US-Börsen letztlich uneins -- DAX geht stärker ins Wochenende -- Continental senkt Ausblick 2021 -- Snap enttäuscht Anleger -- Intel steigert Umsatz und Gewinn -- Evergrande, American Express im Fokus
Powell: Drosselung der Anleihekäufe sollte Mitte 2022 abgeschlossen sein. Goldman gewährt CEO Solomon und President Waldron einmaligen Bonus. Facebook schließt Lizenz-Vereinbarung mit französischen Verlagen. Honeywell senkt Umsatzprognose 2021. Schlumberger kehrt mit Wachstum deutlich in die Gewinnzone zurück. Siemens Energy zieht sich aus Wasserkraft-JV mit Voith zurück.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich vor dem Wochenende von seiner freundlichen Seite.
So eröffnete der DAX mit einem moderaten Gewinn und vergrößert diesen anschließend. Im Laufe des Tages konnte er dabei zeitweise die Marke von 15.600 Punkten zurückerobern. Einen Teil seiner Gewinne gab er bis zum Handelsende jedoch wieder ab und notierte letztlich bei 15.542,98 Punkten (+0,46%). Auch der TecDAX konnte klar zulegen, nachdem er zunächst nur mit einem kleinen Zuwachs in den Handel eingestiegen war. Er beendete die Sitzung 0,43 Prozent im Plus bei 3.796,46 Zählern.
Stützend wirkten positive Signale vom angeschlagenen Evergrande-Konzern in China. Berichte, wonach der Immobilienriese Evergrande rechtzeitig vor Fälligkeit am Wochenende eine Anleihe bedient haben soll, milderten die Sorgen vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit des Konzerns und damit einer Ansteckungsgefahr für den chinesischen Immobiliensektor etwas ab.
Die deutsche Wirtschaft hat derweil im Oktober überraschend deutlich an Schwung verloren und marschiert offenbar Richtung Stagnation. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft fiel um 3,5 Punkte auf 52,0 Zähler, wie das Institut IHS Markit am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter Hunderten Unternehmen aus Industrie und Dienstleistungssektor mitteilte. Dies ist ein Acht-Monats-Tief.
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An den europäischen Börsen griffen die Anleger am Freitag zu.
Der EuroSTOXX 50 startete mit einem marginalen Gewinn, den er im weiteren Handelsverlauf aber kräftig ausbauen konnte. Letztlich stand ein Aufschlag von 0,8 Prozent auf 4.188,81 Indexeinheiten an der Tafel.
Etwas Hoffnung machte, dass Evergrande das Geld für eine fällige Anleihezinszahlung einem Insider zufolge an einen Treuhänder überwiesen hat. Mehr als ein Atemholen in dem Drama um den Baukonzern dürfte dies aber nicht sein. Derweil lief die Berichtssaison gut an, vor allem europäische Unternehmen berichteten am Freitag über die Entwicklung im dritten Quartal.
Verschärfte Lieferengpässe und Besorgnisse über ein mögliches Wiederaufflammen der Pandemie haben jedoch die Eurozone-Wirtschaft im Oktober stärker gebremst als erwartet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 54,3 Zähler von 56,2 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut berichtete. Das ist der tiefste Stand seit sechs Monaten.
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Die US-Börsen fanden vor dem Wochenende keine gemeinsame Richtung.
Der Dow Jones eröffnete die Sitzung am Freitag kaum verändert. Nachdem er zwischenzeitlich auf rotes Terrain abrutschte, konnte er wieder in die Gewinnzone drehen und bis zum Handelsende um 0,21 Prozent auf 35.677,68 Punkte zulegen. Der Techwerteindex NASDAQ Composite fiel dagegen tiefer ins Minus, nachdem er bereits zum Start nachgegeben hatte. Er verabschiedete sich mit einem Abschlag von 0,82 Prozent auf 15.090,20 Zähler in den Feierabend.
Äußerungen von US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell bremsten die US-Börsen. Zuvor hatte sie noch von überwiegend positiven Nachrichten der Unternehmen in der laufenden Bilanzsaison profitiert. Laut dem Fed-Chef besteht das Risiko einer höheren Inflation. Es sei Zeit, die monatlichen Anleihekäufe zurückzufahren - allerdings sei es für Zinserhöhungen noch zu früh.
Derweil hat sich die Aktivität in der US-Wirtschaft im Oktober belebt. So stieg der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft von 55,0 Punkten im Vormonat auf 57,3 Punkte.
Am Vorabend veröffentlichten Intel und Snap nachbörslich ihre Quartalsberichte. Diese dämpften jedoch die gute Stimmung für Technologiewerte. Am Freitag öffneten dann mit Schlumberger, Honeywell und American Express weitere Unternehmen ihre Bücher.
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Die wichtigsten Börsen in Asien wiesen am Freitag unterschiedliche Vorzeichen aus.
In Japan schloss der Leitindex Nikkei mit einem Gewinn von 0,34 Prozent bei 28.804,85 Punkten.
An der Börse in Shanghai fiel der Shanghai Composite bis zum Handelsende um 0,34 Prozent auf 3.582,60 Einheiten. In Hongkong legte der Hang Seng hingegen um 0,42 Prozent auf 26.126,93 Punkte zu.
Der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande verschaffte sich laut Insidern mit der Zahlung fälliger Zinsen für eine Anleihe etwas Luft. Hätte Evergrande das Geld nicht rechtzeitig aufbringen können, wäre ein formeller Zahlungsausfall die Folge gewesen. Zusätzlich stützten die moderaten Gewinne der US-Börsen.
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