DAX schließt schwächer -- US-Börsen tiefrot -- Tidal wird von Square übernommen -- Daimler verkauft mehr Autos -- Lufthansa schreibt geringeren Verlust als erwartet -- Henkel, Vonovia, Uniper im Fokus
Corona-Impfstoff von AstraZeneca auch für Menschen ab 65 empfohlen. Netflix will weibliche Talente fördern. Auch britische Behörde prüft Wettbewerb in Apples App Store. Siemens Energy ersetzt Beiersdorf am 22. März im DAX. Knorr-Bremse peilt 2021 wieder Umsatzplus an. Vivendi kommt robust durch die Corona-Krise. Uniper bei EBIT und Nettoergebnis 2020 am oberen Ende der Spanne.
Marktentwicklung
Am Donnerstag legte der deutsche Aktienmarkt wieder den Rückwärtsgang ein.
Der DAX verlor zum Erklingen der Startglocken und verweilte im Tagesverlauf auf rotem Terrain. Bis zum Handelsende reduzierte er sein Minus und schloss noch 0,17 Prozent tiefer bei 14.056,34 Punkten. Der TecDAX war mit Abschlägen in den Tag gegangen und wies dann weiter Verluste aus. Am Abend betrug das Minus noch 1,48 Prozent auf 3.270,58 Punkte.
Nachdem der deutsche Leitindex am Vortag auf ein neues Rekordhoch geklettert war, folgte er im Donnerstagshandel den schwachen internationalen Börsen aufgrund erneuter Zinssorgen. Nach kurzen Anstiegen machten Anleger schnell Kasse. "Die Bären bieten den Bullen erneut die Stirn", schrieb der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. "Der Kampf um die 14.000-Punkte-Marke geht in eine neue Runde."
Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer richtete sich indes auf Indexänderungen im DAX - Siemens Energy wird Beiersdorf am 22. März ersetzen - sowie auf zahlreiche Zahlenvorlagen, darunter Vonovia oder auch Lufthansa.
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An den Handelsplätzen in Europa ging es am Donnerstag abwärts.
Der EuroSTOXX 50 büßte zum Handelsauftakt ein. Er verweilte im Anschluss im negativen Bereich und beendete den Handel 0,18 Prozent schwächer bei 3.705,95 Punkten.
Die europäischen Börsen folgten den schwachen Vorgaben aus den USA und Asien am Donnerstag. Im Fokus stand nun wieder die Situation am Anleihemarkt: Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen tendiert nach einigen stabileren Tagen mittlerweile zurück in Richtung der 1,5-Prozent-Marke.
"Investoren prüfen derzeit genau, wie es um die Bereitschaft der Zentralbanken angesichts des aufkommenden Inflationsdrucks bestellt ist, weitere Anleihen zu kaufen, um sich gegen den Zinsanstieg zu stemmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl in seinem Morgenkommentar. "Steigende Zinsen sind effektiv eine Art der geldpolitischen Straffung und das spielt dem ans Gegenteil gewöhnten Aktienmarkt derzeit überhaupt nicht in die Karten."
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An den US-Börsen ging es im Donnerstagshandel abwärts.
Der Dow Jones notierte zur Eröffnung mit plus 0,06 Prozent bei 31.289,01 Punkten wenig verändert, rutschte im Handelsverlauf aber deutlich ab und ging schlussendlich mit einem Abschlag von 1,22 Prozent bei 30.923,55 Zählern in den Feierabend. Der NASDAQ Composite startete derweil 0,33 Prozent schwächer bei 12.953,99 Einheiten und fiel im Verlauf ebenfalls auf tiefrotes Terrain. Am Ende ging es um 2,11 Prozent auf 12.723,47 Zähler abwärts.
Die Ohren der Anleger richteten sich gespannt in Richtung der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Powell habe die Anleger nicht wie erhofft mit seinen Kommentaren beruhigt, sagte ein Marktbeobachter und begründete damit die fallenden Aktien- und Anleihekurse. Vielmehr sei er vage geblieben, was die möglichen Reaktionen der Fed sein könnten, falls die Renditen noch kräftiger stiegen. Zuvor hatte sich der Fed-Chef zurückhaltend über den Anstieg der Kapitalmarktzinsen geäußert. Er sagte lediglich: "Ich wäre besorgt über ungeordnete Bedingungen an den Märkten oder eine anhaltende Verschärfung der finanziellen Bedingungen, wenn dies das Erreichen unserer Ziele gefährdet." Inflationsgefahren sieht Powell zudem keine. Falls es zu einem vorübergehenden Anstieg der Verbraucherpreise komme, werde dieser "geduldig beobachtet".
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In Asien kam es am Donnerstag zu einem kräftigen Rücksetzer.
Der japanische Leitindex Nikkei verlor 2,13 Prozent auf 28.930,11 Zähler.
Während der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland 2,05 Prozent einbüßte auf 3.503,49 Punkte, fiel der Hang Seng in Hongkong um 2,15 Prozent zurück auf 29.236,79 Einheiten.
Nach der Erholung am Vortag dominierten am Donnerstag nun wieder Sorgen vor steigenden Zinsen. Börsianer befürchten, der von steigenden Inflationserwartungen ausgelöste Zinsanstieg könne die US-Notenbank möglicherweise früher als geplant dazu bewegen, ihre Geldpolitik restriktiver zu gestalten.
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