Nach Verhandlungen

Wieso der Euro zurückfällt

10.03.22 16:59 Uhr

Wieso der Euro zurückfällt | finanzen.net

Der Euro hat am Donnerstag von den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) nur kurzzeitig profitiert.

Werte in diesem Artikel
Devisen

1,0598 EUR 0,0001 EUR 0,01%

0,1315 EUR 0,0002 EUR 0,13%

0,9436 CHF -0,0004 CHF -0,04%

7,6074 CNY -0,0070 CNY -0,09%

0,8322 GBP -0,0011 GBP -0,13%

8,1558 HKD -0,0088 HKD -0,11%

159,2400 JPY -0,6470 JPY -0,40%

1,0482 USD -0,0008 USD -0,07%

1,2016 EUR 0,0015 EUR 0,12%

0,0063 EUR 0,0000 EUR 0,38%

0,9540 EUR 0,0010 EUR 0,10%

Zuletzt fiel er wieder unter die Marke von 1,10 Dollar. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0980 US-Dollar. Das war rund ein Cent weniger als noch im frühen Handel. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1084 (Mittwoch: 1,0993) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9022 (0,9097) Euro.

Wer­bung
CHF/EUR und andere Devisen mit Hebel via CFD handeln (long und short)

Handeln Sie Währungspaare wie CHF/EUR mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Die EZB steuert trotz neuer Risiken für die Konjunktur auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zu. Sie fährt ihre milliardenschweren Anleihekäufe früher zurück als geplant und stellt deren Ende im Sommer in Aussicht. Die Aussagen beflügelten den Euro zunächst und trieben ihn bis auf 1,1121 Dollar. Angesichts der neuen Unsicherheiten für die Konjunktur durch den Ukraine-Konflikt hatten etliche Volkswirte eigentlich damit gerechnet, dass die EZB abwarten würde.

Der Euro gab seine Gewinne jedoch rasch wieder ab und geriet unter Druck. Schließlich hat es EZB-Präsidentin Christine Lagarde offen gehalten, wann die Notenbank ihre Zinsen anhebt. Die Notenbank wolle sich angesichts der hohen Unsicherheit möglichst viele Optionen offen halten. "Alles in allem sind die heutigen Entscheidungen ein guter Kompromiss, der ein Höchstmaß an Flexibilität bei einer sehr allmählichen Normalisierung der Geldpolitik bewahrt", resümierte ING-Deutschland-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. "Eine erste Zinserhöhung vor Ende des Jahres ist immer noch möglich."

Tendenziell belastet wurde der Euro durch die Entwicklung im Ukraine-Konflikt. Ein Treffen des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in der Türkei brachte am Donnerstagvormittag allerdings keine wesentlichen Fortschritte. "Nachdem der Konflikt mit einer so großen Härte begonnen hat, ist es kaum wahrscheinlich, dass er so schnell enden wird", kommentierte Antje Praefcke, Devisenexpertin von der Commerzbank. Man könne keine Entwarnung geben, was die Devisenmärkte angeht und müsse den Nachrichtenfluss genau im Blick haben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84175 (0,83570) britische Pfund, 128,54 (127,31) japanische Yen und 1,0270 (1,0198) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1994 Dollar. Das waren rund 2 Dollar mehr als am Vortag.

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: Valeri Potapova / Shutterstock.com, Vladimir Koletic / Shutterstock.com