Nach US-Inflationsdaten: DAX beendet volatilen Handel höher -- Dow Jones schließt im Plus -- UniCredit erwägt Fusion mit Commerzbank -- Covestro wartet auf Adnoc-Offerte -- Goldpreis, Tesla im Fokus
AIXTRON-Aktie unter Druck wegen Infineon-Meldung. Volkswagen: Ex-Konzernchef Diess fordert Reformen. Bayer platziert Hybridanleihen im Millionenwert. GameStop beendet Q2 mit weniger Umsatz. HelloFresh: Konzernchef kauft Aktien. GSK scheitert mit Herpes-Impfstoffkandidat an Wirksamkeit. Nordex & Co.: Harris-Auftritt begünstigt Erneuerbare-Energien-Aktien.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt konnte am Mittwoch nach mehrfachem Vorzeichenwechsel doch noch Gewinne einfahren.
Der DAX war zum Handelsauftakt etwas fester gesehen worden. Im Zuge der sehr schwachen Wall Street drehte das deutsche Börsenbarometer aber zeitweise in die Verlustzone ab, konnte sich bis Handelsende aber dann doch noch knapp ins Plus kämpfen. Bei 18.330,27 Zählern und damit 0,35 Prozent stärker ging der DAX in den Feierabend.
Der TecDAX ist daneben mit einem Zuwachs in den Tag gestartet und notierte auch dann meist auf grünem Terrain. Mit Zuschlägen in Höhe von 0,31 Prozent auf 3.256,37 Einheiten verabschiedete sich der TecDAX vom Mittwochshandel.
Um 14:30 Uhr MEZ stand mit den US-Verbraucherpreisen zum August das Tageshighlight an. Demnach hat sich der Inflationsdruck in den USA im August insgesamt verringert, doch die Kerninflation blieb weiterhin auf einem hohen Niveau stabil. Laut einer Mitteilung des US-Arbeitsministeriums stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent und lagen 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert (Vormonat: 2,9 Prozent). Von Dow Jones Newswires befragte Wirtschaftsexperten hatten einen monatlichen Anstieg der Preise um 0,2 Prozent sowie eine jährliche Inflationsrate von 2,6 Prozent erwartet.
Jedoch stieg der Kernverbraucherpreisindex (Core CPI), der schwankende Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, um 0,3 Prozent im Monat, etwas höher als die geschätzten 0,2 Prozent. Die Kerninflationsrate für zwölf Monate betrug 3,2 Prozent, was der Prognose entsprach.
Die heimischen Anleger reagieren tendenziell eher negativ auf die frischen Inflationsdaten aus Übersee, da die Kernrate stärker stieg als erwartet - die US-Inflation kann also keineswegs als besiegt betrachtet werden.
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Die europäischen Aktienmärkte verbuchten am Mittwoch leichte Aufschläge.
Der EURO STOXX 50 hatte sich zum Start bereits fester gezeigt und blieb dann - mit Ausnahme eines kleinen Ausflugs in die Verlustzone gegen späten Nachmittag - oberhalb der Nulllinie. Bei 4.763,58 Punkten (plus 0,35 Prozent) schloss der EURO STOXX 50.
Die Märkte in Europa reagierten insgesamt recht gelassen auf die US-Verbraucherpreise vom August, die um 14:30 Uhr MEZ bekanntgegeben worden sind und die bei der Kernrate eine unerwartet hohe Steigerung um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat anzeigten.
Nach der Datenvorlage rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer mittlerweile mit einer kleinen Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der nächsten Fed-Zinssitzung am 18. September. Laut "CME FedWatch Tool" liegt die Wahrscheinlichkeit für einen solchen bei 85 Prozent, während ein großer Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte nur noch mit einer 15-prozentigen Wahrscheinlichkeit gehandelt wird.
Derweil sorgte die TV-Debatte zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris für wenig Bewegung in Europa.
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Die US-Börsen konnten sich zur Wochenmitte nach kräftigen Verlusten schließlich erholen.
Der Dow Jones startete etwas leichter und grub sich dann schrittweise tiefer in die Verlustzone ein. Zeitweise fiel der Traditionsindex sogar unter die viel beachtete 40.000-Punkte-Schallmauer, konnte die Verluste aber wieder eindämmen und notierte zum Schluss 0,31 Prozent höher bei 40.861,71 Punkten.
Der NASDAQ Composite stieg zum Auftakt hingegen an. Nachdem er zeitweise ebenfalls klar auf rotem Terrain notiert hatte, verbuchte er letztendlich einen Zuwachs von 2,17 Prozent auf 17.395,53 Einheiten.
Die US-Verbraucherpreise sind im August in der Kernlesung (Core CPI) mit 0,3 Prozent etwas stärker gestiegen als erwartet (0,2 Prozent). "Das spricht dafür, dass die Fed in der kommenden Woche die Zinsen nur um 25 Basispunkte senken wird und nicht gleich um 50", zitiert Dow Jones Newswires einen Händler. Nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten ist die Wahrscheinlichkeit für einen größeren Zinsschritt von 32 auf 15 Prozent gesunken. Dies belastete die US-Aktienmärkte, da sich höhere Zinsen negativ auf die Attraktivität von Unternehmensanteilen auswirken.
Händler nannten zudem das erste TV-Duell zwischen den Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump als weiteren leichten Belastungsfaktor für den US-Dollar und den Aktienmarkt. Die Mehrheit der Beobachter sieht Harris als Siegerin. Selbst Medien aus dem extrem konservativen Lager, die Trump nahe stehen, attestierten ihm eine schwache Leistung. "Die Märkte scheinen Harris einen Punktsieg zugesprochen zu haben (...). Im Devisenhandel wird ein Sieg von Trump mit einem stärkeren Dollar in Verbindung gebracht, der derzeit auf breiter Front schwach gehandelt wird", analysiert ING-Analyst Francesco Pesole.
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An den Börsen in Asien ging es zur Wochenmitte kräftig nach unten.
In Tokio büßte der Nikkei 225 um 1,49 Prozent ein auf 35.619,77 Punkte, konnte sich aber immerhin bis Handelsschluss wieder etwas von seinen Tagestiefs erholen.
Auf dem chinesischen Festland gab es ebenfalls Verluste zu sehen: Der Shanghai Composite fiel letztendlich um 0,82 Prozent zurück auf 2.721,80 Zähler. In Hongkong gab der Hang Seng unterdessen um 0,73 Prozent nach auf 17.108,71 Einheiten.
An den Märkten stieg zur Wochenmitte die Nervosität vor den US-Inflationsdaten, die im späteren Tagesverlauf veröffentlicht werden, dürften sie doch Hinweise auf den Ausgang der Zinssitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche geben. Darüber hinaus habe das Fernsehduell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump die Unsicherheit - nur knapp zwei Monate vor den Wahlen - eher vergrößert. Im Falle eines Siegs Trumps dürften die Zölle auf chinesische Produkte erhöht werden. Dabei sind die Beziehungen zwischen den USA und China ohnehin schon angespannt, zumal nachdem das US-Repräsentantenhaus am Montag eine Gesetzesvorlage gebilligt hat, die chinesischen Biotechunternehmen den Zugang zum US-Markt und den Zugriff auf Daten erschweren soll. Dem sogenannten Biosecure Act muss nun noch der US-Senat zustimmen.
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