DAX geht unter 15.500 Punkten ins Wochenende -- Wall Street von Zinsängsten belastet -- Brenntag hebt Gewinnprognose an -- Tesla, VW, Lufthansa, Symrise, CureVac im Fokus
Urteil: AstraZeneca muss weitere 50 Millionen Dosen an EU liefern. HSBC vor Verkauf des französischen Retail-Geschäfts mit Verlust. EU lässt gesperrte Großbanken nun doch bei Finanzgeschäft für Wiederaufbaufonds zu. Aktionäre kippen neue Vergütungspläne für freenet-Vorstände. Letzter Verbrenner von AUDI kommt Mitte der Dekade.
Marktentwicklung
Die Anleger in Deutschland waren am Freitag in Verkaufslaune.
Der DAX baute seinen anfänglich nur kleinen Verlust anschließend deutlich aus und fiel dabei unter die Marke von 15.500 Zählern. Zum Handelsschluss stand ein Minus von 1,78 Prozent auf 15.448,04 Punkte an der Kurstafel. Im Tagestief war er sogar bis auf 15.426,76 Indexeinheiten gefallen.
Daneben war der TecDAX mit einem kleinen Gewinn gestartet, drehte im weiteren Handelsverlauf jedoch ins Minus und schloss 0,53 Prozent leichter bei 3.489,37 Punkten. Auch der MDAX drehte ins Minus und beendete den Tag 0,58 Prozent schwächer bei 34.022,58 Punkten. Dabei hatte er im Freitagshandel bei 34.388,62 Punkten zeitweise sogar ein Rekordhoch verbuchen können.
Es war der so genannte "Hexensabbat": Zur Mittagszeit waren an den Terminbörsen Kontrakte auf Indizes ausgelaufen, gegen Handelsschluss dann Optionen und Futures auf einzelnen Aktien. An solchen Tagen schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.
An diesem Freitag nun prägten Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Rekordständen das Marktgeschehen, schrieb Timo Emden, Marktanalyst vom Analysehaus Emden Research laut dpa. Gesprächsthema am Markt blieben derweil die Aussagen der US-Notenbank (Fed) vom Mittwochabend. Die Fed setzt ihre extrem lockere Geldpolitik zwar zunächst fort, signalisierte perspektivische aber Zinsanhebungen. Anleger sehen die Entwicklung mit Sorge, denn höhere Zinsen können die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern. Außerdem gab Notenbankchef Jerome Powell zu erkennen, dass im geldpolitischen Ausschuss eine Debatte über die Rückführung der milliardenschweren Wertpapierkäufe zur Stützung der Wirtschaft begonnen hat.
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An den europäischen Börsen ging es vor dem Wochenende deutlich nach unten.
Der EuroSTOXX 50 baute seinen anfänglichen kleinen Verlust im weiteren Handelsverlauf noch kräftig aus und ging schlussendlich 1,80 Prozent tiefer bei 4.083,37 Zählern ins Wochenende.
Die Abgaben standen mit dem Verfall von Futures und Optionen auf Aktien-Indizes im Zusammenhang. An solchen großen Verfallstagen, die auch als "Hexensabbat" bezeichnet werden, kann es beim Ringen um die Verfallspreise oft zu einer erhöhten Volatilität an den Märkten kommen.
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Die Wall Street gab am Freitag kräftig nach.
So eröffnete der Dow Jones mit einem Verlust, welchen er immer weiter ausbaute. Letztlich stand ein Abschlag von 1,58 Prozent auf 33.290,08 Punkte an der Tafel. Der NASDAQ Composite startete schwach und verblieb auf rotem Terrain. Schlussendlich verlor der Tech-Index 0,92 Prozent auf 14.030,38 Indexeinheiten.
Wichtige Konjunkturdaten oder Unternehmensereignisse gab es am Freitag jedoch nicht. Trotzdem gaben die Kurse am Tag des großen Verfalls nach. An solchen Verfallstagen können Aktien- und Indexkurse spürbar schwanken, weil vor allem größere Fonds- oder Vermögensverwalter zum Ablauf der Kontrakte versuchen, die Kurse noch in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen. Im späten Handel übten Aussagen von Fed-Mitglied Bullard, dass die US-Notenbank die Zinsen bereits im kommenden Jahr anheben könnte, für noch stärkeren Abwärtsdruck.
"Aktien, die hohes Wachstum versprechen, sind derzeit im Vergleich zu zyklisch schwankenden und Substanzwerten wieder etwas beliebter", zitierte außerdem dpa Marktanalystin Sophie Griffiths vom Broker Oanda. Allerdings konnten auch sie sich nicht dem Abwärtssog entziehen.
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Die asiatischen Märkte fanden vor dem Wochenende keine gemeinsame Richtung.
In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei letztendlich um 0,19 Prozent auf 28.964,08 Punkte.
Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland sank bis zum Handelsschluss um 0,01 Prozent auf 3.525,10 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong konnte hingegen um 0,85 Prozent auf 28.801,27 Punkte zulegen.
In den USA ging es für die Tech-Werte gestern letztendlich ins Plus. Das zeigte sich nun auch vor allem in Hongkong. Zuvor sanken die Marktzinsen deutlich, und das obwohl die Fed die Anleger zuletzt stark verunsicherte.
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