Powell äußert sich zurückhaltend über Anstieg der Kapitalmarktzinsen - US-Märkte im Sinkflug
Die US-Notenbank Fed hat sich zurückhaltend über den Anstieg der Kapitalmarktzinsen geäußert.
"Ich wäre besorgt über ungeordnete Bedingungen an den Märkten oder eine anhaltende Verschärfung der finanziellen Bedingungen, wenn dies das Erreichen unserer Ziele gefährdet", sagte der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell am Donnerstag. Man beobachte eine Vielzahl von Indikatoren und man sei noch weit von den Zielen entfernt. Er schaue daher genau auf die Entwicklung an den Anleihemärkten.
Powell löste mit seinen Aussagen einen starken Anstieg der Renditen am Anleihemarkt aus. Schließlich habe er keine Maßnahmen der Fed gegen den Anstieg der Kapitalmarktzinsen in Aussicht gestellt, sagten Händler. In der Spitze stieg die Rendite zehnjähriger US-Anleihen am Abend bis auf 1,54 Prozent und liegt damit in der Nähe ihres jüngsten Jahreshochs, das Ende Februar erreicht wurde. Die großen Konjunkturprogramme der Regierung hatten zuletzt die Sorge vor einer Überhitzung der Wirtschaft und einer steigenden Inflation geschürt.
Inflationsgefahren sieht Powell nicht. Einen vorübergehenden Anstieg der Verbraucherpreise würde man geduldig beobachten. Die Inflationserwartungen blieben fest verankert. Er erwarte nicht, dass die lange Phase der Niedriginflation bald vorbei sei.
Am Arbeitsmarkt erwartet Powell eine anhaltende Erholung. "Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass sich der Arbeitsplatzaufbau in den nächsten Monaten fortsetzen wird", sagte Powell. Es sei aber noch ein weiter Weg bis Vollbeschäftigung erreicht sei. Er erwarte nicht, dass dies schon im Jahr 2021 geschehe.
Infolge der Powell-Rede geht es an den US-Börsen am Donnerstag tief ins Minus: Dass die Fed trotz steigender Renditen am Anleihenmarkt kein Einschreiten in Aussicht stellen wollte, wurde am Markt mit Missfallen aufgenommen.
WASHINGTON (dpa-AFX)
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