Ukraine-Krieg im Ticker: DAX nach Erholung mit herben Verlusten -- US-Börsen rot -- Handel in Moskau steht weiter still -- EZB lässt auf Zinserhöhung hoffen -- BMW mit Gewinnsprung -- K+S im Fokus
Goldman Sachs zieht sich aus Russland zurück. Deutsche Telekom bringt Verkaufsprozess für Funkturmgeschäft auf den Weg. HUGO BOSS 2021 mit Gewinnen - Optimistischer Ausblick für 2022. MorphoSys schreibt nach Übernahme hunderte Millionen Euro ab. Hannover Rück erhöht Dividende nach starken Jahreszahlen deutlich. Bayer veräußert Schädlingsbekämpfung-Sparte für Milliardenbetrag.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex bewegte sich nach der jüngsten Erholung am Donnerstag wieder tiefer.
Der DAX begann die Sitzung etwas schwächer und fiel dann weiter ins Minus. Er beendete den Handelstag letztlich 2,93 Prozent leichter bei 13.442,10 Punkten. Am Vortag hatte noch ein Plus von nahezu 8 Prozent an der Tafel gestanden. Der TecDAX eröffnete derweil fester, gab dann jedoch ebenfalls deutlich nach. Sein Schlussstand: 3.023,88 Zähler (-2,65 Prozent).
Im Fokus der Anleger stand zunächst das Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine, von dem am Markt eine Annäherung zwischen beiden Parteien erhofft wurde. Laut dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba habe es jedoch keine Fortschritte gegeben. Auch sei es nicht gelungen, humanitäre Korridore für die Stadt Mariupol am Asowschen Meer zu vereinbaren. Auch habe der russische Außenminister Lawrow Vorwürfe zurückgewiesen eine Geburtsklinik in Mariupol angegriffen zu haben.
Am Nachmittag stand außerdem der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank an. Der Rat der Europäischen Zentralbank hat den weiterhin expansiven Kurs der Notenbank bei seiner Sitzung an diesem Donnerstag bestätigt. Der Leitzins liegt seit Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent.
Darüber hinaus öffneten zahlreiche Unternehmen ihre Bücher zum abgelaufenen Quartal und Geschäftsjahr.
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Die europäischen Märkte notierten am Donnerstag schwächer.
Der EuroSTOXX 50 bewegte sich zum Handelsstart noch recht stabil, im weiteren Verlauf notierte er jedoch auf rotem Terrain. Zum Läuten der Schlussglocke verblieb ein Minus von 3,04 Prozent auf 3.651,39 Punkte.
Anleger blickten gespannt auf die Ergebnisse der Gespräche zwischen Dmytro Kuleba und Sergej Lawrow, den Außenministern der Ukraine und Russlands. Dieses hat laut Kuleba jedoch keine wirklichen Fortschritte gebracht, was am Markt mit Ernüchterung aufgenommen wurde. Die EZB-Sitzung am frühen Nachmittag setzte die Märkte zusätzlich unter Druck. So entschied die Bank den Leitzins weiterhin auf dem Rekordtief zu belassen. Die Anleihekäufe sollen jedoch schneller zurückgefahren werden.
Unternehmensseitig stand der Tag außerdem ganz im Zeichen der Bilanzsaison.
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An der Wall Street ging es am Donnerstag leicht abwärts.
Der Dow Jones konnte seine Verluste im späten Handel reduzieren, am Ende schloss das Börsenbarometer 0,34 Prozent tiefer bei 33.174,07 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite beendete den Handel unterdessen 0,95 Prozent tiefer bei 13.129,96 Zählern.
"Gestern gab es diese Rally und schon sind Gewinnmitnahmen zu beobachten. Es gibt sehr wenig Überzeugung in diesem Markt", sagt Marktstrategin Agnes Belaisch vom Barings Investment Institute gegenüber Dow Jones am Donnerstag. Dabei waren Anleger insbesondere aufgrund der wenigen Fortschritte des Außenministertreffens zwischen Russland und der Ukraine enttäuscht. Auch die steigenden Ölpreise wirken sich belastend auf die Aktienmärkte aus. Die US-Inflationsrate stieg unterdessen im Februar auf ein neues 40-Jahreshoch. "Angesichts des von uns beobachteten starken Anstiegs der Energie- und Transportkosten, der hauptsächlich mit dem Krieg in der Ukraine zusammenhängt, prognostizieren wir, dass die Inflation in den USA in diesem Jahr zweistellige Prozentwerte erreichen könnte. Ein starker Inflationsdruck öffnet die Tür für eine erste Zinserhöhung durch die US-Notenbank nächste Woche", kommentiert die Saxo Bank.
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Anleger an den asiatischen Börsen zeigten sich am Donnerstag zuversichtlich.
In Tokio stieg der japanische Leitindex Nikkei um 3,94 Prozent auf 25.690,40 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland kletterte der Shanghai Composite um 1,22 Prozent auf 3.296,09 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong notierte um 1,27 Prozent höher bei 20.890,26 Stellen.
Nach deutlichen Abgaben in den letzten Tagen folgten die asiatischen Indizes den Vorgaben der europäischen und US-amerikanischen Börsen und tendierten fester. Nicht nur trieben Schnäppchenpreise die Anleger zurück an die Börsen, auch die Hoffnung auf diplomatische Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sorgten bei den Händlern für gute Stimmung. Am heutigen Donnerstag kommt es zu Gesprächen zwischen den Außenministern Russland und der Ukraine. Daneben scheinen beide Parteien zuletzt von ihren Forderungen etwas abzurücken, die Angriffe von russischer Seite sollen aber unvermindert weitergehen, so Medienberichte.Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
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