Mit drei Top-Aktien gegen Berkshire: Wie ARK Invest der Investorenlegende Warren Buffett den Rang abläuft
Starinvestor Warren Buffett kann auf eine erfolgreiche Investmentkarriere zurückblicken. Doch zuletzt hatte die Strategie des Milliardärs zunehmend Schwächen gezeigt. Eine andere Investmentgesellschaft läuft Warren Buffett nun - ausgerechnet in seinen Kernbranchen - deutlich den Rang ab.
Werte in diesem Artikel
• Buffetts Anlageperformance zuletzt unterdurchschnittlich
• ARK Invest läuft Berkshire Hathaway den Rang ab
• Hat Cathie Woods die bessere Zukunftsstrategie?
Dass der Chef der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, Warren Buffett, einer der größten Investoren der vergangenen Jahrzehnte ist, ist unbestritten. Doch Berkshire ist längst nicht mehr das Maß aller Dinge, das Konglomerat hat die Erwartungen an Performance seiner Beteiligungen zuletzt nicht erfüllen können. Die Renditen fielen deutlich weniger spektakulär aus, als gewohnt - was umso deutlicher wird, schaut man sich die Berkshire Hathaway-Konkurrenz an.
Ist Cathie Wood der neue Warren Buffett?
Deutlich besser als Buffetts Investmentholding hat zuletzt die Investmentgesellschaft von Cathie Wood, ARK Invest, abgeschnitten. Die Gründerin des Unternehmens, die als CEO und Chief Investment Officer fungiert, verfolgt einen anderen Investmentansatz als das "Orakel von Omaha". Ihr Unternehmen verwaltet fünf ETFs, die in verschiedenen Marktsegmenten investieren: Disruptive Innovationen, Autonome Technologien und Robotik, Genomische Revolution, Next Generation Internet und Fintech.
ARK Invest ist also auch im Techsegment aktiv, eine Branche, die Warren Buffett jahrelang gemieden hat. Zeitgleich hat die Investmentgesellschaft aber auch Beteiligungen in Segmenten, die zu Buffetts Kernkompetenzen gehören: Finanzen und Biotech etwa.
Gemeinsam ist beiden Investoren, dass sie langfristig an ihre Investments glauben. Während Buffett aber auf bewährte Geschäftsmodelle setzt, die dauerhaft am Markt Wettbewerbsvorteile vorweisen können, konzentriert sich Wood auf Unternehmen, die disruptive Innovationen entwickelt haben - zukunftsweisende Technologien, die den Status Quo komplett verdrängen könnten.
ARK schlägt Berkshire Hathaway um Längen
Deutlich mehr Erfolge zeigte in letzter Zeit dabei die Strategie von Cathie Wood, wie aus einer "Investor's Business Daily"-Analyse bezugnehmend auf Daten von S&P Global Market Intelligence und MarketSmith hervorgeht. Demnach haben allein drei Aktien, die zu den Top 10-Holdings in der ETF-Familie von ARK Invest zählen, die Rendite von Buffetts besten US-amerikanischen Beteiligungen in einem Zeitraum von zwölf Monaten dreifach übertroffen. Konkret nennt das Blatt in diesem Zusammenhang Silvergate Capital, Pacific Biosciences of California und das Kommunikationsdienstleistungsunternehmen Sea. Mehr als 30 der 45 Top 10-Positionen in den fünf aktiv gemanagten ARK-ETFs hätten der Analyse zufolge in einem betrachteten Zwölfmonatszeitraum besser abgeschnitten als der Top-Performer in Buffetts Depot, der Retailkonzern RH.
Dies mache sich auch in der Gesamtperformance bemerkbar, heißt es bei "Investor's Business Daily" weiter. Der Flaggschiff-ETF von ARK konnte den Wert seiner Beteiligungen um 145 Prozent steigern, während Buffetts Berkshire-Beteiligungen im gleichen Zeitraum 4,3 Prozent an Wert einbüßten.
Auch Buffetts Kernsparte performt bei Wood besser
Warren Buffett liebt seit jeher Finanztitel, hat sich in diesem Segment aber vorrangig auf Bankentitel verlegt. Cathie Wood hingegen hat mit Silvergate Capital ein Finanzunternehmen im Portfolio, das die Buffett-Beteiligungen im Finanzsektor massiv in den Schatten stellt: 880 Prozent Kursplus in zwölf Monaten stehen 17,1 Prozent Kursplus bei Buffetts stärkster Finanzaktie, dem Kreditkartenunternehmen Synchrony, gegenüber. Buffetts größte Beteiligung im Finanzsektor, sein Investment an der Bank of America, hat unterdessen im Betrachtungszeitraum eine magere Rendite von 2,3 Prozent eingebracht, listet "Investor's Business Daily" weiter auf.
Auch in der Gesundheitssparte scheint Wood der Analyse zufolge das deutlich glücklichere Investmenthändchen zu haben als der Starinvestor. Während Buffett seine Beteiligungen an Merck & Co. und AbbVie zuletzt aufstockte, die auf Zwölfmonatssicht rund 9 Prozent verloren beziehungsweise 14 Prozent gewonnen haben, hat sich Wood Pacific Biosciences of California ins Depot geholt. Das Biotechunternehmen konnte in zwölf Monaten 800 Prozent zulegen.
Buffett nicht mehr das Maß aller Dinge
Die Zeiten, in denen Warren Buffett den Gesamtmarkt regelmäßig übertreffen konnte, scheinen zumindest vorerst der Vergangenheit anzugehören. Kritiker werfen dem 90-Jährigen Zögerlichkeit und Starrheit vor, was sein Investitionsverhalten angeht - ein Anlageverhalten, das nicht zu einem veränderten Börsenumfeld zu passen scheint. Einiger Beobachter finden Buffett reagiere langsam und seine Investments seien altmodisch. Ein Blick auf das Depot von Berkshire Hathaway im vierten Quartal scheint den Eindruck zumindest teilweise zu bestätigen.
Doch auch wenn ARK Invest Berkshire Hathaway zuletzt deutlich den Rang abgelaufen hat: Das Investmentunternehmen von Cathie Wood ist erst seit 2014 am Markt, während Buffett auf eine jahrzehntelange Karriere im Investorenbereich zurückblicken kann. Ob sich Wood auch langfristig als bessere Alternative zu Warren Buffett positionieren kann, muss die Zukunft zeigen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Daniel Zuchnik/WireImage, Jonathan Weiss / Shutterstock.com
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