IPO-Prospekt vorgelegt

WeWork beschleunigt IPO-Verfahren: Geht es bereits nächste Woche an die Börse?

14.08.19 20:28 Uhr

WeWork beschleunigt IPO-Verfahren: Geht es bereits nächste Woche an die Börse? | finanzen.net

Lange mussten interessierte Marktteilnehmer auf Details zu WeWorks geplantem IPO warten. Nachdem lange kein konkretes IPO-Datum bekannt war, könne es Medienberichten zufolge doch sehr schnell gehen.

• We Company-IPO könnte schon nächste Woche erfolgen
• IPO-Unterlagen geben wichtige finanzielle Details preis
• We Company dürfte weitere Finanzierungsrunden benötigen

WeWork-Aktie - Erfolgt der nächste Mega-IPO schon nächste Woche?

Es soll nach dem Sprung Ubers aufs Börsenparkett das zweitgrößte Initial Public Offering in diesem Jahr 2019 werden. 3,5 Milliarden US-Dollar will der Büroraumanbieter WeWork, der sich dieses Jahr in "We Company" umbenannt hat, dabei einnehmen. Schon im April dieses Jahres reichte die We Company bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC die nötigen Unterlagen ein - allerdings waren diese vertraulich. Während es noch im letzten Monat hieß, das IPO würde im September erfolgen, berichtete Bloomberg kürzlich mit Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass die We Company für den Sprung an die Börse sogar schon in der nächsten Woche bereit wäre. In diesem Zusammenhang unternahm das Unternehmen jüngst den wichtigen Schritt, bei der SEC das nötige S1-Formular einzureichen. Dadurch werden potentiellen Investoren wichtige finanzielle Geschäftsdaten offen gelegt.

Bisher nur wenige finanzielle Details zu WeWork-Börsengang bekannt

Bisher waren finanzielle Daten zu dem in New York ansässigen Unternehmen spärlich gesät. So war bislang lediglich bekannt, dass der Büroraumanbieter im Jahr 2018 einen Umsatz von 1,82 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete, dabei jedoch auch einen Verlust von 1,93 Milliarden US-Dollar eingefahren hatte. In 2017 hatte noch ein Verlust von 933 Millionen US-Dollar, einem Umsatz von 866 Millionen US-Dollar gegenübergestanden. Anhand des Formulars ist nun darüber hinaus bekannt, wie die finanzielle Situation im laufenden Jahr aussieht. So berichtete die DPA, dass die We Company im ersten Halbjahr 2019 einen Verlust von 690 Millionen Dollar eingefahren hat. Wie CNBC berichtete gab das Unternehmen darüber hinaus bekannt im selben Zeitraum 1,54 Milliarden US-Dollar Einnahmen gehabt zu haben, wobei 56 Prozent davon in den USA generiert wurden.

Das Unternehmen plane, dass Tickersymbol "WE" an der Börse zu nutzen. Die We Company habe insgesamt 527.000 Mitglieder (Stand: 30. Juni 2019), was CNBC zufolge einem Anstieg von mehr als 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspräche. Da das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf beruht, Büroräume an Unternehmen zu vermieten, informierte es in dem SEC-Formular, wie CNBC berichtete, ebenfalls darüber langfristige Mietverträge im Wert von 17,9 Milliarden US-Dollar abgeschlossen zu haben. Eine Mietvertrag betrage dabei im Durchschnitt beim Erstabschluss eine Dauer von 15 Jahren.

Angestrebte IPO-Bewertung nicht ausreichend?

Aufgrund der großen Verluste der vergangenen Jahre dürften die angestrebten 3,5 Milliarden US-Dollar jedoch schnell aufgebraucht sein. Es ist demnach auch denkbar, dass sich WeWork in privaten Finanzierungsrunden oder durch Asset-Backed-Darlehen weiteres Kapital beschafft. Angaben Bloombergs zufolge hat sich der Büroraumanbieter seit seiner Gründung im Jahr 2010 bereits 12 Milliarden US-Dollar gesichert. Bei einer privaten Finanzierungsrunde Anfang dieses Jahres, bei dem unter anderem der Großinvestor Softbank teilnahm, wurde die We Company mit 47 Milliarden US-Dollar bewertet.

Allerdings berichtete das Wall Street Journal, dass sich für dieses Jahr der Bedarf an Barmitteln auf 4 Milliarden US-Dollar beläuft, für das nächste Jahr würden 5 Milliarden US-Dollar benötigt. Dabei werde nicht erwartet, dass die We Company bis 2026 profitabel sei. Demnach benötige das Unternehmen noch weit mehr Geld.

JPMorgan und Goldman Sachs begleiten das WeWork-IPO?

Aufgrund der engen Zusammenarbeit der US-Großbank JPMorgan mit dem Büroraumanbieter ist es nur logisch, dass das Kredithaus den Börsengang begleitet. Die Bank hatte auch schon das Lyft-IPO im April geleitet. So berichtete Bloomberg, dass die We Company mithilfe von JPMorgan einen Anleihen-Deal vereinbart hat, bei dem das Unternehmen 6 Milliarden US-Dollar erhält, sollte bei dem Sprung aufs Börsenparkett eine Bewertung von mindestens 3 Milliarden US-Dollar erreicht werden. Daneben holte sich das Unternehmen mit der US-Großbank Goldman Sachs einen weiteren prominenten Unterstützer für das IPO ins Boot. Das genaue Datum des IPOs gab das Unternehmen jedoch bislang nicht bekannt. Es bleibt also abzuwarten, ob der Sprung aufs Börsenparkett tatsächlich in der nächsten Woche folgt.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: StockStudio / Shutterstock.com, photobyphm / Shutterstock.com

Nachrichten zu WeWork (The We Company)