Erneuter Aktien-Crash von 40 Prozent durch Corona? - Analyst sieht Parallelen zu 1929
Die Corona-Pandemie hat die Märkte erschüttert und die Krise ist noch lange nicht ausgestanden, glaubt A. Gary Shilling. Der Finanzanalyst warnt, dass es zu einem weiteren 40-prozentigen Crash kommen könnte.
Werte in diesem Artikel
• A. Gary Shilling erwartet zweiten Absturz
• Crash von 40 Prozent?
• Anleihen bevorzugt
Das Coronavirus hat an den Börsen bereits zu einem Crash historischen Ausmaßes geführt und damit dem längsten Bullenmarkt in der Geschichte ein jähes Ende bereitet. Inzwischen hat sich die Panik gelegt und die Anleger sind nun hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung und der Sorge wegen steigender Infektionszahlen mit entsprechend negativen Folgen für die Wirtschaft - bis hin zu einem neuen Shutdown.
Parallelen zur Entwicklung von 1929
Einer der sich sehr pessimistisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung geäußert hat, ist der amerikanische Finanzanalyst A. Gary Shilling. In einem Interview mit "MarketWatch" zog er einen Vergleich zur Zeit der Großen Depression: "Ich glaube es geht ein zweites Mal abwärts und das erinnert doch sehr an die Geschehnisse von 1930."
Zur Erinnerung: Als im Oktober 1929 die New Yorker Börse einbrach, war dies der Auftakt zur sogenannten Weltwirtschaftskrise oder Großen Depression. Die Aktienkurse fielen damals über drei Wochen, bevor sich im November eine Seitwärtsbewegung einstellte. Da einige Anleger nun glaubten, der US-Leitindex Dow Jones habe seinen Tiefpunkt erreicht, begannen sie, Aktien zu vermeintlichen Schnäppchenpreisen zu kaufen. Doch dann fielen die Kurse erneut und der tatsächliche Boden wurde erst im Sommer 1932 erreicht.
Die Weltwirtschaftskrise war geprägt von zahlreichen Unternehmenszusammenbrüchen, Massenarbeitslosigkeit, viel sozialem Elend sowie politischen Krisen. In den USA konnte sich die Wirtschaft dann erst dank der von Präsident Franklin D. Roosevelt in den Jahren 1933 bis 1938 durchgeführten Wirtschafts- und Sozialreformen (New Deal) wieder nachhaltig erholen.
Auch bei der derzeitigen Krise erwartet A. Gary Shilling keine rasche Erholung und warnt vielmehr davor, sich zu früh zu freuen: "Die Aktien verhalten sich sehr ähnlich wie während des Rebound in 1929, während die Anleger absolut davon überzeugt zu sein scheinen, dass das Virus unter Kontrolle gebracht wird und dass die enormen monetären und fiskalpolitischen Anreize die Wirtschaft neu beleben werden." Shilling jedoch warnt, dass der Aktienmarkt im kommenden Jahr um 40 Prozent einbrechen könnte.
Worin investieren?
Angesichts der Gefahr solch enormer Verluste, rät der Experte von Aktienengagements ab. Sein Anlagetipp sind deshalb Staatsanleihen: "Ich denke dass es zu einem Abwärtsdruck auf die Preise kommen wird, was sich positiv auf Staatsanleihen auswirkt, die ich seit 1981 bevorzuge."
Redaktion finanzen.net
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