Verschleierung nach Binance-Hack: Wo sind die 7.000 gestohlenen Bitcoins?
Im Mai dieses Jahres sorgte einer der spektakulärsten Hacks in der Krypto-Szene für Aufsehen: Von der Krypto-Börse Binance wurden rund 7.000 Bitcoins gestohlen. Diese werden nun offenbar nach und nach liquidiert.
Werte in diesem Artikel
• Im Mai wurden über 7.000 Bitcoins von Krypto-Börse Binance gestohlen
• Hacker versuchen immer noch, Herkunft der Coins zu verschleiern und diese zu waschen
• Liquidation der Beute hat begonnen
Spektakulärer Hack in Krypto-Szene
Anfang Mai dieses Jahres ist die Krypto-Börse Binance, der größte Handelsplatz für Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co., einem Hack zum Opfer gefallen - einer der größten Hacks in der Krypto-Szene. Dabei verlor Binance insgesamt 7.074 Coins, was zu diesem Zeitpunkt einem Wert von rund 40 Millionen US-Dollar entsprach. "Die Hacker hatten viel Geduld, zu warten und gut vorbereitete Aktionen durch mehrere scheinbar unabhängige Accounts zum richtigen Zeitpunkt auszuführen. Die Transaktion ist so strukturiert gewesen, dass sie unsere bestehenden Sicherheitskontrollen überwunden hat", hatte Binance-CEO Changpeng Zhao erklärt. Die Einlagen der Anleger waren jedoch sicher - die Krypto-Börse hat genug im Secure Asset Fund for Users (SAFU), ein für Notfälle eingerichteter Fonds, zurückgelegt, um die Verluste ausgleichen zu können. Seit dem Vorfall hat Binance die Sicherheitsstandards allerdings noch weiter erhöht.
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Hacker versuchen, Bitcoins zu waschen
Wie nun bekannt wurde, verteilen die Hacker noch immer Gelder, um die Verbindung der Bitcoins zum Hack zu verschleiern. Große Börsen, darunter Coinbase, Poloniex, Kraken und Huobi, haben sich nach dem Hack zusammengetan und eine Blacklist für die Adressen erstellt, auf die die gestohlenen Bitcoins geflossen sind. Sollten auffällige Transaktionen bemerkt werden, würden die Gelder unmittelbar eingefroren, heißt es.
Grant Blaisdell, Mitbegründer und CMO von Coinfirm, einem Blockchain-Analyseunternehmen, das Dienstleistungen zur Bekämpfung der Geldwäsche und Kundenidentifizierung anbietet, erklärte dazu: "Kleine Mengen von BTC wurden an sechs Börsen […] geschickt, um zu testen, ob sie erkannt und eingefroren werden", zitiert Coincierge Blaisdell. Das Unternehmen verfolgt die Bewegungen der Coins von Wallet zu Wallet. Mittlerweile sollen die Täter demnach begonnen haben, ihre Beute zu liquidieren. Dabei transferieren die Hacker immer nur kleine Beträge von verschiedenen Börsen, da die Überweisung höherer Beträge auf vielen Plattformen eine Verifizierung samt Personalausweis erfordere. Es sei nun möglich, dass die Hacker die erbeuteten Bitcoins in andere Kryptowährungen oder auch in Fiat-Geld umwandeln. "Die Analyse einer der Mainchains, welche die Hacker nutzten, zeigt, dass diese mindestens 1,8087 BTC (also 21.000 US-Dollar) von […] Börsen liquidieren konnten", berichtet Blaisdell.
Die größte Menge ging bislang aber wohl an ChipMixer, ein sogenannter Bitcoin-Tumbler, der zahlreiche Transaktionen zusammenmischt, um die Herkunft der Gelder zu verschleiern, wie FXStreet berichtet. Das soll eine Analyse durch die Crypto Capital Flow Firma Clain ergeben haben. Da es nahezu unmöglich sei, derart große Mengen an Coins in relativ kurzer Zeit unbemerkt zu waschen, konnte Clain offenbar den anfänglichen Pool von Hackeradressen ermitteln. Bei ChipMixer wurden zudem ein ungewöhnlich hohes Volumen beobachtet. "Wir haben im Laufe der vorangegangenen Untersuchungen einen umfangreichen Pool von ChipMixer-Adressen entdeckt und können zuversichtlich behaupten, dass mindestens 4.836 BTC der Gelder des Hackers durch ChipMixer gewaschen wurden", heißt es in dem Bericht von Clain. "Ein genauerer Blick auf die Zuflussdaten dieser Cluster ergab eine direkte Verbindung von 183 BTC mit einer Reihe von Transaktionen, die der Hacker vor der Geldwäsche durchgeführt hat. Wir glauben, dass es weitere 814 BTCs gibt, die wahrscheinlich die gleiche Verbindung teilen werden, aber dies muss noch validiert werden, sobald sich die Mittel bewegen", heißt es weiter.
Es bleibt also spannend, ob die Hacker letztendlich eventuell doch noch aufgespürt werden können oder ob sie unbemerkt mit ihrer Beute entkommen werden.
Redaktion finanzen.net
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