Goldpreis: Erlebt Gold 2023 ein großes Comeback? Royal Bank of Canada erwartet Gold-Boom
2022 war insgesamt ein ernüchterndes Jahr für Gold-Anleger. Zwar war die Wertentwicklung des gelben Edelmetalls deutlich stabiler als diejenige von Aktien oder Anleihen. Jedoch konnte Gold seinem Ruf als vermeintlich hervorragender Inflationsschutz nicht gerecht werden. 2023 könnte sich dies aber ändern, meinen Experten der Royal Bank of Canada (RBC).
Werte in diesem Artikel
• Gold war 2022 kein effektiver Inflationsschutz
• RBC erwartet für 2023 und 2024 wieder steigenden Goldpreis
• Sinkende Zinsen und schwächerer US-Dollar könnten Gold Auftrieb verleihen
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Viele Anleger fragen sich zum Jahreswechsel, wie sie angesichts der schwachen Börsenentwicklung und der anhaltend hohen Inflation ihr Geld anlegen können. Immer wieder stößt man dabei auf Experten, die zum Kauf von Gold raten. Doch lohnt sich 2023 ein Investment in Gold? Die Meinungen der Experten gehen dabei in verschiedene Richtungen. Die Royal Bank of Canada (RBC) würde diese Frage aber entschieden bejahen. Ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass der Goldpreis künftig von einer Veränderung der Makrofaktoren profitieren könnte, meint die RBC.
Die jüngsten Turbulenzen des Goldpreises
Der Goldpreis erlebte seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 einige Turbulenzen. Zunächst ging es infolge der Unsicherheiten rund um das Virus bis Sommer 2020 auf über 2.000 US-Dollar pro Unze bergauf. 2022 gaben die geopolitischen Unsicherheiten im Zuge des Ukraine-Krieges Gold zunächst einen Boost, doch ab März ging der Preis für das Edelmetall dann aber deutlich nach unten: Steigende Zinsen und der starke US-Dollar erhöhten die Opportunitätskosten eines Goldinvestments, die Nachfrage nach Gold nahm dementsprechend schrittweise ab. Am 3. November 2022 war bei 1.630,90 US-Dollar der Jahrestiefstand markiert worden. Anschließend kam es zu einer rasanten Erholungsrally. Der günstige Goldpreis lockte viele Schnäppchenjäger an, die das gelbe Edelmetall wieder auf ein Niveau von über 1.800 US-Dollar hievten. Aktuell kostet Gold mit 1.838 US-Dollar (Stand: 04. Januar 2023) ungefähr so viel wie Anfang Januar 2022 - das letzte Jahr ergab folglich trotz des Auf und Abs für langfristige Goldanleger eine nominale Nullrendite. Gold konnte somit zumindest in diesem Jahr den durch die Inflation ausgelösten Kaufkraftverlust nicht kompensieren.
RBC sieht guten Einstiegszeitpunkt
Der Goldpreis könnte in den kommenden Monaten aber von einer nachhaltigen Trendwende profitieren. RBC erwartet ein Preisniveau von 1.890 US-Dollar je Unze Gold im letzten Quartal 2023, im Best-Case-Szenario sogar 2.138 US-Dollar. Wie der RBC-Rohstoffexperte Christopher Louney gegenüber "Kitco News" betont, werde es zu Beginn des neuen Jahres "viele Kaufgelegenheiten" geben. Gold könne sich nämlich zunehmend vom Klammergriff aus steigenden Zinsen und Dollarstärke befreien und werde deshalb gen Norden streben.
Die RBC bezeichnet Gold im aktuellen Umfeld eher als strategischen denn als taktischen Vermögenswert. "Wir empfehlen es als Risiko-Overlay, insbesondere angesichts wirtschaftlicher und geopolitischer Risiken, und als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel", heißt es in dem Bericht. "Wir verweisen auf den anhaltenden Krieg Russlands in der Ukraine, die Spannungen zwischen den USA und China und andere Risiken im Zusammenhang mit Ressourcennationalismus, De-Globalisierung und allgemeinen Handelsspannungen, da die Welt weiterhin mit einer hohen Inflation und entsprechenden wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert ist." Diese Krisenphänomene werden die Attraktivität von Gold als sicheren Hafen in den kommenden Monaten stärken, meint Lourney.
