Nach Fed-Protokoll: US-Börsen letztlich fester -- DAX schließt im Plus - nahe 14.500-Punkte-Marke -- GM wieder US-Marktführer -- GE, Coinbase, GRENKE, BMW, Salesforce, NVIDIA, Microsoft im Fokus
US-Notenbank will laut Fed-Protokoll weiter entschlossen gegen Inflation kämpfen. Ryanair hebt nach starkem Q3 Prognose für Jahresgewinn an. Portugal leitet Verfahren gegen zwei SYNLAB-Töchter ein. Intel-Tochter Mobileye erhält für Robotaxis Zulassungsempfehlung vom TÜV Süd. Stellantis und Archer Aviation wollen Serienfertigung von Flugtaxi starten.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt griffen die Anleger am Mittwoch zu.
Der DAX stieg bis zum Handelsende um 2,18 Prozent auf 14.490,78 Punkte. Er war breits mit einem Gewinn in den Tag gestartet und hatte diesen im Verlauf deutlich ausgebaut. Dabei übersprang er sowohl die Marke von 14.300 Punkten als auch von 14.400 Punkten. Auch der TecDAX legte letztlich kräftig um 1,8 Prozent auf 2.996,66 Zähler zu, nachdem er ebenfalls bereits im Plus gestartet war.
Damit verbuchte der DAX den dritten Gewinntag in Folge. Der charttechnisch orientierte Analyst Christoph Geyer attestierte dem DAX einen "freundlichen, aber holprigen Jahresstart".
Rückenwind erhielten die Börsen von tendenziell sinkenden Zinsen an den Kapitalmärkten. So gab es jüngst gewisse Entspannungssignale mit Blick auf die hohe Inflation. Nachdem am Dienstag die deutschen Verbraucherpreise für den Dezember eine weitere Verlangsamung der Teuerung auf hohem Niveau belegt hatten, zeigten die am Mittwoch veröffentlichten französischen Verbraucher- sowie die deutschen Importpreise für den November in die gleiche Richtung.
Erfreulich sei laut Geyer, "dass der (deutsche) Markt wenigstens ein kleines bisschen aus seiner Lethargie der letzten Handelstage des vergangenen Jahres ausgebrochen ist". Allerdings habe der DAX bereits am Dienstag einen Großteil seiner Gewinne im Tagesverlauf wieder abgegeben. Die Umsätze bewegten sich nach den Feiertagen noch auf einem typisch niedrigem Niveau. In der laufenden Handelswoche erwartet der Experte daher noch keinen neuen nachhaltigen Trend.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die europäischen Börsen erzielten am Mittwoch kräftige Gewinne.
So startete der EURO STOXX 50 am Morgen bereits fester und vergrößerte sein Plus im weiteren Handelsverlauf noch deutlich. Letztlich verabschiedete er sich um 2,36 Prozent stärker bei 3.973,97 Punkten in den Feierabend.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich Ende des vergangenen Jahres weiter verbessert. Weiter stützend wirkten zudem die am Vortag veröffentlichten Inflationsdaten aus Deutschland, die weniger stark als erwartet gestiegen waren. Zuvor hatten bereits die spanischen Verbraucherpreise positiv überrascht. Zudem hat auch der Inflationsdruck in Frankreich im Dezember unerwartet abgenommen. Nun wird auf Freitag gewartet, wenn Eurostat die Verbraucherpreisdaten für den Euroraum veröffentlicht. Volkswirte erwarten bisher einen Rückgang der Inflationsrate auf 9,7 (10,1) Prozent. Insgesamt ergibt sich ein Bild, das für eine zukünftig weniger aggressive Geldpolitik der EZB spricht, wodurch auch die Rezessionsgefahren an Schärfe verlieren würden.
Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank dann das Protokoll ihrer Dezember-Sitzung. Anleger erhoffen sich hier weitere Hinweise über den wahrscheinlichen Zinspfad der US-Währungshüter.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die US-Börsen begaben sich am Mittwoch auf Achterbahnfahrt.
Der Dow Jones ging nach einem volatilen Handel letztlich um 0,40 Prozent höher bei 33.269,77 Punkten aus der Sitzung. Zur Eröffnung hatte er sich nahezu unverändert gezeigt und im Anschluss zwischen Gewinnen und Verlusten geschwankt. Der NASDAQ Composite beendete den Handel mit einem Plus von 0,69 Prozent bei 10.458,76 Zählern. Er hatte bereits zum Start kräftig zuglegt, war dann im Handelsverlauf jedoch ebenfalls mehrfach durch Konjunkturdaten und Fed-Protokoll unter Druck gekommen.
Die US-Notenbanker warn sich bei ihrem Treffen am 13. und 14. Dezember laut Protokoll einig, dass eine Zinssenkung in diesem Jahr voraussichtlich unangebracht sein werde. Es wurde vor "ungerechtfertigten" Lockerung gewarnt und ein weiteres entschlossenes Vorgehen gegen die Inflation bekräftig. Am US-Aktienmarkt sorgte die Veröffentlichung des Protokolls für einen kräftigen Stimmungsdämpfer.
Bereits am Mittwochnachmittag deutscher Zeit wurde außerdem der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe für Dezember veröffentlicht. Dieser war zum Jahresende weiter unter die Expansionsschwelle gerutscht und wies einen Stand von 48,4 Punkten aus. Das war der niedrigste Wert seit Mai 2020 und weniger als von Experten erwartet worden war.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die Aktienmärkte in Fernost zogen am Mittwoch mehrheitlich an.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einem Verlust von 1,45 Prozent auf 25.716,86 Zähler. In Japan wurde erstmals im neuen Jahr gehandelt nach zwei Feiertagen zuvor. Bremsend wirkte der Yen, er war zuletzt auf ein Halbjahreshoch gestiegen, was ungünstig für die Exportunternehmen des Landes ist. Daneben sorgten sich die Börsianer in Tokio um die konjunkturellen Aussichten angesichts der weiter auf Straffungskurs befindlichen meisten Notenbanken, zumal zuletzt auch die eigene Zentralbank einen ersten kleinen falkenhaften Schwenk gezeigt hatte. Laut der Wirtschaftszeitung Nikkei soll sie nun auch über eine Anhebung der Inflationsprognose nachdenken.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis Handelsende um 0,22 Prozent auf 3.123,52 Punkte. In Hongkong legte der Hang Seng derweil um 3,22 Prozent auf 20.793,11 Einheiten zu. In Hongkong gehörten Immobilienaktien zu den Favoriten, nachdem aus Peking erneut Signale kamen, den Sektor zu unterstützen.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Top Themen
News-Ticker
US-Anleihen: Erneut Kursgewinne
(21:29 Uhr)Deutsche Anleihen legen deutlich zu
(19:03 Uhr)US-Anleihen: Erneute Kursgewinne
(15:11 Uhr)Deutsche Anleihen legen weiter kräftig zu
(12:52 Uhr)Neuerungen & Gesetze: Das ändert sich 2023
(11:07 Uhr)Mittwoch an der Börse: 10 wichtige Fakten
(08:00 Uhr)Chartanalyse: Darauf sollten Anleger achten
(06:25 Uhr)Darum gibt der Eurokurs deutlich nach
(20:41 Uhr)Ölpreise geben nach - die Gründe
(17:34 Uhr)