Nach EZB-Entscheid: DAX beendet Handel stabil - kurzzeitig über 17.000-Punkten -- US-Börsen höher -- Adobe-Ausblick enttäuscht -- Fed tastet Leitzins nicht an -- MorphoSys, Bayer im Fokus
Europas Immobiliensektor kann von sinkenden Zinsen profitieren. JPMorgan sieht RWE als 'Top-Pick' für 2024. Metas X-Konkurrent Threads startet in der EU. Staatsgarantien für Siemens Energy offenbar deutlich teurer als Bankenavale. DEUTZ übernimmt diverse Aktivitäten von Rolls Royce Power Systems. Porsche lässt 600 befristete Jobs in Stuttgart auslaufen.
Marktentwicklung
Nach neuen Rekorden fiel der deutsche Aktienmarkt im Donnerstagshandel letztlich zurück.
Der DAX eröffnete den Handelstag deutlich höher und stieg bereits kurz nach Beginn erstmals kurz über die Marke von 17.000 Punkten und markierte ein neues Allzeithoch bei 17.003,28 Zählern. Allerdings vermochte er das deutliche Plus nicht lange zu halten und gab im Verlauf immer mehr Gewinne ab, bis er zum Handelsschluss schließlich 0,08 Prozent tiefer bei 16.752,23 Punkten notierte. Der TecDAX gewann zum Start derweil ebenso hinzu und baute sein Plus anschließend kräftig aus. Er beendete den Tag mit Zuschlägen. Sein Schlussstand: 3.324,94 Zähler (+1,3 Prozent).
Die US-Notenbank hat mit ihrer gestrigen Entscheidung, den US-Leitzins unverändert zu lassen, die Erwartungen gefüllt - und gleichzeitig Zinssenkungen für 2024 in Aussicht gestellt. "Die einfache Botschaft der Fed-Sitzung lautet: In Anbetracht merklich gefallener Inflationsraten bedarf es keiner Leitzinsen von über 5 Prozent mehr", erklärte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank laut "dpa-AFX".
Am frühen Nachmittag folgte die EZB mit ihrem Leitzinsentscheid. Auch hier wurde keine Änderung des wichtigen Zinssatzes vorgenommen. So verbleibt der Leitzins bei 4,5 Prozent. Am Nachmittag sorgten Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde jedoch für Ernüchterung. So zeigte sich die Währungshüterin vorsichtig mit Blick auf die künftige Geldpolitik und betonte, es gebe aktuell keine Debatten zu möglichen Zinssenkungen.
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An den europäischen Börsen ging es am Donnerstag aufwärts.
Der EURO STOXX 50 lag zu Handelsbeginn leicht im Plus und stand anschließend noch höher. Im späten Handel gab er einen Teil seiner Gewinne jedoch wieder ab, verblieb letztlich jedoch auf grünem Terrain mit +0,2 Prozent bei 4.539,16 Punkten.
Wie erwartet hat die Fed den Leitzins für die USA am Vorabend nicht angetastet. Für Begeisterung unter Anlegern sorgte allerdings, dass die US-Notenbank drei Zinssenkungen im kommenden Jahr signalisiert hat. Damit liegt sie nah an der Erwartung des Marktes, die von vier Zinsschritten ausgeht.
Im Fokus stand am Donnerstag besonders die Sitzung der EZB. Die Europäische Zentralbank gab am frühen Nachmittag den weiteren geldpolitischen Kurs bekannt - so verbleibt der Leitzins bei 4,5 Prozent. Am Vormittag hatten bereits die SNB und die Norges Bank über ihre Geldpolitik entschieden. Während die SNB den Leitzins unverändert ließ, hob die norwegische Notenbank den Zinssatz überraschend an.
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Die Rekordrally an der Wall Street setzte sich am Donnerstag mit gebremstem Tempo fort.
Der Dow Jones Index pendelte zwischen Gewinn- und Verlustzone hin und her und schloss mit einem Plus von 0,43 Prozent bei 37.248,84 Punkten. Zuvor hatte er im Handelsverlauf bei 37.287,50 Punkten ein neues Rekordhoch erzielt. Der NASDAQ Composite eröffnete 0,44 Prozent höher und zeigte sich im Verlauf ebenfalls volatil. Am Ende stand ein Plus von 0,19 Prozent auf 14.761,56 Zähler.
Wie zuvor erwartet, beließ die US-Notenbank Fed die Leitzinsen am Mittwoch unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Was für eine Rally am Markt sorgte, war jedoch die Aussicht auf gleich mehrere Zinssenkungen in 2024. So dürfte der Leitzins im nächsten Jahr dreimal gesenkt werden, am Markt wird jedoch gar von vier Senkungen ausgegangen. "Die Wahrscheinlichkeit einer Senkung in den kommenden Monaten ist größer als die einer Erhöhung", lautet das Fazit von Analyst Eric Winograd vom Vermögensverwalter AllianceBernstein laut der Deutschen Presse-Agentur. Am Donnerstag verkündete auch das europäische Fed-Pendant, die EZB, ihren jüngsten Zinsentscheid. Auch sie beließ den Leitzins unverändert bei 4,5 Prozent.
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An den asiatischen Börsen war am Donnerstag kein klarer Trend zu erkennen.
In Tokio fiel der Nikkei 225 bis zum Handelsschluss um 0,73 Prozent auf 32.686,25 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite letztlich um 0,33 Prozent leichter bei 2.958,99 Stellen. In Hongkong legte der Hang Seng bis zum Börsenende hingegen um 1,07 Prozent auf 16.402,19 Zähler zu.
Die US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend ihren letzten Zinsentscheid in diesem Jahr verkündet und den Leitzins dabei wie erwartet nicht angetastet. Anschließende taubenhafte Aussagen bei der Pressekonferenz verpufften an den meisten asiatischen Märkten jedoch. In Festland-China hätten Anleger den Fokus stärker auf die leicht gesenkte Wachstumsprognose der US-Notenbank gelegt, hieß es. Zumal die Konjunktur auch in China selbst weiter eher mau sei und immer noch auf umfassende Stützungsmaßnahmen gehofft werde.
In Japan belastete zudem ein Politikskandal: Wegen eines Parteispendenskandals haben vier Minister ihren Rücktritt eingereicht, darunter auch der Wirtschaftsminister.
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