Abnehmende Zinsen und schwächerer Dollar könnten Goldpreis helfen
Es gibt dabei drei wichtige Variablen, die die Entwicklung des Goldpreises künftig beeinflussen dürften: Inflation, Zinsen und die relative Stärke des US-Dollars. Die Inflation kann sich auf den Goldpreis auswirken, da Gold häufig als Absicherung gegen die Inflation verwendet wird. Wenn für die Zukunft eine höhere Inflation erwartet wird, kann die Nachfrage nach Gold steigen, was zu höheren Preisen führt. Dies liegt daran, dass Gold ein physischer Vermögenswert ist, der weder geschaffen noch zerstört werden kann, so dass man davon ausgeht, dass es seinen Wert im Laufe der Zeit beibehält. Im Gegensatz dazu kann der Wert von Papiergeld durch die Inflation untergraben werden, was Gold zu einer attraktiveren Option für die Erhaltung des Vermögens macht.
Auch die Zinssätze können den Goldpreis beeinflussen, da höhere Zinssätze Gold für Anleger weniger attraktiv machen können. Das liegt daran, dass Gold keine Rendite abwirft, sodass die Anleger eher geneigt sein könnten, in Vermögenswerte zu investieren, die eine höhere Rendite bieten, wie Aktien oder Anleihen. Infolgedessen kann ein Anstieg der Zinssätze zu einem Rückgang der Nachfrage nach Gold und einem entsprechenden Preisrückgang führen - dies passierte im Laufe des vergangenen Jahres 2022. Auch im neuen Jahr dürfte der Goldpreis laut World Gold Council (WGC) stark von der Fed-Zinspolitik beeinflusst werden.
Auch der Wert des US-Dollars kann den Goldpreis beeinflussen, da Gold häufig in Dollar gekauft und verkauft wird. Sinkt der Wert des Dollars, kann der Goldpreis steigen, da es für ausländische Käufer billiger wird, das Edelmetall zu kaufen. Umgekehrt kann der Goldpreis sinken, wenn der Wert des Dollars steigt, da Gold dann für nicht in den USA ansässige Käufer teurer wird. Darüber hinaus wird auch der US-Dollar als sicherer Hafen betrachtet und steht somit in unmittelbarer Konkurrenz zu Gold.
Kommt es bald zu einem Traum-Szenario für Goldanleger?
Daraus folgend ist es tatsächlich vorstellbar, dass künftige Entwicklungen Gold-Anlegern in die Hände spielen könnten. Falls die Inflation tatsächlich 2023 und 2024 abnehmen solle - worauf viele Preisindikatoren hindeuten - dürften auch die internationalen Zentralbanken wie die Fed oder die EZB die Leitzinsen wieder senken. Die Konkurrenz der Anleihen, die ebenso wie Gold als sichere Häfen betrachtet werden, dürfte infolgedessen abnehmen. Die RBC erwartet denn auch eine lebhafte Goldpreisrally, sobald die US-Notenbank einen Höhepunkt bei den Zinsen signalisiert. "Unser Team für Wirtschafts- und Zinsstrategie sieht die letzte Zinserhöhung der Fed im März", so Lourney. Danach werde eine Preiszunahme einsetzen: "Das Kalkül ändert sich, sobald die letzte Zinserhöhung ansteht. Von da an sehen wir eine weitere Lockerung der Makrofaktoren".
Ebenfalls einen Preisschub dürfte der Goldpreis durch eine Schwäche des US-Dollars erhalten. Die Fed galt nämlich als ein internationaler Vorreiter der Leitzinsanhebungen und führte diese zuletzt deutlich offensiver als andere Notenbanken durch, was dem US-Dollar zu einem Höhenflug verhalf. In den kommenden Monaten dürfte sich dies aber ändern, da die stärksten Zinserhöhungen der Fed bereits passé sind. Der Dollar hat deswegen bereits an Stärke eingebüßt. Doch ob das Traum-Szenario der Gold-Anleger - geopolitische Unsicherheiten, sinkende Inflationsrate und damit zusammenhängend niedrige Zinsen sowie ein schwächerer US-Dollar - bereits 2023 eintreffen wird, hängt von vielen offenen Variablen ab. Zumindest für 2024 rechnet die RBC mit einem neuen Zinszyklus, der den Goldpreis zu einem neuen Rekordhoch verhelfen könnte.
Redaktion finanzen.net
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