Russland-Ukraine-Konflikt im Blick: DAX schließt tief im Minus -- US-Börsen bleiben geschlossen -- Bayer erhält EU-Zulassung für neues Nierenmedikament -- BioNTech, VW, Lufthansa im Fokus
Börsengang von thyssens Wasserstofftochter Nucera kein Selbstläufer. Merck erhält EU-Zulassung für MET-Inhibitor. Hannover Rück steigert 2021 Katastrophenanleihen deutlich. BP nimmt Produktion von Bio-Flugbenzin auf. SAF-HOLLAND mit Umsatz- und Gewinnsprung. Uniper schlägt deutlich niedrigere Dividende für 2021 vor.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt ging es nach anfänglichen Zuwächsen zum Wochenauftakt wieder steil bergab.
Zwar hatte der DAX deutlich fester starten können, jedoch gab er bereits am Vormittag seine Anfangsgewinne wieder ab und fiel in den roten Bereich. Letztlich beendete er den Montagshandel 2,07 Prozent schwächer bei 14.731,12 Zählern. Auch der TecDAX drehte nach einem freundlichen Start ins Minus und schloss 1,80 Prozent leichter bei 3.155,67 Zählern.
Neue Signale zur Deeskalation der Russland-Nato-Krise stützten am Montag nur kurz. Nachdem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zur Deeskalation ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin vorgeschlagen hatte, dämpfte der Kreml die Hoffnung nun und betonte: "Es gibt soweit keine konkreten Pläne dazu". Im Donbass gab es unterdessen neue Berichte über Gefechte. Derweil warnte die US-Regierung weiter eindringlich vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine und dass es in diesem Fall "blutig zugehen" werde. "Wir haben gerade in den letzten 24 Stunden weitere Bewegungen russischer Einheiten an die Grenze gesehen, für die es keine andere gute Erklärung gibt, als dass sie sich für einen Angriff in Position bringen", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan.
Im Blick stand außerdem weiterhin die Zinspolitik, denn immer mehr Mitglieder der EZB sprechen sich wohl für eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr aus. Es zeichne sich eine Einigung ab, dass die Anleihekäufe unter dem allgemeinen Kaufprogramm APP im September auslaufen könnten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf informierte Personen. Dies könnte bedeuten, dass eine erste Zinserhöhung im Dezember erfolgt.
Hinzu kamen am Morgen die Nachrichten über den stärksten Anstieg der Erzeugerpreise in Deutschland seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949. Im Vergleich zum Vorjahresmonat schossen im Januar die Produzentenpreise um 25,0 Prozent nach oben und übertrafen zugleich die Schätzungen von Analysten.
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Anleger an den europäischen Aktienmärkten blieben zu Wochenbeginn sehr nervös.
Der EuroSTOXX 50 konnte seine anfänglichen Gewinne nicht verteidigen und ging stattdessen 2,17 Prozent tiefer bei 3.985,71 Einheiten in den Feierabend.
Nach der extrem angespannten Stimmung in der Vorwoche folgten zum Start in die neue Woche zwar leichte Entspannungssignale, zuletzt folgten aber wieder pessimistischere Aussagen. Die Situation an der russisch-ukrainischen Grenze war weiterhin bestimmendes Thema. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin ein Gipfeltreffen zur Deeskalation nahegelegt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge gebe es jedoch noch keine konkreten Pläne für einen Gipfel zwischen Putin und Biden. "Das Hoffen und Bangen geht weiter", sagte Thomas Altmann von QC Partners.
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An der Wall Street bleiben die Börsen nach dem Wochenende feiertagsbedingt geschlossen.
In den USA findet am Montag wegen des nationalen Feiertags "Washington's Birthday" kein Börsenhandel statt. Zuletzt hatte der Dow Jones am Freitag einen Verlust von 0,68 Prozent verbucht und bei 34.079,18 Zählern geschlossen. Mit dem Techwerteindex NASDAQ Composite war es vor dem Wochenende stärker bergab gegangen. Er war um 1,23 Prozent auf 13.548,07 Punkte abgerutscht.
Vor dem langen Wochenende mit der feiertagsbedingten Pause am Montag schwand die Risikoneigung. Teilnehmer sprachen von einem nervösen Geschäft inmitten immer neuer Hiobsbotschaften rund um den Krisenherd Ukraine. Aufgeschreckt wurden Anleger von Meldungen über anhaltende Kämpfe in der Ostukraine. Die russischen Separatisten hatten nach eigenen Angaben damit begonnen, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Dieser Schritt könnte Russland als Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine dienen, hieß es im Handel. Auch das Weiße Haus warnte erneut vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine.
Ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland könnte die erhöhte Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften verlängern, da die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen unterbrochen werde, so Portfolioverwalter Hani Redha von Pinebridge Investments. Russland ist einer der weltweit größten Öllieferanten, der größte Weizenexporteur und ein wichtiger Produzent von Metallen wie Palladium, Aluminium und Nickel. "Die Inflation ist wirklich die große Frage, die bestimmen wird, wie sich die Märkte entwickeln", sagte Redha. Die beiden US-Notenbanker Charles Evans (Chicago) und John Williams (New York) hatten sich wegen der Inflation indes klar zugunsten baldiger Zinserhöhungen ausgesprochen.
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Die Börsen in Fernost präsentierten sich zum Wochenauftakt mehrheitlich leichter.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei am Montag 0,78 Prozent auf 26.910,87 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite schlussendlich nahezu unverändert bei 3.490,61 Einheiten. Der Hang Seng in Hongkong büßte derweil 0,65 Prozent auf 24.170,07 Zähler ein.
Für eine leichte Erholung an den Märkten sorgten Hoffnungen auf eine mögliche Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts, für positive Vorzeichen in Asien reichte das jedoch nicht aus. Dem Elysée-Palast zufolge sollen US-Präsident Joe Biden und sein russischer Kollege Wladimir Putin einem von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron vorgeschlagenen Gipfeltreffen "grundsätzlich" zugestimmt haben. Eine Eskalation sei dennoch weiterhin jederzeit möglich.
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