Fed-Vorstandsmitglied Brainard: Bekämpfung des Inflationsdrucks hat Vorrang
Das US-Notenbank-Vorstandsmitglied Lael Brainard hat eine entschlossene Straffung der Geldpolitik signalisiert.
Die Verringerung des Inflationsdrucks sei "vorrangig", sagte sie am Dienstag bei einer Veranstaltung der regionalen Fed von Minneapolis. Brainard kündigte eine "Serie" von Zinserhöhungen an und ab Mai wolle man mit einer raschen Verringerung der Bilanzsumme beginnen. Die US-Notenbank hatte während der Corona-Pandemie ihre Bilanzsumme massiv ausgeweitet.
"Angesichts der Tatsache, dass die Erholung deutlich stärker und schneller ist als im letzten Zyklus, erwarte ich, dass die Bilanzsumme wesentlich schneller schrumpfen wird als in der letzten Erholung", sagte Brainard. Sie bezog sich damit auf die Jahre 2017 bis 2019. Die US-Notenbank hat ihre Anleihekäufe im März beendet und den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Dies war die erste Zinserhöhung seit Beginn der Pandemie.
Russlands Invasion in der Ukraine sei ein "seismisches" geopolitisches Risiko und eine menschliche Tragödie, die das Inflationsrisiko nach oben verschiebe. Die Inflationsrate war im Februar auf 7,9 Prozent gestiegen. Dies war der stärkste Anstieg seit 1982. Die Fed strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. "Derzeit ist die Inflation viel zu hoch und unterliegt Aufwärtsrisiken", sagte Brainard.
Der US-Dollar profitierte von den Aussagen. Zudem gerieten Kurse von Aktien und Anleihen unter Druck.
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MINNEAPOLIS (dpa-AFX)
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