DAX geht fester ins Wochenende -- US-Börsen kaum verändert -- Daimler: Weniger Verlust als befürchtet -- thyssenkrupp rechnet mit Milliarden-Verlust -- Deutsche Bank, Netflix im Fokus
EU-Regierungschefs ringen in Brüssel um Billionen-Finanzpaket. Russischer Staatsfonds: Haben Impfstoff-Abkommen mit AstraZeneca. Sanofi treibt Abspaltung von Firma für Arznei-Wirkstoffe voran. Bußgeld für freenet-Tochter Mobilcom wegen unerlaubter Telefonwerbung. Sanofi erwägt offenbar Kauf von Principia Biopharma - Principia Biopharma-Aktie auf Rekordhoch.
Marktentwicklung
Mit kleinen Gewinnen verabschiedete sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag ins Wochenende.
Der DAX konnte sich nach einem freundlichen Auftakt letztlich im Plus halten und 0,35 Prozent höher bei 12.919,61 Punkten schließen.
Auch der TecDAX war mit einem Zuwachs gestartet und beendete den Tag 0,40 Prozent fester bei 3.098,57 Punkten.
Das Hauptaugenmerk der Anleger ging nach Brüssel, wo der EU-Sondergipfel begann. Sie hoffen auf eine Einigung bezüglich des Milliarden-Programms zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise.
Unternehmensseitig rückte hierzulande insbesondere der Autobauer Daimler in den Anlegerfokus: Die Stuttgarter haben am Vorabend überraschend Zahlen vorgelegt und massive Verluste vermeldet. Das Minus fiel aber weniger deutlich aus, als am Markt befürchtet worden war. Goldman Sachs-Experte George Galliers konstatierte vor allem eine starke Entwicklung im Juni und machte Hoffnung auf optimistischere Ziele der Stuttgarter.
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Europas Märkte zeigten sich am Freitag unentschlossen.
Der EuroSTOXX 50 war mit einem kleinen Gewinn in den Handelstag eingestiegen, pendelte dann hauptsächlich um die Nulllinie und ging schließlich am Abend mit einem minimalen Plus von 0,01 Prozent bei 3.365,60 Zählern ins Wochenende.
Auf dem EU-Sondergipfel in Brüssel begannen die Regierungschefs ihr Ringen um das billionenschwere Finanzpaket der Union bis 2027. Allerdings hatte Kanzlerin Angela Merkel bereits im Vorfeld gesagt: "Die Unterschiede sind sehr, sehr groß." Dies stimmte Europas Anleger vorsichtig.
Impulse kamen am Freitag zudem von Seiten der Berichtssaison. Händler betonten, dass viele Anleger eine "Buy the dip"-Strategie nutzen würden, also bei kleinen Rücksetzern wieder in den Markt einsteigen. Weiterhin ist die Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff groß, Anleger betrachten aber dennoch mit Sorge die Pandemie-Entwicklungen in den Vereinigten Staaten und ließen vor dem Hintergrund der geopolitischen Konflikte zwischen den USA und China Vorsicht walten.
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Die US-Börsen haben sich am Freitag bei geringen Schwankungen kaum bewegt.
Der Dow Jones bewegte sich überwiegend im Minus und verlor zum Sitzungsende 0,23 Prozent auf 26.671,95 Punkte. Der NASDAQ Composite zeigte sich leicht freundlich und legte um 0,28 Prozent auf 10.503,19 Zähler zu.
Im Fokus standen US-Konjunkturdaten: So hat sich die Stimmung der Verbraucher angesichts der angespannten Corona-Lage eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel im Juli von 78,1 Punkten im Vormonat auf 73,2 Zähler. Analysten hatten dagegen einen leichten Anstieg auf im Schnitt 79,0 Punkte erwartet.
Mit rund 77.300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht. Am Markt wird zwar befürchtet, dass die Entwicklung die angelaufene Erholung der größten Volkswirtschaft der Welt bremsen könnte. Andererseits könnte nun Börsianern zufolge der Druck auf US-Präsident Donald Trump steigen, mit weiteren fiskalpolitischen Impulsen gegenzusteuern. In diesem Fall würde der Aktienmarkt wohl weiteren Auftrieb erhalten.
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Die größten Börsen in Asien fanden vor dem Wochenende keine einheitliche Richtung.
In Tokio rutschte der Nikkei um 0,32 Prozent ab und ging bei 22.696,42 Zählern aus dem Freitag.
Auf dem chinesischen Festland schaffte es der Shanghai Composite im späten Handel ins Plus und schloss 0,13 Prozent fester bei 3.214,13 Zählern. Auch in Hongkong waren leichte Erholungstendenzen zu sehen: Der Hang Seng schloss 0,47 Prozent fester bei 25.089,17 Indexpunkten.
Bestimmendes Thema an den asiatischen Märkten blieb weiter die anhaltende Spannung zwischen den USA und China. Das umstrittene Sicherheitsgesetz für Hongkong hatte zu Sanktionen der USA gegen China geführt, China wiederum hatte Vergeltungsmaßnahmen angekündigt.
Am Donnerstag war die USA wieder am Zug: US-Justizminister William Barr schoss in Richtung einiger US-Unternehmen und erklärte, diese würden sich bereitwillig den "autoritären Forderungen" der chinesischen Regierung unterwerfen. Barr warnte Unternehmen aus der Film- und Unterhaltungsbranche wie Walt Disney, aber auch Technologiekonzerne wie die Alphabet-Tochter Google oder Apple, dass ihre Geschäfte in China gegen US-Lobbyismus-Gesetze verstoßen könnten. China wolle nicht Handel treiben, sondern die USA ausrauben, so der Minister. Kurzfristig könnten US-Unternehmen zwar von China profitieren, letztlich gehe es der Volksrepublik aber nur darum, sie durch eigene Unternehmen zu ersetzen.
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