Hexensabbat: DAX schließt unter 15.500er-Marke
Vor dem Wochenende brachte der große Verfallstag an den Terminbörsen Bewegung in den deutschen Leitindex.
Der DAX baute seinen anfänglich nur kleinen Verlust im weiteren Handelsverlauf deutlich aus und ging letztlich 1,78 Prozent tiefer bei 15.448,04 Punkten in den Feierabend. Im Tagestief war er sogar bis auf 15.426,76 Indexeinheiten gefallen.
Zur Mittagszeit waren an den Terminbörsen Kontrakte auf Indizes ausgelaufen, gegen Handelsschluss dann Optionen und Futures auf einzelnen Aktien. Insgesamt gibt es jährlich vier große Verfallstermine, und zwar jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken. Stärkere Kursausschläge an solchen Tagen gibt es vor allem bei Aktien-Schwergewichten in den entsprechenden Indizes.
An diesem Freitag nun prägten Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Rekordständen das Marktgeschehen, schrieb Timo Emden, Marktanalyst vom Analysehaus Emden Research. Gesprächsthema am Markt blieben derweil die Aussagen der US-Notenbank (Fed) vom Mittwochabend. Die Fed setzt ihre extrem lockere Geldpolitik zwar zunächst fort, signalisierte perspektivische aber Zinsanhebungen. Anleger sehen die Entwicklung mit Sorge, denn höhere Zinsen können die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern. Außerdem gab Notenbankchef Jerome Powell zu erkennen, dass im geldpolitischen Ausschuss eine Debatte über die Rückführung der milliardenschweren Wertpapierkäufe zur Stützung der Wirtschaft begonnen hat.
Die geldpolitischen Beschlüsse aus Washington hätten aber auch ihre gute Seite, kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Zum einen reduzierten sich durch steigende Zinsen die Pensionsrückstellungen der großen Unternehmen, was ihre Bilanzen stärke. Zum anderen steige der US-Dollar. Und da Rohstoffe in der Regel in Dollar gehandelt werden, könne dies fallende Rohstoffpreise auslösen, wodurch der gerade aufkommende Inflationsdruck wieder nachlassen würde.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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