Banken-Aktien weiter gefragt: Commerzbank-Aktie steigt zeitweise auf höchsten Stand seit 2018
In einem weiterhin freundlichen Marktumfeld haben die konjunktursensiblen Bankaktien am Mittwoch ihre jüngsten Gewinne ausgebaut.
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Der europäische Branchenindex zog zeitweise um überdurchschnittliche 1,6 Prozent an und notierte damit auf dem Niveau von Ende Februar. In Deutschland zählten die Papiere der Deutschen Bank mit einem Plus von letztlich 5,27 Prozent auf 11,70 Euro zu den besten Werten im DAX.
Die Anteilsscheine der Commerzbank schnellten im Index der mittelgroßen Werte MDAX bis zum Handelsschluss um 2,25 Prozent auf 9,47 Euro nach oben. Im Tagesverlauf hatten sie bei 9,73 Euro den höchsten Stand seit Juni 2018 erreicht.
Börsianer begründeten den Kurssprung bei der Commerzbank auch mit einem positiven Analystenkommentar von Warburg Research. Der Experte Andreas Pläsier hatte das Kursziel für die Anteilsscheine von 8,20 auf 10,70 Euro angehoben. Dem Fachmann zufolge dürfte die Prognose der Bank für den Nettogewinn im vergangenen Jahr getoppt werden. Sie dürfte mit 1,2 Milliarden Euro das ursprünglich avisierte Ziel von "mehr als 1 Milliarde Euro" übertreffen. Das vierte Quartal sollte von höheren Nettozinserlösen profitiert haben.
Die zuletzt gestiegenen Renditen an den Kapitalmärkten sind ein Zeichen der weltweit zu beobachtenden Zinswende angesichts der in vielen Ländern stark steigenden Inflation. Diese hat zwar zuletzt etwas nachgelassen, ist aber im historischen Vergleich immer noch hoch. Höhere Zinsen im Zuge eines anhaltend restriktiven Kurses der Notenbanken dürften die Ertragskraft der Banken stärken.
Die konjunktursensiblen Bankenwerte wurden derweil zur Wochenmitte auch von erfreulichen Konjunkturdaten gestützt. Die Unternehmensstimmung im Euroraum verbesserte sich Ende des vergangenen Jahres weiter, wie der Anstieg des Einkaufsmanagerindex von S&P Global im Dezember zeigte.
Nach Einschätzung von Joe Hayes, Analyst bei S&P Global, deuten die Stimmungsdaten darauf hin, dass die Wirtschaft weniger stark schrumpfen dürfte als ursprünglich erwartet. "In sämtlichen von der Umfrage erfassten Ländern verlor der Abwärtstrend an Dynamik, allen voran in Deutschland, dessen Wirtschaft den Euroraum in der zweiten Jahreshälfte 2022 am stärksten belastet hatte", sagte Hayes. Wenn die Konjunktur wieder Tritt fasst, könnten weniger Kreditausfälle die Banken bedrohen.
/la/bek/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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