Trotz Trend hin zu erneuerbaren Energien: Drei Faktoren, die den Ölpreis stützen dürften
Obwohl erneuerbare Energien in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen haben, dürften fossile Rohstoffe in Zukunft weiter eine wichtige Rolle spielen, um den steigenden Energiebedarf zu decken. Das dürfte auch den Ölpreis stützen.
Werte in diesem Artikel
• Klimaschutzbestrebungen nehmen zu
• Fokus auf erneuerbare Energien
• Dennoch: mehrere Faktoren dürften Ölpreis stützen
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Lange Zeit fußte unsere Wirtschaft und ihr Wachstum auf fossilen Brennstoffen. In den letzten Jahrzehnten nahmen jedoch die Klimaschutzbestrebungen zu und so ging auch in der Energieversorgung der Trend hin zu erneuerbaren Energien. Einige Unternehmen profitieren von dem neuen Fokus auf Energie aus z.B. Wasser-, Wind- und Solarenergie. Doch während manch einer das Ende des Ölmarktes vielleicht schon kommen sieht, könnte es sein, dass uns fossile Rohstoffe wie Öl noch länger als gedacht erhalten bleiben und die Preise sogar steigen.
Wie die Handelszeitung berichtet, könnten vor allem drei Faktoren den Ölpreis stützen und somit auch Anlegern auf diesem Gebiet Renditechancen ermöglichen: die Tatsache, dass die Wirtschaft ohne Öl bisher noch nicht funktioniert, ein rückläufiges Angebot vom US-Markt und ein Machtverlust der USA.
Erneuerbare Energien können Energiebedarf nicht decken
Das Geschäft mit erneuerbaren Energien ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Wie Eurostat berichtet, hat sich der Anteil erneuerbarer Energien in der EU zwischen 2004 und 2021 mehr als verdoppelt. 2021 machten erneuerbare Energien 21,8 Prozent des Energieverbrauchs in der EU aus.
Doch während der Anteil erneuerbarer Energien steigt, nimmt auch der gesamte Energiebedarf zu. Zwar solle die Nachfrage nach Öl laut einem Report des Intergovernmental Panel on Climate Change in den kommenden Jahrzehnten zurückgehen, die Menge an erzeugter Energie aus erneuerbaren Quellen dürfte den Gesamtbedarf in Zukunft jedoch vorerst nicht decken können. Somit dürften erneuerbare Energien zunächst einmal nur ergänzend zu den fossilen Brennstoffen genutzt werden.
Verknappung des Ölangebots
Daneben könnte die US-Ölproduktion laut Handelszeitung in Zukunft zurückgehen. Denn nachdem das Angebot in den vergangenen Jahren dank Fracking ständig gewachsen sei, gehe die Produktion in den ersten Jahren deutlich zurück - das sei die ungünstige ökonomische Eigenheit des Frackings. So könnten nach drei Jahren durchschnittlich nur noch etwa 75 bis 90 Prozent der anfänglichen Produktionsmenge gefördert werden. Und auch auf Ölfeldern geht die Produktion Jahr um Jahr zurück und muss durch neue Bohrungen ausgeglichen werden.
Eine Produktionsausweitung gestalte sich jedoch schwierig. Es seien bereits hohe Kapitalausgaben nötig, um allein das Produktionsniveau zu halten - und das während die Zinsen steigen, die Unternehmen sich möglichen Umweltregulierungen gegenübersehen und Lieferkettenprobleme, Arbeitskräftemangel und Inflation die Investitionsbereitschaft der Unternehmen sinken lassen. Geht die US-Produktion vor diesem Hintergrund also zurück, so dürfte es zu einer Verknappung des Ölangebots kommen, was wiederum den Ölpreis steigen lassen dürfte.
Ölstaaten richten sich zunehmend nach Asien aus
Ein weiterer Faktor, der den Ölpreis stützen könnte, ist ein Machtverlust der USA, die zu einigen wichtigen Ölstaaten kein gutes Verhältnis haben, wie die Handelszeitung berichtet. So sei das Verhältnis zwischen den USA und Saudi-Arabien zerrüttet, während China als verlässlicherer Verbündeter und größter Handelspartner 25 Prozent aller Ölexporte Saudi-Arabiens kaufe.
Das sorge dafür, dass Kronprinz Mohammed bin Salman sein Land offen nach Asien und China ausrichte und Saudi-Arabien so zum Beispiel ankündigte, sein Öl künftig nicht mehr nur in US-Dollar, sondern auch in anderen Währungen wie Yuan, anzubieten. Daneben hätten die USA zu anderen wichtigen Ölstaaten, wie Russland, Iran oder Venezuela ebenfalls kein gutes Verhältnis, was auch deren Ausrichtung nach Asien verstärken könnte. Für die USA und deren Verbündete könnte das bedeuten, dass Erdöl und Erdgas künftig teurer werden.
Diese Entwicklungen könnten Unternehmen, die von hohen Energiepreisen profitieren, stützen und somit auch für Anleger Renditechancen auf dem Ölmarkt bieten.
Redaktion finanzen.net
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