Strom und Gas teurer

E.ON-Aktie unter Druck: E.ON plant drastische Preiserhöhungen

05.04.22 17:50 Uhr

E.ON-Aktie unter Druck: E.ON plant drastische Preiserhöhungen | finanzen.net

Filip Thon, Deutschland-Chef des Energieversorgers E.ON, bereitet die Verbraucherinnen und Verbraucher auf drastische Preiserhöhungen für Strom und Gas vor.

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"Wir müssen diese beispiellose Lage auf dem Markt in unserer Preisgestaltung auch anteilig abbilden, versuchen aber so viel wie möglich abzufedern", sagte Thon dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Preise im Großhandel für Erdgas lägen im Vergleich zum Frühjahr 2020 zum Teil um das 20-fache höher. Bei Strom gebe es Aufschläge um das Achtfache. Wie stark die Erhöhungen konkret ausfallen würden, könne aktuell noch nicht seriös prognostiziert werden.

Der Manager habe aber betont: "In der Stromgrundversorgung wurden bereits mehr als 1.000 Erhöhungen angekündigt und zum Teil schon durchgeführt. Da geht es um Aufschläge von durchschnittlich 35 Prozent", so das RND. Entscheidend für die Preisentwicklung sei, ob es im Sommer gelinge ausreichend Gas zu attraktiven Preisen zu kaufen, um die Gasspeicher zu füllen, die für die nächste Heizsaison benötigt würden.

"Derzeit sind die Speicher nur zwischen 25 und 27 Prozent gefüllt. Das ist ein sehr niedriges Niveau, entsprechend hoch wird die Nachfrage zum Füllen der Speicher sein. Und das treibt die Preise. Die Lage ist sehr angespannt - auch ohne Lieferstopp", erläuterte Thon. Für den Fall, dass kein Gas aus Russland mehr in der EU ankomme, müsse man mit "drastischen Folgen für die deutsche Volkswirtschaft" rechnen, warnte er.

Staatliche Eingriffe an den Energiemärkten lehnte der E.ON-Manager gegenüber dem RND ab. Stattdessen plädiert er dafür, die staatlichen Hilfen für private Haushalte noch einmal zu überprüfen: "Die zum 1. Juli geplante Streichung der EEG-Umlage, die Stromkunden derzeit noch zahlen, ist sicherlich ein guter Schritt. Wir müssen schauen, ob das reicht. Auf Strom und auch Gas liegen ja weitere Umlagen und Steuern, durch deren Senkung eine zusätzliche Entlastung möglich wäre." Zugleich müsse an der Energieeffizienz sowohl bei Wohnhäusern als auch in Unternehmen gearbeitet werden.

Die E.ON-Aktie gab am Dienstag via XETRA letztlich um 0,86 Prozent auf 10,33 Euro nach.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: E.ON, PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

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