Top-Vertreter der US-Zentralbank dürfen keine Aktien mehr kaufen
Nach umstrittenen Investments von führenden Notenbankern hat die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) strenge Regeln für Finanzmarkttransaktionen von Top-Mitarbeitern beschlossen.
Die Entscheider der Zentralbank und ranghohe Mitarbeiter dürften künftig nicht mehr in einzelne Aktien, Anleihen oder Derivate investieren, teilte die Fed am Donnerstag mit. Damit seien sie nun auf den Kauf diversifizierter Investments wie Fonds begrenzt, hieß es. Das Ziel ist es, mögliche Interessenskonflikte der Zentralbanker - oder auch nur den Anschein solcher Konflikte - zu vermeiden.
"Diese strengen neuen Regeln setzen neue Maßstäbe, um der Öffentlichkeit, der wir dienen, zu versichern, dass alle unsere ranghohen Vertreter sich ausschließlich auf den öffentlichen Auftrag der Federal Reserve konzentrieren", sagte Notenbankchef Jerome Powell. Als weitere Vorsichtsmaßnahme müssten die Betroffenen geplante Transaktionen künftig in aller Regel 45 Tage vorher anmelden und diese genehmigen lassen. Die Investments müssten jeweils für mindestens ein Jahr gehalten werden. In Zeiten von erhöhten Spannungen auf den Finanzmärkten seien Transaktionen zudem verboten.
Die Präsidenten der regionalen Filialen der Fed seien künftig verpflichtet, Finanzgeschäfte innerhalb von 30 Tagen offenzulegen - wie es für führende Vertreter der Fed bereits gilt. Zuletzt waren zwei regionale Präsidenten in die Kritik geraten, weil sie im vergangenen Frühjahr aktiv auf eigene Rechnung handelten, als die Fed die Finanzmärkte mit einer deutlichen Lockerung der Geldpolitik unterstützte. Beide sind inzwischen aus dem Amt geschieden.
WASHINGTON (dpa-AFX)
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