Analystin erwartet für 2025 mehr chinesische IPOs in den USA und Hongkong
Nachdem die chinesischen Behörden ihre Regulierung auf börsennotierte Unternehmen ausweiteten, kam der IPO-Markt erheblich ins Stocken. Doch nun drängen chinesische Unternehmen wieder verstärkt aufs Börsenparkett - insbesondere in Hongkong und den USA.
Werte in diesem Artikel
• Belebung des IPO-Markts
• Anleger werden optimistischer
• Chinas Unternehmen zieht es nach Hongkong und New York
Der Börsengang des chinesischen Fahrdienstvermittlers DiDi in New York Ende Juni 2021 war der größte eines chinesischen Unternehmens seit der Erstnotiz des Onlinehändlers Alibaba 2014. Jedoch wurde er von Beginn an von massiver Kritik der chinesischen Behörden begleitet. Schon nach weniger als einem Jahr wurde DiDi von der Börse genommen. In diesem Zusammenhang erhöhten auch die US-amerikanischen Aufsichtsbehörden ihre Aufmerksamkeit auf solche Börsengänge. Da ist es kaum verwunderlich, dass sich seither zahlreiche große chinesische Unternehmen von der Wall Street abwandten.
Für Streit zwischen den USA und China sorgte insbesondere, dass die US-Börsenaufsicht SEC von in den USA gelisteten Unternehmen fordert, dass sie zu Prüfzwecken Einsicht in deren Unterlagen erhält. China hingegen verlangt von chinesischen Unternehmen, die an Auslandsbörsen gehandelt werden, dass die Prüfungsunterlagen in Festlandchina gelagert werden, wo sie von ausländischen Behörden jedoch nicht kontrolliert werden können.
Verbesserte Stimmung
Doch laut "CNBC" konnten die US-amerikanischen und chinesischen Behörden inzwischen das Verfahren für den Börsengang eines in China ansässigen Unternehmens in New York klären.
Zudem wurden Anleger angesichts sinkender Zinsen - wodurch die Attraktivität von Aktien steigt - und angekündigter Konjunkturmaßnahmen zuletzt wieder optimistischer in Bezug auf chinesische Aktien. So wagte sich jüngst erst WeRide an die NASDAQ.
Analystin optimistisch für 2025
Im kommenden Jahr dürften noch mehr Unternehmen aus dem Reich der Mitte diesen Schritt wagen, glaubt Marcia Ellis, globale Co-Vorsitzende der Private-Equity-Praxis von Morrison Foerster in Hongkong: "Nach einigen schwachen Jahren erwarten wir im Allgemeinen, dass sich der IPO-Markt im Jahr 2025 wieder beleben wird, unterstützt durch Zinssenkungen und (bis zu einem gewissen Grad) dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen", zitiert "CNBC" aus einer E-Mail der Analystin. "Chinesische Unternehmen sind zunehmend an einer Börsennotierung in Hongkong oder New York interessiert, da es in Festlandchina schwierig ist, an die Börse zu gehen, und die Anteilseigner Druck ausüben, um einen schnellen Ausstieg zu erreichen", erklärte sie weiter.
Was für New York spricht
"Während der Markt die regulatorischen Fragen zwischen den USA und China als problematisch wahrnimmt, sind viele der Probleme, die zu dieser Wahrnehmung geführt haben, inzwischen gelöst", erläutert sie, warum ein Listing in New York ihrer Ansicht nach wieder interessant wird.
"Geopolitische Spannungen machen Hongkong zu einem bevorzugten Markt", erläutert Ellis weiter, "aber die Tiefe und Breite der US-Kapitalmärkte veranlassen viele Unternehmen, New York ernsthaft in Erwägung zu ziehen, vor allem diejenigen, die sich auf fortschrittliche Technologien konzentrieren und noch nicht profitabel sind, und die manchmal glauben, dass ihre Aktiengeschichten von US-Investoren besser aufgenommen werden".
Redaktion finanzen.net
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