US-Wahl im Fokus: DAX schließt tiefer -- Wall Street letztlich stark -- BMW erleidet massiven Gewinneinbruch -- Super Micro-Aktie enttäuscht -- Aurora Cannabis, Nestlé, VW, Commerzbank im Fokus
Bundeskanzler Scholz entlässt Finanzminister Lindner. Salzgitter-Übernahme geplant. EVOTEC hält an Jahresprognose fest. VINCI kauft eigene Aktien zurück. JENOPTIK verschiebt Finanzziele für 2025 um ein Jahr. Siemens Healthineers steigert Gewinn überproportional. Vonovia bestätigt Jahresziele nach 9 Monaten. Fresenius passt Umsatz- und EBIT-Erwartungen für 2024 nach oben an.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt waren zur Wochenmitte Verluste zu beobachten.
Der DAX notierte zunächst höher und konnte anfängliche Gewinne ausbauen. Ab Nachmittag verzeichnete er jedoch deutliche Verluste und schloss 1,13 Prozent tiefer bei 19.039,31 Punkten.
Der TecDAX startete ebenfalls stärker in den Handelstag, bewegte sich im weiteren Verlauf aber auf rotem Terrain und beendete den Handel 0,69 Prozent im Minus bei 3.313,36 Zählern.
An den Märkten dominierte am Mittwoch der sogenannte "Trump-Trade". Der DAX reagierte mit einer anfänglich positiven Entwicklung auf den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump, die jedoch ab Nachmittag ins Minus rutschte.
In Europa herrschte unterdessen Zurückhaltung: Investoren in Europa befürchten unter Trump eine protektionistische Politik, die europäischen Unternehmen durch Zölle teuer kommen könnte. Thomas Altmann von QC Partners betonte laut dpa-AFX, dass die USA als wichtigster Abnehmer von Produkten "Made in Germany" gelten. "Dies erklärt auch, warum die Börse in Hongkong heute stark verliert," erläuterte der Experte, da China Trumps bevorzugtes Ziel für höhere Zölle sei.
Vor allem Kryptowährungen und der US-Dollar gegenüber dem Euro legten zu. "America First ist Trumps Devise, und das spiegeln die Börsen wider," so Daniel Saurenz von Feingold Research, der in der raschen Klarheit über den Wahlausgang auch Positives sah.
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Der europäische Aktienmarkt fiel.
Der EURO STOXX 50 bewegte sich zunächst auf grünem Terrain, rutschte anschließend jedoch in die Verlustzone und notierte schließlich 1,53 Prozent tiefer bei 4.795,77 Einheiten.
Die US-Aktien stiegen, Bitcoin erreichte neue Allzeithochs und die Renditen der Staatsanleihen zogen ebenfalls an. Seit Mittag war klar: Donald Trump zieht wieder ins Weiße Haus. Trump plant umfangreiche Steuersenkungen für Unternehmen und Privatpersonen, was laut Experten dem US-Aktienmarkt zugutekommen dürfte. Der deutsche Aktienmarkt könnte jedoch unter Trumps Plänen für hohe US-Importzölle leiden, was für europäische Exporteure belastend wäre. Zudem könnte die Inflation anziehen, da Trumps Einwanderungsbeschränkungen das Arbeitskräfteangebot reduzieren würden und Zölle die Kosten für Waren weiter erhöhen könnten.
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An der Wall Street ging es am Mittwoch aufgrund des Wahlsiegs von Donald Trump steil nach oben.
Der Dow Jones startete den Handel bereits höher und baute im weiteren Verlauf seine Gewinne aus. So beendete er den ereignisreichen Tag mit einem Zuwachs von 3,57 Prozent auf 43.729,87 Punkte.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite eröffnete ebenfalls im Plus. Auch anschließend bewegte er sich in der Gewinnzone, bevor er den Handel 2,95 Prozent stärker bei 18.983,47 Einheiten beendete.
Trump steht laut Holger Schmieding und Felix Schmidt von Berenberg für Deregulierung, Steuersenkungen, Zölle und eine strenge Einwanderungspolitik. Seine Maßnahmen dürften das Wachstum kurzfristig ankurbeln, insbesondere wenn eine republikanische Kongressmehrheit ihm die Umsetzung weiterer Steuersenkungen ermöglicht.
Anleger zeigten sich nicht nur erfreut über den Wahlsieg von Trump, sondern blickten auch mit Zuversicht auf den Zinsentscheid der US-Notenbank am Donnerstag. Allgemein wird erwartet, dass die Fed die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird. Besonders interessant ist, ob die Notenbank angesichts der hartnäckigen Inflation Hinweise auf mögliche weitere Zinssenkungen geben wird.
Für den US-Dollar ging es deutlich aufwärts. "Der sogenannte ‚Trump-Trade‘ ist in vollem Gange", bemerkte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank, in Bezug auf den Aufschwung des US-Dollars. Der Begriff beschreibt eine Marktstrategie, die davon ausgeht, dass Trumps Politik - darunter Steuersenkungen und Handelsschutzmaßnahmen - die Inflation ankurbeln und steigende Zinssätze nach sich ziehen wird.
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In Asien bewegten sich die Börsen in unterschiedliche Richtungen.
In Tokio gewann der japanische Leitindex Nikkei 225 letztlich 2,61 Prozent auf 39.480,67 Punkte.
Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland fiel derweil um 0,09 Prozent auf 3.383,81 Zähler.
Der Hang Seng in Hongkong notierte schlussendlich 2,23 Prozent tiefer bei 20.538,38 Punkten.
An den Finanzmärkten in Ostasien reagierten die Kurse auf den möglichen Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl, der - wie mittlerweile feststeht - tatsächlich eingetroffen ist.