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Zölle und OPEC+ sorgen für Gegenwind: Goldman Sachs kappt Ölpreisprognosen

08.04.25 12:48 Uhr

Goldman Sachs senkt Prognosen für Ölpreise in 2025 und 2026 deutlich - US-Zölle und OPEC+ werden zur Belastung für Rohöl | finanzen.net

Goldman Sachs hat seine Prognosen für die Ölpreise deutlich nach unten korrigiert. Hintergrund sind die Ankündigung der OPEC+ und die US-Zölle. Das Rezessions-Risiko steigt - und damit auch der Druck auf Brent und WTI.

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• Goldman Sachs kappt Ölpreis-Prognosen zweimal innerhalb weniger Tage
• Brent und WTI auch 2026 im Rückwärtsgang
• Handelskonflikte durch Zölle und OPEC+-Produktionsanpassung belasten

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Die Investmentbank Goldman Sachs hat laut "Reuters" ihre Erwartungen für die durchschnittlichen Ölpreise in den Jahren 2025 und 2026 gesenkt. Der Schritt folgte zunächst in der vergangenen Woche auf die Ankündigung neuer Zölle durch US-Präsident Donald Trump sowie die Entscheidung der OPEC+, ihre Ölproduktion ab Mai stärker als erwartet auszuweiten. Zu Beginn der aktuellen Woche legte die US-Investmentbank dann noch einmal nach und strich ihre Prognose noch weiter zusammen.

So stark kappen die Goldman Sachs-Experten ihre Prognosen für Brent und WTI

Goldman Sachs erwartet laut "Reuters", dass der durchschnittliche Preis für Brent im Jahr 2025 nur noch bei 69 US-Dollar pro Barrel liegen wird - das entspricht einem Rückgang um 5,5 Prozent gegenüber der vorherigen Prognose. Für WTI senkten die Experten der US-Bank ihre Vorhersage um 4,3 Prozent auf nun nur noch 66 US-Dollar. Auch die Erwartungen für die Ölpreise zum Jahresende 2025 wurden deutlich gekappt: Nachdem Goldman Sachs in der vergangenen Woche noch annahm, Brent werde im Dezember 2025 bei 66 US-Dollar und WTI bei 62 US-Dollar notieren, sprach die Bank laut "dpa-AFX" zum Wochenstart nur noch von 62 US-Dollar bei Brent und 58 US-Dollar bei WTI.

Für 2026 setzt die Bank die Messlatte sogar noch tiefer: Der durchschnittliche Brent-Preis im kommenden Jahr werde nun nur noch auf 58 US-Dollar geschätzt, der Preis für WTI auf 55 US-Dollar, berichtete "Reuters" mit Verweis auf eine Notiz vom 6. April. Auch hier hatte Goldman Sachs eine erst wenige Tage alte Prognose noch weiter gesenkt. Zuletzt hatten sich die Ölpreise im freien Fall befunden: Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostete nur noch 64,40 US-Dollar, der Preis für WTI lag bei 601,05 US-Dollar (Stand: 7. April 2025).

Weitere Prognosesenkung nicht ausgeschlossen - und prompt umgesetzt

Wie die US-Investmentbank Ende der vergangenen Woche bei der ersten Prognosesenkung angab, sorge eine Kombination aus politischen und angebotsseitigen Faktoren für Abwärtsdruck auf dem Ölmarkt. "Die Risiken für unsere reduzierte Ölpreisprognose sind nach unten gerichtet, insbesondere für 2026, angesichts der wachsenden Rezessionsrisiken und in geringerem Maße wegen einem höheren OPEC+-Angebot", erklärten die Analysten von Goldman Sachs laut "Reuters" in ihrer Mitteilung - und hatten gleichzeitig weitere Prognosesenkungen nicht ausgeschlossen, die wenige Tage später auch prompt vorgenommen wurden. Nun hieß es, die Ölpreise könnten die neue Prognose womöglich übertreffen, sofern "die Regierung die Zölle deutlich zurücknehmen und den Märkten, Verbrauchern und Unternehmen eine beruhigende Botschaft übermitteln würde". Danach sieht es momentan aber nicht aus.

Rezessionsrisiken und steigendes Angebot belasten Prognosen

Sorgen bereitet der Inestmentbank nach wie vor die Wirtschaftsentwicklung, denn die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, der in der vergangenen Woche ein neues Zollpaket verkündet hat, führe zu steigenden Rezessionsrisiken. Seit Samstag werden pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf alle US-Importe erhoben, ab dem 9. April folgen dann zusätzliche Strafabgaben, deren Höhe je nach Herkunftsland variiert. Diese neuen Zölle haben Befürchtungen über eine mögliche Rezession geschürt, da sich ein Handelskrieg mit immer wieder neuen Gegenzöllen nun wohl kaum noch vermeiden lässt, wie die Reaktion aus Peking zeigt. Sollte es dazu kommen, dürfte dies jedoch die globale Wirtschaftstätigkeit bremsen - und somit auch die Nachfrage nach Rohöl.

In dieser wirtschaftlich unsicheren Gemengelage kommen noch die Pläne der OPEC+-Länder hinzu, ihre kombinierte Tagesproduktion ab Mai wieder um 411.000 Barrel zu erhöhen. Von Experten war laut "Reuters" nur ein deutlich geringeres Plus von 135.000 Barrel erwartet worden. Zuvor hatten die Mitglieder der OPEC+ ihre Ölproduktion seit mehr als einem Jahr gedrosselt, um die Ölpreise zu stützen. Das erhöhte Angebot der OPEC+-Länder setzt nun den Ölpreis zusätzlich unter Druck und könnte im schlimmsten Fall zu einem Überschuss auf dem globalen Ölmarkt führen.

"Perfekter pessimistischer Cocktail" für den Ölpreis

Auch Analyst Tamas Varga vom Handelshaus PVM Oil Associates zeigte sich gegenüber "dpa-AFX" in Sorge um die zukünftige Entwicklung der Ölpreise. "In Washington und Wien wurde der perfekte pessimistische Cocktail gemixt", wird er von der Nachrichtenagentur zitiert. "Die gegenseitigen Zölle auf praktisch alle wichtigen US-Handelspartner schüren berechtigterweise die Angst vor einer Rezession und einer möglichen Stagflation", so Varga weiter. Das Wirtschaftswachstum und die Ölnachfrage dürften davon entsprechend negativ beeinflusst werden. Für Anleger dürfte der Ölmarkt somit zu einem sensiblen Terrain mit hoher Volatilität und wachsender Unsicherheit werden.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Visual3Dfocus / Shutterstock.com, Dzmitry Kliapitski / Shutterstock.com

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