Intel-Aktie sackt zweistellig ab: Umsatz und Gewinn gesteigert - Italien umwirbt Intel wohl für Milliarden-Chipfabrik
Auch der Halbleiter-Riese Intel wird von der globalen Komponenten-Knappheit gebremst.
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So konnte Intel im vergangenen Quartal weniger Chips für Notebooks verkaufen - weil den Herstellern andere Bauteile fehlten, um die Geräte fertigzustellen.
Insgesamt verbuchte der Chipkonzern zugleich Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Intel verschreckte aber die Anleger mit der Ankündigung, dass das Geschäft angesichts der hohen Investitionen in neue Werke zunächst weniger profitabel laufen werde. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag um rund fünf Prozent.
Der Umsatz der Intel-Sparte, zu der das Geschäft mit PC-Chips gehört, sank im Jahresvergleich um 2 Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar (8,3 Mrd Euro). Diese Zahl erzählt allerdings nicht die ganze Geschichte. Denn der Konzern lieferte im Jahresvergleich 14 Prozent weniger Prozessoren für Notebooks aus. Die Auswirkungen auf den Intel-Umsatz wurden zugleich durch einen satten Preisanstieg von zehn Prozent abgefedert. Für Desktop-Rechner verkaufte Intel dagegen 16 Prozent mehr Chips - bei 4 Prozent höheren Preisen.
Intel ist zugleich dabei Apple als Kunden zu verlieren - der Konzern steigt bei seinen Mac-Computern schrittweise auf Prozessoren aus eigener Entwicklung um.
Intels Geschäft mit Chips für Rechenzentren wuchs um 10 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar - weil mit der wirtschaftlichen Erholung nach dem Tiefpunkt der Corona-Krise auch die Investitionen zugelegt hätten. Gegenwind für die Sparte gab es durch das Vorgehen gegen Videospiele in China - durch örtliche Rechenzentren fließen dadurch weniger Daten und ein Ausbau wird als weniger dringend angesehen. Intel zeigte sich überzeugt, dass sie nur ein zeitweiser Effekt sein werde.
Intels Konzernumsatz legte im vergangenen Quartal um 5 Prozent auf 19,2 Milliarden Dollar zu. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 6,8 Milliarden Dollar (5,85 Mrd Euro) übrig - ein Sprung von 60 Prozent.
Intel investiert gerade - genauso wie andere Branchengrößen - massiv in den Ausbau von Kapazitäten in der Chipfertigung. Diese Milliardeninvestitionen werden aber erst in einigen Jahren greifen. Zugleich werden die hohen Ausgaben das Geschäft zunächst weniger profitabel machen, betonte Konzernchef Pat Gelsinger.
Intel war zuletzt verstärkt unter Druck geraten. Unter anderem durch die Verzögerungen bei neuen Prozessen konnte der Erzrivale AMD (AMD (Advanced Micro Devices) ) an Boden im Geschäft mit Chips für Rechenzentren gewinnen, aber auch im PC-Markt zulegen. Der neue Chef Gelsinger stellte jüngst künftige Technologien vor, mit denen der Konzern in einigen Jahren die Spitzenposition bei der Chipfertigung zurückerobern will. Intel will außerdem verstärkt als Auftragsfertiger für andere Chipanbieter auftreten.
Italien umwirbt Intel wohl für Milliarden-Chipfabrik
Italien wirbt Insidern zufolge den US-Konzern Intel mit einem maßgeschneiderten Angebot für den Bau einer Chipfabrik.
Zugleich zeichne sich Deutschland als Spitzenkandidat für eine noch größere sogenannte Megafabrik ab, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Regierung in Rom führe mittlerweile fortgeschrittene Gespräche mit dem US-Konzern über mögliche Investitionen, die sich ersten Schätzungen zufolge auf mehr als vier Milliarden Euro belaufen dürften. Einer Person zufolge könnten sie bei bis zu acht Milliarden Euro liegen. Letzlich könnten mehr als 1000 Arbeitsplätze in der Fabrik entstehen, in der neue Technologien eingesetzt würden, um von Intel und anderen Anbietern produzierte Komponenten zu vollständigen Chips zu verweben.
In Deutschland werde inzwischen Dresden als Favorit für die Megafabrik gehandelt, sagten die Personen, die in die finalen Gespräche über den Ort des Werkes nicht direkt involviert sind. Das sächsische Wirtschaftsministerium teilte auf Anfrage mit, noch sei keine Entscheidung getroffen. Zugleich hieß es: "Natürlich hoffen wir, dass sich das Unternehmen beim Standort für seine neuen Giga-Fabriken für den Freistaat Sachsen entscheidet. Viele Gründe sprechen dafür: Wir sind der Halbleiterstandort Nummer eins in Europa und damit die erste Adresse für alle Unternehmen, die in dieser Branche investieren wollen."
Erst im Sommer hatte der US-Chipkonzern GlobalFoundries, der gerade seinen Börsengang vorbereitet, angekündigt, eine Milliarde Dollar in das Geschäft in Deutschland zu stecken. GlobalFoundries betreibt in Dresden nach eigenen Angaben das größte Halbleiterwerk Europas, in dem mehr als 3000 Mitarbeiter tätig sind. Im Juni hatte zudem Bosch eine neue Chip-Fabrik in Dresden eröffnet.
Intel nimmt gerade viel Geld in die Hand, um seine Kapazitäten mitten in der Chipkrise auszubauen und sich auch als Auftragsfertiger zu positionieren. Mit den neuen Werken in Europa will der Konzern auch einer Wiederholung der Lieferengpässe vorbeugen, die gerade die Autoindustrie unter Druck setzen. Eine Entscheidung über die Orte für die neuen Werke will Firmenchef Pat Gelsinger noch dieses Jahr treffen.
Am Aktienmarkt spielte das keine Rolle. Dort musste der für die Anleger enttäuschende Margenausblick des Unternehmens verdaut werden.
An der NASDAQ fiel die Intel-Aktie bis zum Handelsende um 11,68 Prozent auf 49,46 US-Dollar.
(dpa-AFX / Reuters)
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