Salesforce-Aktie beendet Handel mit Gewinnen: Salesforce will jede zehnte Stelle streichen
Der US-Softwarehersteller Salesforce will im schwierigeren Geschäftsumfeld rund jeden zehnten Mitarbeiter loswerden.
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Der Rivale des DAX-Konzerns SAP kündigte am Mittwoch eine Restrukturierung zur Kostensenkung an, in deren Rahmen die Jobs gestrichen und auch Büroräume abgegeben werden sollen. Zuletzt hatte das Unternehmen laut eigener Angaben vom Dezember weltweit mehr als 79 000 Beschäftigte. Damit dürften fast 8000 Jobs bei dem Spezialisten für Vertriebssoftware wegfallen.
Die Salesforce-Aktie beendete den US-Handel am Mittwoch mit 3,58 Prozent im Plus bei 139,60 US-Dollar. Allerdings hat das Papier in den vergangenen Monaten auch keine gute Figur gemacht - wie auch der Großteil der Tech-Werte, insbesondere jene in den USA. Die Zinssteigerungen belasten die Bewertungen wachstumsstarker Aktien aus Sicht von großen Profiinvestoren erheblich. Salesforce-Titel büßten 2022 fast die Hälfte ihres Wertes ein.
Unternehmenschef und Mitgründer Marc Benioff erklärte den Schritt in einem Brief an die Belegschaft unter anderem damit, dass die Kunden des Unternehmens derzeit genauer hinsähen, bevor sie Kaufentscheidungen träfen. Die meisten der betroffenen Jobs sollen ihm zufolge in den kommenden Wochen gestrichen werden. Er übernehme die Verantwortung dafür, dass die Firma mit den anziehenden Geschäften in der Corona-Pandemie angesichts des aktuellen Abschwungs zu viele Leute eingestellt habe, schrieb er.
Bevor die geplanten Einsparungen zum Tragen kommen, erwartet das Management erst einmal Kosten von etwa 1,4 bis 2,1 Milliarden US-Dollar - 0,8 bis 1,0 Milliarden davon im noch bis Ende Januar laufenden Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022/23.
Salesforce hatte Investoren erst Ende November mit dem Ausblick für das Schlussquartal enttäuscht. Zudem hatte der Konzern damals mitgeteilt, dass Co-Konzernchef Bret Taylor Ende Januar seinen Posten räumt.
Zuletzt hatten viele Tech-Konzerne aus den USA große Stellenstreichungen angekündigt, um die Kosten zu senken, darunter Twitter, Amazon und die Facebook-Mutter Meta Platforms.
Salesforce konkurriert mit SAP vor allem auf dem Gebiet mit Software zur Unternehmenssteuerung. Während Salesforce einst als reiner Cloud-Anbieter für Vertriebsteams und den Kundenkontakt groß geworden ist, hat das Unternehmen seine Palette inzwischen durch Zukäufe kräftig ausgebaut, unter anderem durch die Übernahme des Büro-Messengerdienstes Slack.
SAP-Chef Christian Klein hat dem Walldorfer DAX-Konzern Anfang des vergangenen Jahres mit neuen Produktbündeln einen schnelleren Umstieg auf Angebote zur Nutzung aus dem Netz (Cloud) verordnet - auch um mit Salesforce weiter mithalten zu können. Die Abonnementmodelle aus der Cloud sind in der Softwarebranche mittlerweile zum Standard geworden, von ihnen versprechen sich die Manager mehr Wachstum - und damit auch höhere Attraktivität bei Investoren. Auch SAP spart und stellt derzeit nur gebremst ein.
SAN FRANCISCO (dpa-AFX)
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