergebnis stagnieren. Canopy Growth-Aktie bricht zweistellig ein: Milliardenverlust und Umsatz unter Erwartungen. Alibaba schafft Gewinnsprung durch mehr Kunden. Cisco blickt skeptisch aufs laufende Quartal. General Electric wird Bilanzkosmetik vorgeworfen.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt bewegte sich am Donnerstag nach dem Kurseinbruch am Vortag weiter in der Verlustzone.
Der DAX begann den neuen Handelstag noch mit einem Zuwachs, bevor es wieder deutlich bergab ging. Somit ließ er zeitweise auch die 11.300er Marke hinter sich und fiel auf den tiefsten Stand seit Februar zurück. Im Verlauf reduzierte er die Abschläge wieder etwas, geht aber dennoch mit einem Verlust von 0,70 Prozent bei 11.412,67 Punkten aus dem Handel. Der TecDAX fiel nach einem wenig bewegten Start im weiteren Verlauf ebenfalls weit auf negatives Terrain zurück und beendet den Handel mit minus 1,99 Prozent bei 2.643,04 Zählern.
Nachdem es am Mittwoch zu einem Ausverkauf an den Börsen gekommen war, konnte sich der heimische Aktienmarkt auch am Donnerstag nicht wirklich erholen. "Der Handelsstreit belastet wieder", so ein Händler. China droht nun mit Gegenmaßnahmen, sollten die USA neue Zölle erheben. Denn dies würde getroffene Absprachen verletzen. "Das spricht nicht gerade für eine Entspannung", sagte ein Händler.
Die Berichtssaison neigt sich hierzulande indes dem Ende. Die Blicke der Anleger richteten sich auf die Zahlenvorlagen von United Internet, 1&1 Drillisch oder K+S.
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Die europäischen Börsen konnten ihre deutlichen Verluste in der Sitzung am Donnerstag eindämmen.
Der EuroSTOXX 50 bewegte sich zunächst in einer engen Range um den Vortagesschluss, bevor er sich im Verlauf wieder mit Abgaben präsentierte und zwischenzeitlich ein neues zyklisches Tief markierte. Gegen Mittag konnte er seine Verluste wieder eindämmen und schloss 0,18 Prozent tiefer bei 3.282,78 Indexeinheiten.
Als Grund für den gescheiterten Erholungsversuch wird erneut der Handelskonflikt zwischen den USA und China gesehen. So droht China mit Gegenmaßnahmen, sollten die USA neue Zölle einführen. Und auch der Brexit bleibt weiterhin Thema: Labour-Chef Jeremy Corbyn will vorübergehend das Amt als Premierminister übernehmen und somit einen ungeregelten Brexit verhindern.
Daneben trübten Rezessionssorgen weiterhin die Stimmung: Am Vortag war der Renditeunterschied zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen erstmals seit 2007 negativ. Solch eine inverse Zinsstruktur gilt als starkes Signal für eine möglicherweise bevorstehende Rezession. Andererseits setzen Marktteilnehmer nun auf weitere geldpolitische Lockerungen.
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Die Wall Street konnte sich am Donnerstag erholen.
Der Dow Jones war nach einem etwas festeren Start zwischenzeitlich ins Minus abgerutscht, konnte im weiteren Handel jedoch wieder zulegen. Er schloss mit einem Zuschlag vo 0,39 Prozent bei 25.578,98 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite hatte ebenfalls den Tag mit einem leichten Gewinn begonne, und beendete den Handel nach einem zwischenzeitlichen Abstecher auf rotes Terrain mit minus 0,09 Prozent bei 7.766,62 Zählern nahe am Vortagesschluss.
Nachdem der US-Leitindex am Vortag mehr als drei Prozent einbüßte, konnte er sich am Donnerstag festigen. Aufgrund neuer Drohungen aus China wurden zunächst erneut Sorgen im Handelsstreit geschürt.
Stützend wirkten starke Konjunkturdaten, die vor Handelsstart veröffentlicht wurden. Der Einzelhandelsumsatz, die Produktivität und der Philly-Fed- als auch Empire-State-Index sind positiv ausgefallen. Etwas schwächer als erwartet fielen allerdings die Arbeitsmarktdaten und die Industrieproduktion aus.
Auf Unternehmensseite standen Cisco, Walmart, Alibaba und Canopy Growth mit Quartalszahlen im Fokus der Anleger.
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An den asiatischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag in unterschiedliche Richtungen.
Der japanische Leitindex Nikkei büßte 1,21 Prozent auf 20.405,65 Punkte ein.
Auf dem chinesischen Festland werden Anleger im Verlauf mutiger: Während der Shanghai Composite 0,25 Prozent auf 2.815,80 Zähler kletterte, verbuchte der Hang Seng in Hongkong schlussendlich gar einen Aufschlag von 0,76 Prozent auf 25.495,46 Einheiten. Beide Indizes waren deutlich schwächer gestartet.
Die Börsen in Fernost konnten sich am Donnerstag den sehr schwachen internationalen Vorgaben nicht gänzlich entziehen. Im Verlauf wurden die anfänglich herben Verluste aber zumindest teilweise eingedämmt - insbesondere an den chinesischen Börsen -, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass die Notenbank Chinas den Banken des Landes im Rahmen regulärer Geldmarktgeschäfte Liquidität hat zukommen lassen.
Die Konjunktursorgen bleiben dennoch großer Belastungsfaktor. Nach schwachen Daten zur Wochenmitte, zunächst aus China und anschließend aus Deutschland, wurde in den USA am Anleihemarkt auch noch der Renditeabstand zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen erstmals seit 2007 negativ. Inverse Zinskurven werden gemeinhin als Indiz für eine wirtschaftliche Schrumpfung angesehen.
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