Weizenpreis, Maispreis & Co: USDA-Report schockt den Getreidemarkt
Nach der Veröffentlichung des monatlichen Berichts des US-Landwirtschaftsministeriums reagieren die Getreidemärkte geschockt, Kurse und Terminkontrakte stürzen ab. Neben Witterung und Spekulation nimmt auch die Außenpolitik der Vereinigten Staaten Einfluss auf die Landwirtschaft.
Werte in diesem Artikel
• Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums überrascht Agrarmärkte
• Bauern bepflanzten mehr Land als angenommen
• Handelsstreit der USA erreicht auch die Landwirtschaft
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USDA-Report drückt Agrarmärkte
Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) veröffentlichte kürzlich seinen monatlichen Bericht über Stand und Zukunftsaussichten des US-amerikanischen Getreidemarkts. Dieser Report stellt sich als Schock für die Agrarmärkte heraus, so wurden fast keine Erwartungen vom Markt erfüllt.
Das USDA berichtet höhere Agrarbepflanzung und Produktion für Weizen und Mais, als zuvor von Marktanalysten prognostiziert, wodurch die Preise an den Agrarmärkten fielen. So schätzt das Ministerium, dass mit 36,4 Millionen Hektar Maisackern im August deutlich mehr von Bauern gepflanzt wurde als angenommen, so schätzten Analysten im Juli die Maisflächen auf nur 35,6 Millionen Hektar.
Neben Kurssenkungen der aktuellen Preise, fielen auch die Kosten für Terminkontrakte, also Futures, für Weizen und Mais. Mais musste am Montag 6 Prozent Preissenkung auf unter 4 US-Dollar verbuchen, der tiefste Wert seit Mai, während Weizen um 5,6 Prozent und Sojabohnen um 1,4 Prozent fielen. Auch auf den europäischen Terminmärkten für Agrarprodukte rutschten die Maispreise für den November um 1,7 Prozent nach unten, was ihm der Weizen gleichtat. Die Rapspreise fielen zwar auch um einen Euro auf 373 Euro, erholten sich jedoch wenig später.
Diese Reaktion ähnelt der aus dem vergangenen Juni, als ein vorheriger USDA-Report ebenfalls nicht den Prognosen der Marktteilnehmer entsprach, so wetteten sie auch im Mai und Juni aufgrund von starken Regenfällen, sowie Überflutungen auf eine schwächere Ernte der Maisbauern. Der monatliche Bericht des Landwirtschaftsministeriums widerlegte auch diese Einschätzung der Derivatehändler.
Handelskonflikt und Co. beeinflussen Bauern
Möglicher Grund für Fehleinschätzung der Agrarmarkthändler stellt der unerwartet große Aufwand dar, den Maisbauern trotz schlechter Wetterbedingungen im Juni betrieben haben, um mögliche Sozialleistungen von der USDA zu erhalten. Im Juli bestätigte das US-Landwirtschaftsministerium 16 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung der Bauern bereit zu stellen, wodurch entstandene Schäden aufgrund des Handelsstreits zwischen China und den USA ausgeglichen werden sollen, denn zu den Aufgaben der USDA gehört es die Bauern bei Eintritt von unerwarteten und nicht zu beeinflussenden Faktoren wie Unwetterkatastrophen und auch Strafzöllen zu entlasten. Demnach werden Bauern abhängig von erwarteter Produktion und Region bis zu 150 US-Dollar pro 0,4 Hektar als Entschädigung erhalten.
Die zugesagte Unterstützung der Bauern durch die USDA bestätigt, dass die Landwirte deswegen "länger auf den Traktoren geblieben sind, als im Normalfall", äußerte sich der Agrarmarkt-Analyst von First Choice Commodities Dave Marshall dem Wall Street Journal gegenüber. Marshall sieht seine Vermutung gestützt, da die Sojabohnenfelder zurückgegangen sind und dementsprechend mehr Mais angepflanzt wurde, denn dieser sei gegen den fortlaufenden Handelsstreit resistenter als die von China viel konsumierte Sojabohne.
Somit trugen nicht optimale Witterungsbedingungen, der Handelskonflikt zwischen den USA und China, sowie Fehlprognosen der Terminkontrakthändler zu den Einbrüchen auf dem Landwirtschaftsmarkt im Kollektiv bei.
Redaktion finanzen.net
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