Ukraine-Krieg im Ticker: DAX-Handel endet schwächer -- US-Börsen schließen tiefer -- Elon Musk zieht in Twitter-Verwaltungsrat ein -- E.ON, Shop Apotheke, Sixt, Delivery Hero, HelloFresh im Fokus
JPMorgan stellt offenbar Rohstoffgeschäft auf den Prüfstand. Chipmangel sorgt bei Volkswagen für starken Absatzdämpfer auf dem US-Automarkt. Amazon schließt Verträge mit Raumfahrtfirmen für Satelliten-Netz. Brenntag verlängert Vertrag von CEO Kohlpaintner vorzeitig. Daimler Truck schickt brasilianische Mitarbeiter nach Hause. Mercedes-Benz will Verkaufsflächen reduzieren - Geschäft mit Transportern ausweiten.
Marktentwicklung
Der deutsche Markt zeigte sich am Dienstag uneinheitlich.
Der DAX eröffnete mit einem marginalen Minus und bewegte sich dann zunächst höher. Die Gewinne bröckelten jedoch im Laufe des Vormittags ab und der deutsche Leitindex rutschte in die Verlustzone. Bis zum Handelsende gab er um 0,65 Prozent auf 14.424,36 Punkte nach. Der TecDAX präsentierte sich zur Handelseröffnung etwas fester und konnte seine Gewinne im Verlauf ausbauen. Bis zum Abend fiel er jedoch mit einem Plus von 0,17 Prozent auf 3.350,86 Zähler an die Nulllinie zurück.
Am Dienstag agierten die deutschen Anleger vorsichtig. Weitere Sanktionen des Westens gegen Russland sowie ein mögliches Einstellen der Erdgaslieferungen durch die russische Seite schwebten wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Im Blick stand vor allem auch ein möglicher Importstopp für russische Kohle. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners und Andreas Lipkow von Comdirect sprachen von einem unter diesen Umständen "robusten Aktienmarkt". Jedoch sei das Handelsvolumen dünn und es fehle an Dynamik in der Marktbreite. "Die Gesamtgemengelage bleibt angespannt und fragil. Eine drohende Rezession sowohl in den USA als auch in Europa kann nicht ausgeschlossen werden", zitierte die Deutsche Presse-Agentur Lipkow.
Auch von Konjunkturseite kamen am Dienstag neue Daten. So hat sich etwa die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone laut dem Einkaufsmanagerindex von S&P Global im März trotz des Ukraine-Kriegs nur moderat verschlechtert.
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An den europäischen Börsen ging es am Dienstag abwärts.
Der EuroSTOXX 50 startete etwa auf Vortagesniveau. Anschließend konnte er kleine Gewinne verbuchen, fiel dann jedoch ins Minus zurück und zeigte sich im Verlauf klar schwächer. Zuletzt stand ein Abschlag von 0,84 Prozent auf 3.917,85 Punkte an der Kurstafel.
Der Ukraine-Krieg beschäftigt die Anleger nach wie vor. Nach den Berichten über mutmaßliche Gräueltaten russischer Soldaten an ukrainischen Zivilisten haben viele Staaten weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt. "Die Investoren stellen sich wie die Politik die Frage, wie stark solche Sanktionen die heimische Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen dürfen und sollten, um dennoch Russlands Präsident Putin mit aller gebotenen Härte zu begegnen", gab dpa-AFX Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarket wieder.
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An den US-Börsen dominierten am Dienstag die Verkäufer.
Der Dow Jones rutschte im Tagesverlauf deutlicher ab und verlor schlussendlich 0,80 Prozent auf 34.642,36 Punkte. Der NASDAQ Composite gab noch weitaus deutlicher nach, hier betrug das Minus zum Handelsende 2,26 Prozent, das Börsenbarometer schloss bei 14.204,17 Zählern.
Steigende Rohstoffkosten, die die Inflation anheizen, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und Aussagen der stellvertretenden Vorsitzenden der US-Notenbank, Lael Brainard, zur weiteren Geldpolitik der USA drückten am Dienstag auf die Stimmung. Brainard habe laut einem vorab verbreiteten Redetext gesagt, dass die Fed ihre Bilanzsumme ab Mai mit hohem Tempo reduzieren werde. Hinzu kommen erneute Corona-Lockdowns in China, die die Aussichten für das globale Wachstum trüben. Daneben besteht die Möglichkeit weiterer Sanktionen gegen Russland. Die Europäische Union schlägt ein Importverbot für russische Kohle vor.
Auf Konjunkturseite hat das Handelsbilanzdefizit der USA im Februar auf Rekordniveau stagniert, während das Geschäft bei den US-Dienstleistern im März anzog - der ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg von 56,5 auf 58,0 Punkte.
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An der Börse in Japan waren am Dienstag kleine Gewinne zu sehen.
Der japanische Leitindex Nikkei ging mit einem Plus von 0,19 Prozent bei 27.787,98 Punkten aus dem Handel.
Auf dem chinesische Festland blieb die Börse auch am Dienstag feiertagsbedingt geschlossen. Der Shanghai Composite war am Freitag um 0,94 Prozent höher bei 3.282,72 Zählern ins Wochenende gegangen. Auch in Hongkong wurde am Dienstag aufgrund eines Feiertages nicht gehandelt. Der Hang Seng verharrte somit auf seinem Schlussstand von Montag. Da hatte er um 2,10 Prozent auf 22.502,31 Punkte zugelegt.
Gute Vorgaben aus den USA wirkten stützend, Gegenwind kam allerdings vom steigenden Ölpreis und den weiter anhaltenden Kämpfen in der Ukraine. Die Weltbank hat zudem ihre Wachstumsprognose für Ostasien und die Pazifik-Region gesenkt, zu der auch China gehört.
In Japan sorgten auch Daten zu den Ausgaben der japanischen Haushalte im Februar für eine etwas gedrückte Stimmung, da die Zunahme deutlich schwächer ausfiel, als von Ökonomen erwartet.
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