DAX verteidigt Zugewinn zum Wochenschluss - 13.000-Punkte bleiben greifbar
Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich Anleger vor dem Wochenende wieder kauffreudig.
Der DAX begann die Sitzung am Freitag höher und konnte seine Gewinne nach einem zwischenzeitlichen Auf und Ab verteidigen. Der deutsche Leitindex ging mit einem Zuschlag von 0,35 Prozent auf 12.919,61 Punkte ins Wochenende.
Eine überraschend robuste Geschäftsentwicklung von Daimler hatte der Autobranche Rückenwind verliehen und den DAX vor Verlusten bewahrt.
EU-Sondergipfel im Blick
Anleger schauen nun gespannt nach Brüssel, wo der EU-Sondergipfel begann. Dort geht es unter anderem um das Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise.
"Zwischen den Südstaaten und den sparsamen Vier gehen die Meinungen weiterhin stark auseinander", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Gruppe der sogenannte sparsamen Vier besteht aus Österreich, Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Für die Börsen wäre ein Scheitern des Gipfels ein "verheerendes Signal", so Altmann. Denn der Wiederaufbaufonds sei längst in die Kurse eingepreist, jede Verzögerung könne daher zu unmittelbaren Kursverlusten führen.
Daimler-Bilanz besser als befürchtet
Im Fokus standen zudem die vorläufigen Geschäftszahlen von Daimler. Der Autobauer schnitt im zweiten Quartal in der Corona-Krise trotz eines operativen Milliardenverlustes nicht so schlecht ab wie befürchtet. Goldman-Sachs-Experte George Galliers konstatierte vor allem eine starke Entwicklung im Juni und machte Hoffnung auf optimistischere Ziele der Stuttgarter.
DAX-Ausblick auf kommende Woche
Der DAX kratzt wieder an der 13.000-Punkte-Marke. Ob ein - womöglich nachhaltiger - Sprung darüber in der neuen Woche gelingt, könnte vom Ausgang des Sondergipfels der Europäischen Union zur Corona-Krisenbekämpfung am Wochenende abhängen. Zudem ist Rückenwind im Zuge der Unternehmensberichterstattung möglich. Zwar nimmt die Berichtssaison zunächst erst einmal in den USA weiter an Fahrt auf und vereinzelt sind Quartalszahlen europäischer Konzerne angekündigt, doch in jüngster Zeit stieg hierzulande die Zahl vorab veröffentlichter, überraschender Unternehmensbilanzen. Dieser Trend könnte andauern. Konjunkturdaten indes gibt es in der anstehenden Woche eher wenige.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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